Fernsteinsee bei Nassereith, © Tirol Werbung / Bernhard Aichner
Fernsteinsee bei Nassereith, © Tirol Werbung / Bernhard Aichner
Festung Altfinstermünz bei Nauders, © Tirol Werbung / Bernhard Aichner
Festung Altfinstermünz bei Nauders, © Tirol Werbung / Bernhard Aichner
Festung Ehrenberg und die Highline 179 bei Reutte, © Tirol Werbung / Lisa Hörterer
Festung Ehrenberg und die Highline 179 bei Reutte, © Tirol Werbung / Lisa Hörterer
Blick zur Kronburg bei Landeck., © Tirol Werbung / Martin Venier
Blick zur Kronburg bei Landeck., © Tirol Werbung / Martin Venier

Weitwanderweg
Via Claudia Augusta

Früher ein wichtiger Handelsweg von der Donau zur Adria, heute eine Wander-Route mit viel Natur, Kultur und Sehenswürdigkeiten: Die Via Claudia Augusta vereint Freizeitvergnügen, historische Einblicke und Entdeckerlust. Auf dem Tiroler Abschnitt (etwa 150 Kilometer) können Wandernde viel über Landschaft, Leute und Geschichte erfahren. Der Weitwanderweg führt durch die Naturparkregion Reutte, vorbei am Heiterwanger See und dem Zugspitzmassiv. Es geht über den Fernpass, weiter über Imst und Landeck durchs Inntal mit seinen Burgen und Schluchten. Vom Tiroler Oberland führt die Via über den Reschenpass nach Italien. Die neun Etappen sind jeweils als Tagesmarsch mit guter Kondition zu bewältigen, sie können aber auch verlängert oder verkürzt werden für einen Zwischenstopp. Kaiser Claudius baute vor knapp 2.000 Jahren die Strecke zur ersten richtigen Straße über die Alpen aus, noch heute verlaufen wichtige Verkehrsadern auf der alten Route. Die gesamte Wanderroute umfasst etwa 600 Kilometer in 30 Etappen zwischen Donauwörth und Venetien.

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Ausgangspunkt  

Donauwörth; in Tirol: Pinswang bei Reutte

Endpunkt

Ostiglia oder Altino in Italien; in Tirol: Nauders

Gebirgszug

Ammergauer Alpen

Lechtaler Alpen

Mieminger Kette

Ötztaler Alpen

Samnaungruppe

Länge

150 km

Dauer

9 Tag(e)

Merkmale

  • Rolli- Wandertour
  • Rundwanderung

Schwierigkeit

leicht (Wanderwege)

Höhenmeter bergauf 2.640 m
Höhenmeter bergab 2.309 m

Kondition*

Technik*

Beste Jahreszeit*

Jan
Feb
Mrz
Apr
Mai
Jun

Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez

* Es handelt sich hier um Richtwerte und Empfehlungen. Bitte beachten Sie Ihre persönlichen Fähigkeiten und die aktuelle Wetterlage. Für die Richtigkeit der Angaben kann keine Haftung übernommen werden.

Streckenbeschreibung

Etappe 1: Füssen – Pinswang – Reutte

Höhenmeter bergauf/bergab: 345/283 Meter, Dauer: 4 ¾ Stunden, Länge: 15,8 Kilometer

Von Füssen aus geht es entlang des ursprünglichen Lechs und der Landstraße 396, ehe der Weg abzweigt. Zwischen dem Bergrücken von Stiglberg und Kratzer hindurch führt die Route weiter nach Unter- und Oberpinswang, über den Kniepass zum beschaulichen Urisee, der zum Füßekühlen oder Baden einlädt. Schließlich schwenkt der Weg über Mühl direkt in die Bezirksstadt Reutte ein.

Etappe 2: Reutte – Klause Ehrenberg – Heiterwang – Bichlbach

Höhenmeter bergauf/bergab: 301/77 Meter, Dauer: 4 1/2 Stunden, Länge: 14,8 Kilometer

Vom Zentrum Reuttes schlängelt sich die Via heraus zum Burgenensemble Ehrenberg, das auf gegenüberliegenden Hügeln Einblicke in Wirtschaftsgeschichte und Ausblicke in das Außerfern bietet. Besucher sollten Zeit mitbringen, um das Ensemble zu erkunden, auch die verbindende Hochbrücke ist ein Erlebnis. Wer im Tal weiterwandert, gelangt auf Forstwegen durch den Klausenwald nach Heiterwang, das Tor zum Heiterwanger See und Plansee, die sogar schiffbar sind. Etappenziel ist Bichlbach, wo die Dorfstraße genau auf der historischen Via-Route verläuft.

Etappe 3: Bichlbach – Lermoos – Biberwier

Höhenmeter bergauf/bergab: 159/252 Meter, Dauer: 3 3/4 Stunden, Länge: 12,5 Kilometer

Weiter geht es auf der Originalstrecke hinaus aus Bichlbach, durch die Nachbardörfer Engle und Lähn. In Lermoos eröffnet sich ein Blick auf das steil emporragende Zugspitzmassiv. Lohnenswert ist ein Abstecher mit der Bergbahn auf das Zugspitzplateau oder nach Ehrwald. In Lermoos selbst mussten die römischen Straßenbaumeister den sumpfigen Boden überbrücken: Sie legten tausende Baumstämme aus, damit die Via Claudia nicht einsank. Heute kein Thema mehr, so geht es trockenen Fußes zum Etappenziel Biberwier.

