Kontakt
Schmugglerpfad
****
Wo früher Schmuggler auf geheimen Pfaden ihre Waren über die Grenze brachten, wird heute grenzenlose Wanderlust ausgelebt. Eine variantenreiche Viertagestour durch wunderbare Bergnatur.
Die alten Schmuggler wählten keine Trampelpfade für ihre Grenzgänge, sondern versteckte Steige, deshalb verläuft diese schöne Mehrtagestour auf roten und schwarzen, also mittelschwierigen bis schwierigen Bergwegen. Jede Etappe hält auch eine bis mehrere Varianten parat, die sich in Länge und Anforderungen vom „Normalweg“ unterscheiden. Alle Varianten benötigen Kondition und Bergerfahrung und vermitteln wunderbare Naturerfahrungen.
Etappe 1: St. Jodok (1.130m) - Vals Touristenrast (1.345m) - Geraer Hütte (2.324m)
Gehzeit: ca. 3,5 Stunden, Strecke: 7 km, 1.000 HM auf
Von St. Jodok fährst du mit dem Linienbus (Ausstieg Touristenrast) oder mit deinem PKW (großer Parkplatz „Nockeralm“ / Parkplatz Geraer Hütte) zum Ausgangspunkt.
Von der Touristenrast folgst du nun dem Wirtschaftsweg Nr. 502 bis zur Materialseilbahn der Geraer Hütte. In zahlreichen und gut angelegten Kehren führt ab hier ein Steig (Nr. 502) zuerst durch Wald und später über freies Gelände hinauf zur Geraer Hütte (2.324 m).
Variante: du kannst zu Fuß direkt in St. Jodok starten und erreichst nach gut 2 Stunden Gehzeit und 200 HM im Aufstieg die Touristenrast (Wanderwege Nr. 82 und Nr. 85).
Etappe 2: Geraer Hütte (2.324m) - Pfitscherjochhaus (2.276m)
Gehzeit: 5,5-6 Stunden, Strecke: 10 km, 800 HM auf, 850 HM ab
In einer spektakulären Umgebung führt dich dein Weg Nr. 502 Richtung Südosten zunächst durch ein weites Schotterkar. Mit etwas Glück entdeckst du ganz in der Früh ein paar Steinböcke. Umrahmt wirst du von den mächtigen und imposanten Felswänden von Fußstein und Schrammacher. Allmählich kommst du dem weithin sichtbaren Eisengerüst des ehemaligen Molybdän-Bergwerks näher. Oberhalb der verfallenen Baracken und des vergitterten Stolleneingangs wartet die erste kleine Herausforderung auf dich. Der Weg führt nun durch steileres Gelände aus rutschigem und feinem Geröll, ehe du die Alpeiner Scharte erreichst. Der Ausblick von hier ist einfach grandios. Du siehst weit hinunter ins Wipptal, wo du am Tag zuvor gestartet bist und bekommst beim Blick in die Tuxer Alpen einen Vorgeschmack darauf, was dich noch erwartet.
In angenehmen Serpentinen folgst du nun dem Weg hinunter ins Zillertal. Für Steinesammler ist dieser Abschnitt das Paradies. Folge weiter den Wegmarkierungen 528 (bitte erkundige dich beim Hüttenwirt der Geraer Hütte nach der Wegbeschaffenheit und der idealen Variante, es gibt hier mehrere Möglichkeiten) durch landschaftliche Highlights bis zum Pfitscherjochhaus. Der Weg führt auf ca. 2.400 m um zwei Berge herum und quert zwei größere Bäche, fällt etwas ab, ehe du den letzten Aufschwung zu deinem heutigen Ziel bewältigst.
Variante 1: unterhalb der Alpeiner Scharte zweigt ein unscheinbarer Weg hinüber zum Riepenkopf ab. Dieser führt dich entlang der unbekannten Seite des Olperers vorbei an einem versteckten Gletschersse und einer Wasserfallkante, ehe du durch eine steile Rinne das erst kürzlich aufgestellte Kreuz des Riepenkopfs (2.905 m) erreichst. Gehe auf gleichem Weg wieder zurück und folge der Beschreibung Richtung Pfitscherjochhaus.
Gesamt: Gehzeit 7 Stunden, Strecke: 14 km, 1.100 HM auf, 1.150 HM ab
Variante 2: Vom Riepenkopf hast du die Möglichkeit zur Olperer Hütte (2.388 m) abzusteigen und über die Neumarkter Runde in einer Schleife wieder auf den Weg zum Pfitscherjochhaus zu gelangen.
