Der atemberaubende Tiefblick in das Tannheimer Tal während der Gondelfahrt von Grän (1.138 Meter) zum Füssener Jöchl (1.821Meter), die beliebte Tannheimer Hütte und der höchste Wanderpunkt, die Nesselwängler Scharte (2.007 Meter), sind einige der Highlights dieser mittelschwierigen bis schwierigen Zweitagestour. Der fordernde Aufstieg zur Scharte am ersten Tag lohnt sich allein schon wegen der eindrucksvollen Felsformationen und des weiten Blicks auf die Allgäuer und Lechtaler Alpen und den Alpenhauptkamm. Nach einer Übernachtung in der Tannheimer Hütte (1.760 Meter) bietet am zweiten Tag der Reuttener Hahnenkamm eine herrliche Aussicht auf das Tannheimer Tal mit seinem malerischen Haldensee und den Talkessel von Reutte. Orientierungspunk ist der dominante, 2.173 Meter hohe Felsberg Gimpel. Zurück zum Ausgangspunkt Grän geht es erst mit der Seilbahn von der Bergstation Hahnenkamm (1.740 Meter) nach Höfen (868 Meter) und von hier über Reutte (853 Meter) mit Bussen. Die Tour ist ambitioniert und erfordert Trittsicherheit sowie Schwindelfreiheit. Zahlreiche seilversicherte Stellen führen im steilen Anstieg nach oben.
Ausgangspunkt
Grän, Füssener Jöchl
Tourenziel
Tannheimer Hütte
Endpunkt
Bergstation Hahnenkamm, Reutte
Gebirgszug
Allgäuer Alpen
Länge
11,7 km
Dauer
2 Tag(e)
Merkmale
- Rolli- Wandertour
- Rundwanderung
Schwierigkeit
schwierig (schwarze Bergwege)
Höhenlage
Höhenmeter bergauf 929 m
Höhenmeter bergab 1.014 m
Kondition*
Technik*
Beste Jahreszeit*
* Es handelt sich hier um Richtwerte und Empfehlungen. Bitte beachten Sie Ihre persönlichen Fähigkeiten und die aktuelle Wetterlage. Für die Richtigkeit der Angaben kann keine Haftung übernommen werden.
Öffentliche Anreise
- mit Öffis erreichbar
Buslinie 120, Haltestelle Grän Kohlbichl
Parken
Grän, Parkplatz vor der Seilbahnstation
Einkehrmöglichkeiten
- Etappe 1: Füssener Hütte (Mai bis Oktober), Otto-Mayr-Hütte (Mai bis Oktober), Tannheimer Hütte (Mai bis Oktober)
- Etappe 2: Schneetalalm (Mitte Mai bis Oktober) Panoramarestaurant Hahnenkamm (Seilbahn-Bergstation), Gasthof zum Schwanen, Alpenhotel Ernberg und andere in Reutte Gasthaus Burgschenke, Zum Achtal Wirt und andere in Grän
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Streckenbeschreibung
Etappe 1: Grän – Tannheimer Hütte
Höhenmeter bergauf/bergab: 681/786 Meter, Dauer: 4 ½ Stunden, Länge: 7,2 Kilometer, Höchster Punkt: 2.007 Meter, Schwierigkeitsgrad: schwierig (schwarz)
Von Grän mit der Seilbahn zur Bergstation Füssener Jöchl fahren. Zunächst stets an „Otto-Mayr-Hütte“ orientieren, den mittleren der hier beginnenden Steige nehmen und hinauf zum Reintaler Jöchle (1.846 Meter) gehen. Nun vorerst den Hang entlang in den Latschen sanft abwärts wandern, ehe sich der Steig deutlich Richtung Talboden hinunter zieht. In der Folge bei der Routengabelung „Otto-Mayr-Hütte“ rechts hinab. Anschließend (erneut Steiggabelung) in gleichbleibender Richtung zur Füssener Hütte (1.520 Meter). Jetzt auf einem Fahrweg zur kleinen Willi-Merkl-Hütte (1.150 Meter) und zur benachbarten Otto-Mayr-Hütte (1.530 Meter) hinüber wandern. Von hier auf dem Fahrweg – vielfach im Wald – in Serpentinen hinunter in den Talboden. In rund 1.400 Metern Höhe zweigt rechts der Steig Richtung „Tannheimer Hütte“ ab – hier den Bach überqueren und danach abwechselnd durch Latschen, Wiesen, Schutt und Felsen zur Nesselwängler Scharte empor gehen. Die Flanke, die durchstiegen wird, ähnelt abschnittsweise einem Kar und ist im unteren und oberen Bereich sehr steil. Es sind zahlreiche seilversicherte Stellen vorhanden. Die Route verläuft zum Teil über Bänder, einmal wird ein Kamin durchstiegen. Jenseits der Scharte Richtung „Tannheimer Hütte“ hinab gehen. Es folgt absteigend und unterhalb von Felswänden die Querung von Wiesen. Beim Warnschild „Steinschlag“ nicht geradeaus weiter gehen, sondern abwärts halten. Den Wiesenhang hinunter – und in wenigen Minuten ist die Tannheimer Hütte erreicht, in der sich eine Übernachtung empfiehlt.
Tipp: Besonders empfehlenswert ist der „Adlerblick-Aussichtspunkt Brentenjoch“ auf 1.226 Metern Höhe. Durch moderne Fernrohre wird ein außergewöhnliches 360-Grad-Panorama geboten.
Etappe 2: Tannheimer Hütte – Höfen
Höhenmeter bergauf/bergab: 248/226 Meter, Dauer: 2 Stunden, Länge: 4,5 Kilometer, Höchster Punkt: 1.776 Meter, Schwierigkeitsgrad: mittelschwierig (rot)
Bei der Hütte Richtung „Hahnenkamm“ und auf dem Steig nach Osten wandern. Die Route verläuft bis zum Ziel abwechselnd an- bzw. absteigend. Zunächst werden die Hänge (größtenteils Wiesen, hin und wieder Bäume, Latschen) über dem Tannheimer Tal gequert. Dann an „Schneetalalm“ orientieren und unterhalb der Köllenspitze einen Wiesentobel durchwandern. Es folgt ein kurzes Waldstück. Im Anschluss daran wird die Schneetalalm (1.650 Meter) erreicht. Von der Alm auf dem Fußweg aufwärts zum Tiefjoch bis zum Hinweis „Bergstation Hahnenkamm“ wandern und im freien Wiesengelände – in gleich bleibender Richtung vorüber an der Einmündung eines Steiges – auf ein weiteres Joch gehen. Jenseits des Jochs führt der Weg hinab und an einem Alpenblumengarten vorbei. Wenig später wird die Bergstation der Seilbahn am Hahnenkamm erreicht. Von hier zur Talstation in Höfen hinunter fahren. Vom Ortszentrum Höfen fährt ein Bus nach Reutte, wo eine direkte Busverbindung zurück nach Grän angeboten.
Eine alternative Strecke nach Reutte führt von der Schneetalalm über die Lechashauer Alm (1.670 Meter) und die Gehrenalpe (1.610 Meter) nach Wängle und weiter nach Reutte.
Tipp 1: Im Alpenblumengarten kurz vor der Bergstation der Hahnenkammbahn sind rund 600 Pflanzenarten zusammengetragen, unter ihnen 48 Gattungen sehr seltener Alpenblumen. Besonders sehenswert ist der Garten zur Hauptblütezeit von Mitte Juni bis Ende September.
Tipp 2: Das „Grüne Haus“ in Reutte aus dem Jahr 1779 sticht durch seinen grünen Anstrich und die Fassadenbemalung durch den Reuttener Barockmaler Johann Jakob Zeiller hervor. Im Inneren ist ein sehenswertes Heimatmuseum untergebracht.