Der schwierige Berliner Höhenweg führt ausgehend von Finkenberg und der Gamshütte durch das Herz des Hochgebirgs-Naturparks Zillertaler Alpen: Herrliche Ausblicke in die vergletscherte Hochgebirgswelt erwarten die Wanderer ebenso wie wunderbare Einblicke in die Naturschönheiten dieser hochalpinen Landschaft. Ganz besonders freuen sich viele auf den buchstäblichen Glanzpunkt dieser Tour: die Berliner Hütte. Sie ist die größte Alpenvereinshütte in Tirol und die erste, die unter Denkmalschutz gestellt wurde. Das hat sie vor allem ihrer außergewöhnlich prachtvollen Inneneinrichtung zu verdanken, den holzgetäfelten Wänden, dem fünf Meter hohen Speisesaal, den Kronleuchtern. Eine echte Perle also mitten im Hochgebirge. Der Höhenweg ist eine anspruchsvolle Tour für erfahrene Bergwanderer: Wer sich die gesamte Strecke vornimmt, legt in etwa einer Woche gut 85 Kilometer zurück und überwindet rund 6.600 Höhenmeter. Die Länge der Tour kann allerdings jeder selbst bestimmen: Von allen Hütten gibt es Abstiege ins Tal.
Weitwanderweg
„Der Höhepunkt entlang des Berliner Höhenwegs ist die denkmalgeschützte Berliner Hütte. Der Prunksaal aus dem 19. Jahrhundert ist einzigartig.“
Peter Kapelari, ÖAV-Abteilungsleiter: Hütten, Wege und Kartographie
Ausgangspunkt
Finkenberg bzw. Gamshütte
Endpunkt
Mayrhofen bzw. Kasseler Hütte
Gebirgszug
Zillertaler Alpen
Länge
85,5 km
Dauer
8 Tag(e)
Merkmale
- Rolli- Wandertour
- Rundwanderung
Schwierigkeit
schwierig (schwarze Bergwege)
Höhenlage
Höhenmeter bergauf 6.605 m
Höhenmeter bergab 6.840 m
Kondition*
Technik*
Beste Jahreszeit*
* Es handelt sich hier um Richtwerte und Empfehlungen. Bitte beachten Sie Ihre persönlichen Fähigkeiten und die aktuelle Wetterlage. Für die Richtigkeit der Angaben kann keine Haftung übernommen werden.
Öffentliche Anreise
- mit Öffis erreichbar
Buslinie 4104, Haltestelle Finkenberg Dorf
Parken
Parkdeck der Finkenberger Almbahnen u.a.
Einkehrmöglichkeiten
- Etappe 1: Gamshütte, Pitzenalm, Friesenberghaus
- Etappe 2: Olpererhütte, Zamsereck, Fischereck, Furtschaglhaus
- Etappe 3: Berliner Hütte
- Etappe 4: Greizerhütte
- Etappe 5: Kasseler Hütte
- Etappe 6: Edelhütte
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Streckenbeschreibung
Zustieg: Finkenberg – Gamshütte
Höhenmeter bergauf/bergab: 1.084/0 Meter, Gehzeit: 4,5 Stunden, Länge: 6,8 Kilometer, höchster Punkt: 1.918 Meter, Schwierigkeitsgrad: mittelschwierig
Der Aufstieg zur Gamshütte startet im Ortszentrum von Finkenberg, Der Weg führt zunächst zur Teufelsbrücke und durch den Ortsteil Dornau in Richtung Brunnhaus. Nach dem Sportplatz zweigt der Hermann-Hecht-Weg (Nr. 533) ab und führt in zahllosen Kehren durch den Wald aufwärts bis zum Kraxentrager. Von hier verläuft der Weg weiter zur Gamshütte. Eine etwas kürzere, aber steilere Variante führt vom Gasthaus Gamsgrube über einen Steig durch den Wald, bis der Weg knapp unterhalb der Hütte auf den Hermann-Hecht-Weg trifft. Von dort verläuft der Weg über offenes Gelände zur Gamshütte.
Etappe 1: Gamshütte - Friesenberghaus
Höhenmeter bergauf/bergab: 1.207/650 Meter, Gehzeit: 7 Stunden, Länge: 14,9 Kilometer, höchster Punkt: 2.513 Meter, Schwierigkeitsgrad: schwierig
Von der Gamshütte (1.921 Meter) verläuft der Weg zur Vorderen Grinbergspitze (2.687 Meter), bis links der Berliner Höhenweg abzweigt. Über Grasflanken und latschenbewachsenes Blockwerk gelangt man zur Feldalm (1.885 Meter). Der Weg führt weiter zur Pitzenalm (1.874 Meter) und über steile Kehren zum Milchanger. Hier geht es über eine grobblockige Hochebene bis zum Südufer des Wesendlekarsees. Entlang des Abflusses des Sees gelangt man zum Weg „Breitlahner – Friesenberghaus“, der zum Friesenberghaus (2.477 Meter) führt.
