Vornamen unterliegen Modetrends, die oft den Zeitgeist ihrer Ära widerspiegeln. In den 90er-Jahren brachte eine Welle moderner, internationaler Namen wie „Kevin“, „Jacqueline“ oder „Justin“ auch nach Tirol neue Klänge. Diese sorgten manchmal für Herausforderungen bei der Aussprache, besonders für ältere Generationen, und passten nicht immer harmonisch zu traditionellen Tiroler Nachnamen. In den 2000er-Jahren prägten biblische Namen wie Daniel, Noah oder Jakob die Namensgebung, während bei Mädchen melodische Endungen, oft italienisch inspiriert, besonders beliebt wurden.
Trotz aller Trends haben klassische Namen wie Johannes, Matthias oder Maria zeitlose Beliebtheit bewahrt. Andere, wie Karin, Edith oder Günther, sind hingegen seltener geworden. Doch wie alle Moden könnten auch diese Namen wieder modern werden. Schließlich haben einst altmodisch wirkende Namen wie Emma längst ihr Comeback gefeiert – vielleicht stehen auch Reinhard, Sabine und Herbert bald wieder hoch im Kurs. Namen erzählen Geschichten, und ihre Wiederentdeckung ist oft ein Ausdruck von Individualität und dem Wunsch, Traditionen lebendig zu halten.
Es ist spannend zu erfahren, welche Vornamen in Tirol vor 100 oder 200 Jahren vergeben wurden – ganz ohne Einfluss von Fernsehen, das es damals noch nicht gab. Daher wurde, basierend auf einer alten Tiroler Ahnentafel, eine “persönliche Top 10”-Liste zusammengestellt. Vielleicht werden ein paar dieser traditionellen Vornamen eines Tages wieder modern.