Diese traumhafte mittelschwierige bis schwierige 4-Tage-Tour beginnt in Fendels im oberen Inntal und führt am Glockenturmkamm entlang nach Pfunds. Der Weg führt bis auf fast 3.000 Meter hinauf und bietet phantastische Ausblicke unter anderem auf die Ötztaler und Lechtaler Alpen. Der Hohe Riffler, der Gepatschferner und die Wildspitze thronen weiter südlich. Der letzte Höhepunkt ist das Radurschltal mit dem größten zusammenhängenden Zirbenwald der Ostalpen – wenn es nicht die hier weit verbreiteten Steinböcke und Murmeltiere sind. Kondition, Ausdauer, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Bergerfahrung sind bei dieser Tour unbedingt notwendig, ebenso gute Sichtverhältnisse. Über weite Strecken sind nur Steigspuren oder sehr schmale Steige mit wenigen Markierungen zu finden.
Ausgangspunkt
Bergstation der Bergbahn Fendels (Sattelklause)
Tourenziel
Anton-Renk-Hütte, Gepatschhaus, Hohenzollernhaus
Endpunkt
Pfunds
Gebirgszug
Ötztaler Alpen
Länge
52,5 km
Dauer
4 Tag(e)
Merkmale
- Rolli- Wandertour
- Rundwanderung
Schwierigkeit
schwierig (schwarze Bergwege)
Höhenlage
Höhenmeter bergauf 2.680 m
Höhenmeter bergab 3.587 m
Kondition*
Technik*
Beste Jahreszeit*
* Es handelt sich hier um Richtwerte und Empfehlungen. Bitte beachten Sie Ihre persönlichen Fähigkeiten und die aktuelle Wetterlage. Für die Richtigkeit der Angaben kann keine Haftung übernommen werden.
Parken
Fendels, in der Nähe des Liftes
Einkehrmöglichkeiten
- Etappe 1: Fendels: „Sattelklause“, „Truyenstube“, Fendler Alm (Juni bis September), Anton-Renk-Hütte (Selbstversorgerhütte, Januar bis Dezember)
- Etappe 2: Nassereinalm (Mitte Juni bis Mitte September), Gepatschhaus (8. Juni bis Ende September)
- Etappe 3: Hohenzollernhaus (Juni bis September)
- Etappe 4: Radurschlalm (Mitte Juni bis Mitte September), Pfunds: „Florians Restaurant“, „P3 Pizzeria“, „Hotel Traube“
Streckenbeschreibung
Etappe 1: Fendels – Fendler Alm – Anton-Renk-Hütte
Höhenmeter bergauf: 428 Meter, Dauer: 2,5 Stunden, Länge: 6,3 Kilometer, Höchster Punkt: 2.252 Meter, Schwierigkeitsgrad: mittelschwierig (rot)
In Fendels mit dem Sessellift zur Sattelklause fahren. Hier beim Planggerlift Richtung „Zirmesköpfle, Anton-Renk-Hütte“ und auf dem Forstweg im lichten Wald sanft empor gehen. Bei der Routengabelung im Bereich einer Linkskehre auf dem guten Fahrweg bleiben und nach oben zur Fendler Alm. Von jetzt an auf einem Steig weiter. Die Strecke führt gleich an einem alten Almgebäude vorbei und durchquert – insgesamt ansteigend – einen Wiesenkessel. In der Folge geht es durch kurze Abschnitte eines Lärchenwaldes und es fallen die vielen Almrosen auf. Den Hang entlang zum Ausläufer eines Bergrückens hinauf gehen, der zum „Zirmesköpfle“ gehört. Am Rücken wenige Meter empor, dann gleich rechts vom Rücken in den Hängen oberhalb eines Seitentals des Oberinntals eben bzw. ansteigend gehen, oft an Zirben vorbei. Schließlich zügig nach oben zur Anton-Renk-Hütte (2.261 Meter), die auf einem kleinen Plateau steht.
Hinweis: Anton Renk, Namensgeber der Hütte, war ein Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, der unter anderem die Liebe und das Hochgebirge besang.