Gesamt: Gehzeit: 8,5 Stunden, Strecke: 16,5 km, 1.245 HM auf, 1.295 HM ab
Etappe 3: Pfitscherjochhaus (2.276m) - Europahütte
Gehzeit: 3 Stunden, Strecke: 8,5 km, 520 HM auf, 105 HM ab
Folge dem Weg zurück zum ehemaligen Grenzübergang und biege hier ab Richtung Landshuter Europa-Hütte. Schon nach ein paar wenigen Metern fühlst du dich wie in einer anderen Welt. Ohne technische Herausforderungen wanderst du durch eine mediterrane Landschaft, bist umgeben von herrlichem Duft und vom Zirpen der Grillen. Allmählich wird die Landschaft wieder etwas schroffer, du querst ein paar Bäche, die unterhalb von dir friedlich in eine Moorlandschaft münden. Der letzte Aufstieg zu deinem Tagesziel führt dich durch ein bizarres Geröllfeld, ehe du die unvergleichliche Europahütte betrittst, die genau auf der Grenze zwischen Österreich und Italien erbaut wurde.
Variante 1: deponiere dein großes Gepäck beim Pfitscherjochhaus und folge den Wegweisern zur Rotbachlspitze (2.895 m). Nach einem Aufstieg (teilweise steiler Steig) von ca. 670 HM genießt du einen unvergleichlichen Ausblick von dem Gipfel, der dem roten Bachl weit unterhalb von dir seinen Namen gab.
Gesamt: Gehzeit 6 Stunden, Strecke: 14 km, 1.190 HM auf, 770 HM ab
Variante 2: deponiere dein großes Gepäck beim Pfitscherjochhaus und folge den Wegweisern Richtung Rotbachlspitze. Auf einer Höhe von ca. 2.560 m zweigt nach rechts bei einem kleinen Steinmann ein schwacher, unmarkierter Steig ab. Folge diesem unter der Rotbachlspitze vorbei über eine markante Grasterrasse (Hohe Öfen) ostwärts und hinab in die Haupentalscharte. Auf dieser über Schutt und Blockwerk steil hinauf zum Vorgipfel des Hochstellers und zuletzt über einen fast waagrechten Felsgrat über Kletterstellen (1+) zum höchsten Punkt mit Seinmann (3.098m)
Gesamt: Gehzeit: 8 Stunden, Strecke: 19 km, 1.535 HM auf, 1.100 HM ab
Etappe 4: Europahütte - Parkplatz in Vals - bitte geänderte Routenführung bis voraussichtlich Anfang Juli beachten!
Gehzeit: 4 Stunden, Strecke 9 km, 135 HM auf, 1.500 HM ab
Nach einem kurzen Abstieg hinter der Hütte folgt ein Aufstieg, der in einem weiten Kar aus Steinen und Geröll mündet. Anschließend steigst du über Serpentinen auf zum Sumpfschartel. Du bleibst immer weiter auf dem Geistbeckweg, gelangst über ein Hochplateau und steigst über eine seilversicherte Steilstufe ab. Immer tiefer geht es hinunter, bis dich dein Weg über den Bach in das Gebiet der Zeischalm führt. Liebevoll hat Erich von der Zeischalm diesen Weg hergerichtet, so wanderst du entlang zahlreicher Holzskulpturen und erfrischender Wasserfälle. Die letzten Meter zurück zum Parkplatz legst du knieschonend auf einem Schotterweg zurück. Falls du mit dem Linienbus zurück nach St. Jodok fähst wanderst du noch ein kurzes Stück hinüber zur Touristenrast, wo du eventuelle Wartezeiten natürlich sehr gut überbrücken kannst.
Variante: etwas unterhalb der Europahütte startet ein Steig Richtung Kraxentrager. Mit etwas Orientierungsgespür gelangst du über ein paar ausgesetzte (zum Teil seilversicherte) Stellen hinauf zum Gipfel. Die Aussicht von dort ist einfach atemberaubend.
Gesamt: Gehzeit: 5,5 Stunden, Strecke: 12 km, 435 HM auf, 1.785 HM ab
geänderte Routenführung im Juli:
Aufgrund großer Wassermengen ist der direkte Abstieg von der Europahütte nach Vals (Geistbeckweg, #529) auf Höhe der Zeischalm aktuell nicht passierbar. Bitte steige daher von der Europahütte über den Weg #531 durch das Venntal zum Brenner ab. Zwischen Brenner und OMV-Tankstelle gelangst du nach einer Unterführung auf die Brenner Bundesstraße. Orientiere dich hier nach links und folge den Hinweisschildern "Sattelberg" bzw. " Bahnhof Brenner".
Nach dem Brenner-Zollhaus sind es noch ca. 400 Meter bis zum Bahnhof.
Mit der S-Bahn gelangst du vom Brenner Bahnhof nach St. Jodok. Falls du dein Auto am Parkplatz Nockalmen/Alpeiner geparkt hast nimmst du von St. Jodok Gemeindehaus den Bus #4144 bis Vals/Touristenrast.
Bitte erkundige dich beim Hüttenwirt der Europahütte auch nach Juli immer nach den aktuellen Weg-Bedingungen!
Schmugglerpfad
****