Auf der Alm sind es die Kühe, Schafe, Ziegen, die lässig die Hauptrollen übernehmen. Der Soundtrack? Ein Ensemble aus Glockengebimmel, das Entspannung und alpine Idylle auch für Wandernde und Radfahrende verspricht. Ein tiefer Atemzug hier oben, und man spürt: Dies ist der Duft der Freiheit. Doch warum gibt es diese Almen? Und warum brauchen wir die überhaupt noch?
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Shownotes
In dieser Episode von "Hörausflüge" entdecken wir mit den Hosts Klaus und Lisa die Welt der Tiroler Almen. Mehr als nur malerische Ausflugsziele sind diese über 2.000 Almen Zeugen einer alten, aber lebendigen Landwirtschaftstradition, die bis heute für Artenvielfalt und die Herstellung qualitativ hochwertiger Lebensmittel unerlässlich ist.
Klaus hatte die Gelegenheit, den traditionellen Almauftrieb im Kaunertal zu erleben, bei dem hunderte von Rindern ihren Weg zu den Sommerweiden antreten. Diese jahrhundertealte Tradition verdeutlicht die tiefe Verbundenheit zwischen Mensch und Natur.
Der Almwirtschaftsexperte Peter Fuchs betont, dass die Tiere auf der Alm nicht nur eine Auszeit nehmen, sondern durch ihre Arbeit aktiv zur Landschaftspflege beitragen und wertvolle Lebensmittel produzieren. Die artenreichen Almwiesen spielen eine entscheidende Rolle für die hohe Qualität von Milch und Fleisch, da sie von der Vielfalt an Kräutern und Gräsern profitieren. Studien haben gezeigt, dass diese Produkte mehr Omega-Fettsäuren und Vitamin E enthalten als ihre Pendants aus dem Flachland. Die Almen kommen sowohl den Tieren als auch den Menschen zugute, indem sie gesunde und hochwertige Sennereiprodukte produzieren.
Marina Hausberger vom Naturpark Karwendel beleuchtet die Rolle der Almwirtschaft im Naturschutz. Sie hält offene Landschaften instand, die Heimat vieler Pflanzen- und Tierarten sind. Doch die Almwirtschaft sieht sich Herausforderungen gegenüber: Es wird zunehmend schwieriger, Menschen für die Arbeit auf der Alm zu finden. Projekte wie das Team Karwendel bieten die Möglichkeit, aktiv zum Erhalt dieser Kulturlandschaft beizutragen. Freiwillige haben die Chance, bei Arten-, Hochwasser- und Lawinenschutz mitzuarbeiten.
Wir schließen unsere Entdeckungsreise mit einem Filmtipp: "Märzengrund" erzählt die bewegende Geschichte eines Mannes, der sich für ein Leben in der Abgeschiedenheit einer Hochalm entscheidet.
Lasst uns hier auch Dank an die Bauern und Bäuerinnen Tirols richten! Dank ihrer unermüdlichen Arbeit können wir die Berge nicht nur bestaunen, sondern auch erleben – Wandern, Biken, In-den-Himmel-Starren. Bedenkt: Auf der Alm sind wir nicht die Hauptdarsteller, sondern höfliche Gäste in einer Welt, die von fleißigen Händen gepflegt wird. Also benehmen wir uns wie echte Gentlemen und Ladies des Alpenlands – mit Respekt.