Etappe 2: Anton-Renk-Hütte – Gepatschhaus
Höhenmeter bergauf/bergab: 1.151/1.488 Meter, Dauer: 9,5 Stunden, Länge:18,6 Kilometer, Höchster Punkt:2.880 Meter, Schwierigkeitsgrad: schwierig (schwarz)
Bei der Anton-Renk-Hütte an „Aachener Höhenweg“ orientieren. Der Weg führt über Wiesen, Steine und Blockwerk sanft empor. An der Abzweigung zu den Seen vorbei gehen, weiter den Höhenweg entlang. Die Route führt in den Kessel unterhalb des Mitterschragen, der Äußeren Rifekarspitze und des Pfroslkopfes und zieht sich an dessen östlichem Rand – vielfach durch Blockwerk – nach oben. Schließlich steil hinauf auf einen Kamm und hinüber zur Rifekarscharte (knapp 2.900 Meter); jenseits der Scharte zunächst in schrofigem Gelände steil und versichert hinunter, später auf erdigem Boden, durch Schutt und Geröll jäh hinab ins weite Hüttekar. Ab hier bis zum Kreuzjöchl sind nur noch äußerst schmale Steige bzw. Steigspuren anzutreffen – bei schlechter Markierung. Im Kar unterhalb eines namenlosen Sees vorbei gehen. Es folgen heikle Querungen von abschüssigen Wiesenhängen, ehe die Route in felsdurchsetztem Gelände über dem Fissladtal absteigend in den Talboden zum Bach führt. Nun wieder Richtung „Aachener Höhenweg“ und direkt beim Wegweiser den Fissladbach überqueren. Jetzt im Talboden – mit Wiesen, Geröll, Blockwerk – sanft empor; die Strecke führt zu den östlichen Hängen hin und zieht sich als ganz schmaler Steig in Serpentinen eine sehr steile, stellenweise schrofige Wiesenflanke hinauf zur Einsattelung des Kreuzjöchls. Jenseits des Sattels auf gutem Steig durch Gras, Geröll, Felsklötze südöstlich hinunter – und den Hang entlang oberhalb des Gepatschsees im freien Gelände absteigend. Die Strecke verwandelt sich dann in einen stets absteigenden Karrenweg. Bei der Linkskehre knapp oberhalb der Nassereinalm rechts den markierten Steig hinab zur Alm nehmen. Von hier am Fahrweg weiter taleinwärts und im lichten Zirbenwald empor zum Beginn des Kaiserbergtals gehen; an „Gepatschhaus“ orientieren und den Bach überqueren. Nun geht es erneut auf einem Karrenweg voran, der später zu einem Steig wird – die Route verläuft in dem Bereich abwechselnd an- und absteigend am Hang. In der Folge merklich abwärts und schließlich hinunter in einen Wiesenboden zu einem Wegkreuz gehen – beim Kreuz dann auf dem Fahrweg Richtung „Gepatschhaus“ und bei der Gepatschalm über den Talbach Fagge. An der nächsten Routengabelung links hinaus zum Gepatschhaus (1.928 Meter).
Hinweis: Die Kapelle Maria im Schnee neben dem Gepatschhaus ist außen mit Schindeln gedeckt und wurde 1894/1895 erbaut. Im 20. Jahrhundert wurde sie restauriert, neu verschindelt und ziert seither die Gegend.
