Drei Länder, sechs Täler, zahlreiche Berggipfel: Die klassische Alpenüberquerung auf dem Weitwanderweg E5 führt auf der Originalroute in sechs Etappen von Oberstdorf durch Tirol nach Meran und besticht mit einer Vielfalt von Eindrücken. Vom alpinen Hochgebirge mit imposanten Dreitausendern geht es in sonnig-südliche Gefilde, wo bereits Palmen wachsen. Dazwischen liegen über 10.000 Höhenmeter und 180 Kilometer verteilt auf die Allgäuer, die Lechtaler und die Ötztaler Alpen. Die Etappen zwei bis sechs verlaufen entweder zum Teil oder in Gänze auf Tiroler Gebiet.Die Strecke vom südlichsten Eck Deutschlands quer durch Österreich bis nach Italien ist kein Weg für gemütliche Almbummler, sondern für geübte und konditionsstarke Bergsteiger: Die tägliche Gehzeit beträgt ohne Pausen zwischen fünf und neun Stunden auf zum Teil schwierigen Bergwegen. Wenn es dabei auch in den Beinen zwickt – für die Augen präsentiert jede Etappe wunderbares Landschaftskino!
Ausgangspunkt
Oberstdorf
Endpunkt
Meran
Gebirgszug
Allgäuer Alpen
Lechtaler Alpen
Ötztaler Alpen
Länge
104 km
Dauer
6 Tag(e)
Merkmale
- Rolli- Wandertour
- Rundwanderung
Schwierigkeit
schwierig (schwarze Bergwege)
Höhenlage
Höhenmeter bergauf 4.950 m
Höhenmeter bergab 6.470 m
Kondition*
Technik*
Beste Jahreszeit*
* Es handelt sich hier um Richtwerte und Empfehlungen. Bitte beachten Sie Ihre persönlichen Fähigkeiten und die aktuelle Wetterlage. Für die Richtigkeit der Angaben kann keine Haftung übernommen werden.
Öffentliche Anreise
- mit Öffis erreichbar
Parken
Mehrere Parkmöglichkeiten in Oberstdorf
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Streckenbeschreibung
Etappe 1: Oberstdorf – Kemptner Hütte
Gehzeit: 2,75 Stunden, Länge: 6 Kilometer, Höhenmeter bergauf: 850 Meter
Die erste Etappe des E5 ist verhältnismäßig kurz und eignet sich hervorragend, um die Beine etwas warm zu laufen. Von Oberstdorf wandert man in leichtem Anstieg bis zur Materialseilbahn, dann biegt man bald nach Osten ab und steigt durch das wunderschöne Sperrbachtobel zur Kemptner Hütte auf.
Etappe 2: Kemptner Hütte – Memminger Hütte
Gehzeit: 6 Stunden, Länge: 14 Kilometer, Höhenmeter bergauf/bergab: 950/850 Meter
Von der Kemptner Hütte in südlicher Richtung zum Mädelejoch, vorbei an Kratzer und Muttlerkopf. Nach ca ½ Stunde Gehzeit ist die österreichische Grenze erreicht. Weiter steil hinab in Richtung Höhenbachtal bis zur unteren Roßgumpenalpe (Jausenstation). Kurz nach der Alm gelangt man über den Roßgumpenbach zum Fahrweg durch das Höhenbachtal. Vorbei am Simms-Wasserfall geht es hinunter in die Lechtaler Gemeinde Holzgau. Beim Gasthof Bären geht es mit dem Madautal-Taxi des Taxiunternehmens Feuerstein durchs Madautal bis zur Materialseilbahn der Memminger Hütte. Dadurch erspart man sich wertvolle 10 Kilometer an Fußmarsch.
Hinter der Materialseilbahn zur Memminger Hütte den Parseier Bach queren und in steilen Serpentinen durch Latschengebiet hinauf unter die Nordflanke des Seekogels. Auf einer Steilstufe über den Sewibach und oberhalb des Wasserfalls auf einem Steg zur Oberen Leg (Blick auf den Seekogel). Nach einem weiteren kurzen Stück hinauf erreicht man nach einer Kuppe die Memminger Hütte (2.242 Meter).
