In einer fast perfekten Herzform haben sich das Villgratental/Arntal und das Winkeltal in Millionen von Jahren in das Gestein der Villgratner Berge in Osttirol geschnitten. Passenderweise heißt der bekannteste Weitwanderweg des Gebirgszuges „Herz-Ass Villgratental“. 1988 umrundeten die beiden Bergkameraden Norbert Mariacher und Konrad Hofmann in einer spannenden und herausfordernden Expedition erstmals das Tal auf diese Weise. Wer die anspruchsvolle 5-Etappen-Route läuft, hat am Ende mit seinen eigenen Füßen ungefähr die Herzform nachgezeichnet – und die faszinierendsten Ausblicke dieser wild-romantischen Region genossen. Beim Start in Außervillgraten stehen einem fast 80 Kilometer, rund 5.700 Höhenmeter nur im Aufstieg und eine Reihe an beeindruckenden Gipfelerlebnissen bevor.
Ausgangspunkt
Innervillgraten
Endpunkt
Thurntaler Rast (am Thurntaler)
Gebirgszug
Villgratner Berge
Länge
77,7 km
Dauer
5 Tag(e)
Merkmale
- Rolli- Wandertour
- Rundwanderung
Schwierigkeit
schwierig (schwarze Bergwege)
Höhenlage
Höhenmeter bergauf 5.733 m
Höhenmeter bergab 4.899 m
Kondition*
Technik*
Beste Jahreszeit*
* Es handelt sich hier um Richtwerte und Empfehlungen. Bitte beachten Sie Ihre persönlichen Fähigkeiten und die aktuelle Wetterlage. Für die Richtigkeit der Angaben kann keine Haftung übernommen werden.
Öffentliche Anreise
- mit Öffis erreichbar
Buslinie 966, Haltestelle Innervillgraten Dorf
Parken
Parkplatz beim Gemeindeamt Außervillgraten
Einkehrmöglichkeiten
- Etappe 1: Reiterstube (Di Ruhetag)
- Etappe 2: Volkzeiner Hütte (Anfang Juni bis zweite Oktoberhälfte)
- Etappe 3: Unterstalleralm (Mitte Mai bis Mitte Oktober)
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Streckenbeschreibung
Etappe 1: Außervillgraten – Reiterstube
Höhenmeter bergauf/bergab: 1.182/935 Meter, Gehzeit: 8 Std., Länge: 18,1 Kilometer, Höchster Punkt: 2.350 Meter, Schwierigkeitsgrad: mittelschwierig (rot)
Die erste Etappe startet in Außervillgraten und führt über die Nordflanke des Glinzzipf, anfänglich durch Fichten- und Lärchenwälder, später auch über Almgelände, in nordöstlicher Richtung in das Winkeltal hinein. Bei der nicht bewirtschafteten Tilliachalm steht ein Abstecher zur Herrgottslärche auf dem Programm. Danach Abstieg entlang des Tilliachbachs zur Reiterstube im Tal.
Etappe 2: Reiterstube – Villgrater Joch – Volkzeiner Hütte
Höhenmeter bergauf/bergab: 1.217/805 Meter, Gehzeit: 7 Std. 15 Min., Länge: 13,2 Kilometer, Höchster Punkt: 2.583 Meter, Schwierigkeitsgrad: mittelschwierig (rot)
Im Winkeltal zunächst dem Salzsteig folgen und bei der Brunneralm auf Weg Nr. 323 nach Osten Richtung Villgrater Joch (2.583 Meter) aufsteigen. Nach einem Abstecher zu der Scharte geht es wieder zurück auf den Höhenweg, der nun nordwestlich über die Leisacher Alm zur Volkzeiner Hütte (1.886 Meter) führt.
Etappe 3: Volkzeiner Hütte – Arntaler Lenke – Unterstalleralm
Höhenmeter bergauf/bergab: 794/979 Meter, Gehzeit: 6 Std., Länge: 11,2 Kilometer, Höchster Punkt: 2.655 Meter, Schwierigkeitsgrad: mittelschwierig (rot)
Bei der Volkzeiner Hütte den Bach überqueren und durch die Alm- und Quellenlandschaft des Schrentebachbodens zur Arntaler Lenke (2.655 Meter) wandern. Wer genug Ausdauer hat, sollte einen Abstecher zum sagenhaften Goldtrögele und zum Degensee (2.720 Meter) einplanen. Über die Arntaler Lenke, die Fernblicke zum u.a. zum Großglockner ermöglicht, geht es hinüber ins Stallertal, vorbei an der denkmalgeschützten Oberstalleralm bis hinunter zur Unterstalleralm, wo die Almhütte Gutwenger die Herberge für die nächste Nacht ist. Wer noch Kraft im Tank hat, steiget weiter auf zum Schwarzsee und verbringt die Nacht in der dortigen Biwakhütte.
Etappe 4: Unterstalleralm – Heimwaldjöchl – Kalkstein
Höhenmeter bergauf/bergab: 1.221/1.271 Meter, Gehzeit: 8 Std., Länge: 12,4 Kilometer, Höchster Punkt: 2.583 Meter, Schwierigkeitsgrad: mittelschwierig (rot)
Von der Unterstalleralm geht es weiter nach Westen, zunächst durch eine seit Jahrhunderten gepflegte Bergwiesenlandschaft, dann in eine schroffe Felsenwelt, in der sich auf fast 2.500 Meter Höhe wie eine dunkle Perle der Schwarzsee verbirgt. Von dort weiter in südlicher Richtung unterhalb der Riepenspitze (2.774 Meter) – ein möglicher Abstecher – entlang, über das Heimwaldjöchle (2.644 m), den Gipfel des Gail (2.494 Meter) und hinunter nach Kalkstein.
Etappe 5: Kalkstein – Toblacher Pfannhorn – Thurntaler Bergstation (Gondel)
Höhenmeter bergauf/bergab: 1.374/917 Meter, Gehzeit: 9 Std. 10 Min., Länge: 22,7 Kilometer, Höchster Punkt: 2.663 Meter, Schwierigkeitsgrad: mittelschwierig (rot)
Die letzte Etappe führt von Kalkstein durch das Alfental hinauf auf ein Teilstück des Bonner Höhenwegs, der durch Bunkeranlagen aus Kriegszeiten geprägt ist, auf den Höhepunkt der Etappe, vielleicht der gesamten Tour: das Toblacher Pfannhorn (2.663 Meter), mit seinem sagenhaften Blick auf die Dolomiten und ihre Drei Zinnen. Nach Osten geht es nun über den Blankenstein, das Marchkinkele und den Thurntaler See zur Bergstation der Thurntaler-Gondelbahn, die nach Sillian hinunter führt.