Etappe 3: Gepatschhaus – Hohenzollernhaus
Höhenmeter bergauf/bergab: 1.101/911 Meter, Dauer: 7,5 Stunden, Länge: 15 Kilometer, Höchster Punkt: 2.965 Meter, Schwierigkeitsgrad: schwierig (schwarz)
Vom Gepatschhaus die Route des Vortages Richtung Nassereinalm bis ins Kaiserbergtal oberhalb des Stausees retour gehen. Am Beginn des Tals wird der Bach überquert, danach links den Fahrweg ins Tal nehmen – Richtung „Rotschragenjoch“ und „Hohenzollernhaus“. Die Route verläuft jetzt, kaum spürbar ansteigend, im freien Gelände über Wiesen, Steine, Geröll das Kaiserbergtal einwärts – in gleichbleibender Richtung an der Abzweigung zum Schwarzsee vorbei und verwandelt sich in rund 2.300 Meter Höhe in einen Steig. Dieser verläuft lange Zeit auf derselben Höhe sowie direkt neben dem Bach und überquert ihn mehrmals. Im Talschluss geht es etwas zügiger nach oben und einen steilen Hang empor, ehe die steile Flanke zum Rotschragenjoch (2.965 Meter) anfängt. Zunächst zieht sich noch ein Steig auf erdigem Untergrund und im Schutt in Serpentinen hinauf, im obersten Bereich ist die Route jedoch weglos und führt – immer steiler – rechts neben einer Felsrippe fast gerade nach oben zum Joch. Der letzte Abschnitt ähnelt einer Rinne und im Aufstieg befinden sich keine Seile! Jenseits „Richtung Hohenzollernhaus“ und im Anschluss an eine kurze Querung geht es jäh einen schrofigen Grasgrat hinab, der mit Seilen gesichert ist. Der Steig leitet dann am rechten Rand des Hüttekars sanft hinunter bzw. auswärts. Am Ende des Kars geht es in den Wiesen und in Serpentinen abwärts ins Radurschltal bis zur Brücke bei der Zollhütte. Ab hier rechts des Baches zum Hohenzollernhaus (1.924 Meter) hinunter, dem nächsten Übernachtungsstützpunkt.
Etappe 4: Hohenzollernhaus – Pfunds
Höhenmeter bergab: 1.160 Meter, Dauer: 4,5 Stunden, Länge: 12,5 Kilometer, Höchster Punkt: 2.120 Meter, Schwierigkeitsgrad: mittelschwierig (rot)
Neben der Hütte auf dem Steig Richtung „Radurschlalm“ geht es zunächst im lichten Zirbenwald über eine Geländestufe sanft hinab, dann an der Abzweigung rechts vorbei zu einer Bank und wieder rechts am Hang im freien Gelände bzw. im Wald dahin – bei Steiggabelung weiterhin an Radurschlalm orientieren. Die Strecke führt in der Folge ins Gebiet der Alm, dort zum Fahrweg und darauf absteigend Richtung „Pfunds“. Nach der Überquerung des Radurschlbachs ist bei der Weggabelung – der bezeichneten Winterroute kurz aufwärts folgend – in wenigen Minuten der Skulpturenpark zu erreichen. Die Tour verläuft auf der Forststraße weiter, abwechselnd durch Almwiesen und im Wald, den Bach entlang kaum merklich abwärts, stets Richtung Pfunds, dabei den guten Forstweg nicht verlassen. Vorbei am Parkplatz in Wildmoos, auf rund 1.600 Meter Höhe, führt der Weg nun etwas zügiger hinab. An einer Streckengabelung dann rechts zum „Klammsteig“ – hier wird die breite Forststraße verlassen und es geht zum Bach hinunter. Bald auf einem Steig weiter und den Radurschlbach überqueren. Jetzt rechts des Bachs in die Pfundser Klamm hinein. Die Route verläuft fortan – abwechselnd links bzw. rechts vom Bach – in der Klamm auswärts. Der Steig mündet später in einen Fahrweg – darauf absteigend links des Bachs gehen und direkt nach Pfunds in den Ortsteil Dorf und weiter bis zum Inn.
Rückfahrt mit dem Bus nach Ried. Hier umsteigen und weiter mit dem Bus nach Fendels / Talstation.
Hinweis: Im Skulpturenpark bei der Radurschlalm haben namhafte Künstler aus dem In- und Ausland ihr Können unter Beweis gestellt. Ursprünglich wurde das Tal vom Tiroler Landesfürsten als Jagdgebiet genutzt. In der Hochblüte des Salzbergbaus wurden enorme Holzmengen über das Radurschtal zum Inn und weiter zur Saline nach Hall getriftet.