Hans Platzgumer ist ein Tausendsassa: Anfang der Neunziger war er mit seiner Band H. P. Zinker ein Stern am Indie-Himmel. Heute ist er ein preisgekrönter Schriftsteller.
In Hamburg produzierte er später Tocotronic und machte mit den Goldenen Zitronen „Lärm“. Als er schließlich Schriftsteller wurde, dauerte es etwas mehr als zehn Jahre, bis er mit seinem Roman „Am Rand“ (2016) auf der Longlist des Deutschen Buchpreises stand. Der gebürtige Innsbrucker ist nicht nur oft zur richtigen Zeit am richtigen Ort, sondern vor allem ein kritischer Geist mit einer kreativen Vision. In dieser Folge vom K verrät uns Hans, wie man mit Siegen und Niederlagen umgeht und was man von einem Pixar-Zeichentrickfilm fürs Leben lernen kann.
Shownotes
H.P. Zinker, die Goldenen Zitronen oder Queens of Japan sind nur einige der zahlreichen Bandnamen, unter denen Hans Platzgumer Musik veröffentlicht hat. Neben dem Musiker Platzgumer kennt man das Multitalent heute hauptsächlich als Schriftsteller, er produziert außerdem Hörspiele, kuratiert Festivals und arbeitet als Remixer. Schon früh wollte Hans Platzgumer die Welt kennenlernen. „Mir ist Innsbruck zu eng geworden – in allen Beziehungen: geografisch durch die Berge, und dann auch diese Engstirnigkeit im Kopf, die damals ganz stark fundiert war.“
Platzgumer wächst im Innsbruck der 1970er Jahre auf und “flüchtet” am Tag nach seiner Matura mit einem Freund auf einem Moped nach Wien – als 17-Jähriger. „Damals war auch die Welt noch anders. Da musste man, wenn man was erleben wollte, in die Großstadt ziehen. Heute ist es durch das Internet eigentlich überall dasselbe. Aber damals war es ein Riesenunterschied, ob du am Land oder in der Großstadt lebst.“ Sein Weg führt ihn weiter nach New York, wo er mit H.P. Zinker zum Rockstar wurde. „Nach dem kometenhaften Aufstieg, kam der kometenhafte Abstieg – innerhalb von fünf Jahren.“
In dieser Folge von “Das K” erzählt uns der Künstler, wie es war, als Minderjähriger in den USA zu leben und wie er Chris Lombardi dazu inspirierte, das Plattenlabel Matador Records zu gründen, auf dem heute Größen wie Interpol oder die Queens of the Stone Age ihr Zuhause haben. Wir sprechen über Höhen und Tiefen, harte Erfahrungen und das Zurückstürzen auf den Boden. „Eigentlich können wir froh sein, wenn wir möglichst viele Spuren eines Lebens in uns haben und nicht am Ende unserer Tage das Gefühl haben, wir haben zu wenig erlebt oder zu wenig gelebt.“