Etappe 3: Memminger Hütte – Zams – Larcheralm
Gehzeit: 9 Stunden, Länge: 29 Kilometer, Höhenmeter bergauf/bergab: 450/2.100 Meter
Von der Memminger Hütte südöstlich auf die Seescharte zu, links vorbei am unteren Seewisee. Nun linksseitig zum Kar aufsteigen, danach steil bergauf zur Seescharte (2.599 Meter). Ab hier wieder steil hinunter ins grüne Lochbachtal mit faszinierenden Blicken Richtung Inntal und Venetberg.
Die nächsten Ziele sind die Oberlochalm und die bewirtschaftete Unterlochalm (1.580 Meter) mit Einkehrmöglichkeit. Nun linksseitig des Lochbachs durch einen Nadelmischwald und über den Loch- und Medriolbach auf einem Steig durchs Zammer Loch. Achtung, hier kann es im Sommer brütend heiß werden!
Anschließend in vielen Kehren durch Nadelwald hinunter und über die Autobahnbrücke und den Inn nach Zams, wo es an der Kirche vorbei zur Talstation der Venetbergbahn geht. Mit der Gondel geht es zur Bergstation. Von dort wandert man vorbei an der Langesberg Alpe zur Venet-Gipfelhütte und von dort in relativ ebenem Gelände zur Larcheralm (1.814 Meter).
Etappe 4: Larcheralm – Wenns – Braunschweiger Hütte
Gehzeit: 5 Stunden, Länge: 14 Kilometer, Höhenmeter bergauf/bergab 1.000/900 Meter
Zu Beginn der Etappe erfolgt der Abstieg von der Larcheralm nach Wenns im Pitztal. Dort angekommen fährt man mit dem Postbus taleinwärts. Der Bus startet beim Pitztaler Hof in Wenns und fährt etwa eine Stunde bis nach Mittelberg. Hier beginnt der ca. 1.000 Höhenmeter umfassende Aufstieg zur Braunschweiger Hütte.
Am Talende des Pitztales führt der Hüttenanstieg von der Bushaltestelle in Mittelberg über die Materialseilbahntalstation dem Mittelbergferner entgegen. Zuerst geht es entlang der jungen Pitze, dann vorbei am Gletscherstüble und schließlich in östlicher Richtung und beim letzten Stück in kraftraubenden Serpentinen hinauf zum Etappenziel Braunschweiger Hütte (2.759 Meter) in den Ötztaler Alpen.
Etappe 5: Braunschweiger Hütte – Vent
Gehzeit: 6 Stunden, Länge: 18 Kilometer, Höhenmeter bergauf/bergab: 600/1.420 Meter
Ab der Braunschweiger Hütte leitet der Steig durch glazial-alpines Gelände hinauf auf das Rettenbachjoch oder alternativ auf das Pitztaler Jöchl (2.996 Meter). Beide Wege führen zum Rettenbachferner-Restaurant. Von hier bringt ein kleiner Bus stündlich die Wanderer auf der Ötztaler Gletscherstraße durch den Rosi-Mittermaier-Tunnel zum Restaurant Tiefenbachferner. Von dort geht es auf den Ötztaler Höhenweg mit wunderbaren Panorama-Aussichten in Richtung Vent. Oberhalb des idyllischen Venter Tals führt der Weg am Weißkarsee und an vielen grasenden Schafen und Ziegen vorbei moderat abwärts bis zum Bergsteigerdorf Vent (1.895 Meter).
Etappe 6: Vent – Obervernagt – Meran
Gehzeit: 7 Stunden, Länge: 23 Kilometer, Höhenmeter bergauf/bergab: 1.100/1.200 Meter
Diese Abschlussetappe des E5 Höhenwanderweges führt von Vent im Ötztal nach Meran, wobei es gleich zu Beginn 1.000 Höhenmeter zu überwinden gilt. Zuerst verläuft der Weg von Vent im Ötztal ca. 2, 5 Stunden hinauf zur Martin Busch Hütte (2.501 Meter), wo beste kulinarische Verpflegung auf die Weitwanderer wartet.
Danach erfolgt der Aufstieg aufs Similaunjoch. Der Similaun markiert die Grenze zwischen Nord- und Südtirol. Bei der Similaunhütte (3.019 Meter) hat man den höchsten Punkt der Alpenüberquerung erreicht. Von hier aus geht es bis nach Meran nur noch bergab - zuerst zu Fuß absteigend bis zum Vernagt-Stausee. Ab Obervernagt geht es mit dem Bus nach Meran.