Etappe 2: Friesenberghaus – Olpererhütte – Furtschaglhaus
Höhenmeter bergauf/bergab: 663/864 Meter, Gehzeit: 5,5 Stunden, Länge: 14,1 Kilometer, höchster Punkt: 2.624 Meter, Schwierigkeitsgrad: schwierig
Vom Friesenberghaus führt der Weg kurz westlich hinab, bevor er über den Abfluss des Friesenbergsees hinweg und über steile Kehren hinauf bis auf 2.602 Meter und weiter bis zur Friesenbergscharte verläuft. Südwärts geht es über die grünen Felder der Gamsleiten Richtung Olpererhütte (2.389 Meter). Von der Olpererhütte dann zunächst steil hinab und in südlicher Richtung nahezu eben über Wiesen und den Riepenbach hinweg. Der Weg führt weiter in vielen Serpentinen zum Schlegeisspeicher hinunter. An der Uferstraße rechts abbiegen und gleich nach dem großen Parkplatz über die Brücke und nach links zur Jausenstation Zamsgatterl wandern. Von dort verläuft der Weg bis zum Ende des Speichers und über den Bach hinweg zur Gabelung des Fahrwegs. Hier steigt der Weg leicht an auf das Schlegeiskees zu, bis der Hüttenzustieg nach links (östlich) abzweigt. In vielen Kehren den steilen Hang zwischen Wasserleklamm und Furtschaglbach hinauf bis zum Furtschaglhaus.
Etappe 3: Furtschaglhaus – Berliner Hütte
Höhenmeter bergauf/bergab: 908/1.159 Meter, Gehzeit: 6,5 Stunden, Länge: 8,3 Kilometer, höchster Punkt: 3.106 Meter, Schwierigkeitsgrad: schwierig
Ausgehend vom Furtschaglhaus verläuft diese Etappe in Richtung Schönbichler Scharte (3.060 Meter) und rechts über eine drahtseilversicherte Rinne auf den Südgrat. An der Ostflanke des Berges trennen die Wanderer nur wenige Meter vom Gipfel des 3.134 Meter hohen Schönbichlerhorns. Über den Grat führt der Steig auf gut geschichteten Steinplatten wie auf einer riesigen Freitreppe zum Höhepunkt auf 2.763 Metern mit wunderschönem Blick auf die Berliner Hütte. Auf der Südflanke des Grates gelangt man zum Boden des Garberkars und zur nördlichen Seitenmoräne des Waxeggkees. Diesem bis zur Weggabelung und weiter rechtshaltend bis zur Brücke folgen. Über den leicht ansteigenden Weg und über prächtige Gletscherschliffplatten geht es bis zur Berliner Hütte (2.044 Meter).
Etappe 4: Berliner Hütte – Greizer Hütte
Höhenmeter bergauf/bergab: 1.255/1.071 Meter, Gehzeit: 7,5 Stunden, Länge: 10,3 Kilometer, höchster Punkt: 2.875 Meter, Schwierigkeitsgrad: schwierig
Von der Berliner Hütte verläuft der Weg Nr. 502 über die Moorböden des Schwarzsteinmoors zum Schwarzsee auf 2.472 Metern Höhe. Über einige steile Serpentinen gelangt man zum Rosskar und weiter zur Mörchenscharte (2.872 Meter). Über ein Steilstück mit Seilversicherungen führt der Weg in den Floitengrund und über den Floitenbach. Im Anschluss folgen wieder dem Weg Nr. 502 zur Greizer Hütte (2.227 Meter) folgen.
Etappe 5: Greizer Hütte – Kasseler Hütte
Höhenmeter bergauf/bergab: 689/739 Meter, Gehzeit: 5 Stunden, Länge: 9,4 Kilometer, höchster Punkt: 2.703 Meter, Schwierigkeitsgrad: mittelschwierig
Von der Greizer Hütte führt der Weg Nr. 502 zunächst sanft ansteigend über ausgelegte Steinplatten, dann steiler hinauf zur Lapenscharte zwischen Gigalitzturm und Lapenspitze. Anschließend folgt ein rund einstündiger Abstieg in Richtung Gründe-Wand-Hütte. Auf halber Strecke biegt der Weg ab, führt durch die seilversicherte Schlucht der Eisenklamm und weiter bis zur Kasseler Hütte.
Etappe 6: Kasseler Hütte – Karl-von-Edel-Hütte
Höhenmeter bergauf/bergab: 799/743 Meter, Gehzeit: 8 Stunden, Länge: 12,9 Kilometer, höchster Punkt: 2.487 Meter, Schwierigkeitsgrad: schwierig
Auf dem Aschaffenburger Höhenweg geht es über eine anspruchsvolle und recht lange Tagesetappe weiter bis zur Karl-von-Edel-Hütte.
Abstieg: Karl-von-Edel-Hütte – Mayrhofen
Höhenmeter bergab: 1.614 Meter, Gehzeit: 4 Stunden, Länge: 8,8 Kilometer, höchster Punkt: 2.235 Meter, Schwierigkeitsgrad: leicht
Der Abstieg von der Karl-von-Edel-Hütte erfolgt nach Nordwesten über den Fellenbergalm-Niederleger nach Mayrhofen. Der serpentinenreiche Weg ist meist leicht zu gehen, höhenmetermäßig allerdings recht weit.