Über 100.000 Menschen sind in den vergangenen zehn Jahren nach Uderns im Zillertal gepilgert, um ins Theater zu gehen. Das ist mitunter Bernadette Abendsteins Verdienst.
Sie ist Mitgründerin des Steudltenn, einem Theaterfestival in einem ehemaligen Heulager. Bernadette stammt aus einer Bauernfamilie und ging nach der Matura nach Wien, um Schauspiel zu studieren. Nach einem jahrelangen Engagement am Theater in der Josefstadt kehrte sie nach Tirol zurück, um Theater im Tenn zu machen. Im Interview erzählt sie uns wie es war, das Zillertal zu verlassen, wie Elfriede Ott zu ihrer Mentorin wurde und wie man Festivals umweltfreundlicher plant.
Shownotes
Die Schauspielern und Theater-Veranstalterin Bernadette Abendstein wuchs auf dem Bauernhof ihrer Eltern in Uderns, einem kleinen Zillertaler Dorf auf. Nach Stationen in der Wiener Josefstadt und der Berliner Theaterszene kehrte die Schauspielerin zurück zu ihren Wurzeln: „Für mich war es sehr schön, wieder hierher zu kommen, weil ich mittlerweile die Eigenheit eines Tales oder einer ländlichen Umgebung sehr schätze.“
Im Gepäck hatte Abendstein ihren Lebenspartner Hakon Hirzenberger und den Plan, Profi-Theater aufs Land zu bringen. „Ich habe mir immer gewünscht, zu entscheiden, was man spielt oder welche Themen man umsetzt“, erklärt Abendstein im Interview ihre Motivation, den alten Heustadl ihrer Eltern in eine Bühne umzufunktionieren. Aber warum war gerade dieses Gebäude ideal für ihr Vorhaben? „Ich finde, dass ein Raum eine gewisse Ausstrahlung, eine Energie hat. Die Grundmauern des Tenn sind aus dem 13. Jahrhundert und die Geschichte des Gebäudes spürt man, unabhängig, was auf der Bühne passiert.“
Besonders das Pandemie-Jahr stellte Abendstein und ihr Team vor große Herausforderungen. Das Kindertheater „In 80 Tagen um die Welt ohne CO2“ unter der Regie von Hanspeter Horner wurde so etwa kurzerhand als Film präsentiert. Wie es ihr und den Nachwuchs-Schauspielern damit ging und welche Rolle Nachhaltigkeit in Abendsteins Schaffen spielt, erzählt sie in dieser Folge von “Das K”.
Im Podcast verrät uns die produktive Tirolerin außerdem, wie sie mit Lampenfieber umgeht, warum bei ihrem Mann der Satz „Nomen est Omen“ besonders passend ist und wir sprechen mit ihr über Tiefpunkte und peinliche Situationen in ihrer Ausbildung bei Elfriede Ott.