Etappe 4: Biberwier – Fernpass – Nassereith

Höhenmeter bergauf/bergab: 312/455 Meter, Dauer: 5 1/2 Stunden, Länge: 17 Kilometer

Haben die Wandernden Biberwier hinter sich gelassen, geht es an mehreren Seen vorbei hinauf zum Fernpass, einem mächtigen Felssturz, der vor etwa 4.000 Jahren niederging. Landschaftlich faszinierend, ist der Fernpass bis heute ein wichtiges Nadelöhr. Der Wanderweg kreuzt auf historischer Route die heutige Fernpass-Straße und führt zum geheimnisvollen Fernsteinsee, in dessen Mitte eine Insel mit Lustschlossruine liegt. Markant am Ufer thront Schloss Fernstein. Etwas abseits der heutigen Fernpassstraße führt der Wanderweg über den Bergbau-Ort Sankt Wendelin nach Nassereith herein.

Etappe 5: Nassereith – Tarrenz – Imst

Höhenmeter bergauf/bergab: 235/276 Meter, Dauer: 5 Stunden, Länge: 17 Kilometer

Ab Nassereith weitet sich die Landschaft zum malerischen Gurgltal, der Wanderweg verläuft über weite Strecken am südlichen Hang auf der originalen Römerstraße und gewährt schöne Ausblicke auf Landschaft und Besiedelung. In Tarrenz wechselt die Strecke auf die andere Talseite und führt weiter nach Imst hinein. Alle drei Orte verbinden Fasnachtstraditionen, anschaulich dargestellt in Museen. Vom Bergbau zeugt ein nachgebautes Dorf, die Knappenwelt Gurgltal. Einen Besuch wert ist auch die Brauerei Starkenberg. Die Bezirksstadt Imst blickt auf eine lange, auch vorrömische, Geschichte zurück.

Etappe 6: Imst – Zams – Landeck

Höhenmeter bergauf/bergab: 374/334 Meter, Dauer: 6 1/2 Stunden, Länge: 22,4 Kilometer

Von Imst aus schwenkt die Via-Route ins Inntal ein, hier beschreibt sie mehrere zackige Wendungen. Sehenswert sind die Milser Au und die Alpenrast Tyrol an der Strecke. Nach einer Überquerung des Inns geht es durch mehrere Dörfer auf Kloster und Burgruine Kronburg zu, markant platziert auf einem Fels in der Landschaft. Immer am Hang entlang führt der Weg vorbei an Zams zur Bezirkshauptstadt Landeck mit dem bedeutenden Schlossmuseum und vielen weiteren Sehenswürdigkeiten.

Etappe 7: Landeck – Fließ – Ried im Oberinntal

Höhenmeter bergauf/bergab: 335/282 Meter, Dauer: 5 1/2 Stunden, Länge: 18,7 Kilometer

Nach Landeck folgt ein serpentinenartiger Anstieg auf über 1.000 Meter Seehöhe, über die Fließer Platte geht es nach Fließ, wo das Dokumentationszentrum Via Claudia Augusta kompakt über die Römerstraße informiert. Hinter Fließ senkt sich der Weg allmählich ab zum Inntal, quert den Fluss und verläuft fortan nahe am Wasser. Vorbei an Prutz gelangen Wandernde zum Etappenziel Ried im Oberinntal. Die Etappen ab Landeck gehören zu den ursprünglichsten Abschnitten der Via Claudia mit Bauwerken aus mehreren Geschichtsepochen.

Etappe 8: Ried im Oberinntal – Pfunds

Höhenmeter bergauf/bergab: 411/328 Meter, Dauer: 5 Stunden, Länge: 16,3 Kilometer

Unterhalb des sonnigen Plateaus von Serfaus – Fiss – Ladis zieht sich der Wanderweg weiter am Inn entlang. Markant bei Tösens: eine Steinbogenbrücke im römischen Stil, die allerdings aus dem Mittelalter stammt. Die Wandernden folgen der Route auf der ursprünglichen Römerstraße, passieren mehrere Dörfer, ehe sie in Pfunds ankommen. Einen Abstecher wert sind die Radurschlklamm und das Hochtal Pfundser Tschey.

Etappe 9: Pfunds – Altfinstermünz – Nauders – Reschensee

Höhenmeter bergauf/bergab: 180/22 Meter, Dauer: 4 Stunden, Länge: 15,2 Kilometer

Die Schlussetappe führt von Pfunds weiter durchs Inntal bis zur beeindruckenden Grenzfeste Altfinstermünz samt Museum. Über die markante Brücke und einen Anstieg nach Hochfinstermünz – von dort aus bringt ein Bus Wandernde nach Nauders, an der Wegeverbindung wird noch gearbeitet. Ab Nauders geht es weiter auf historischer Route über den Reschenpass (1.507 Meter, höchster Punkt des Wanderwegs) hinein nach Italien zum Reschensee. Foto-Attraktion dort: Der Kirchturm, der als Teil eines versunkenen Dorfes aus dem Wasser ragt.

Infos zum Ort

Anreise

Wie kommen Sie zu Ihrer Zieladresse? Per Flugzeug, Bahn, Bus oder Auto.

Ihr Ziel: Via Claudia Augusta (48.71574,10.77271)

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