Auf der Suche nach dem Heiligen Jakob
- individuell einteilbar, insgesamt 270km in 11-13 Etappen
- meist recht ebene Wege werden mit großartiger Aussicht belohnt
- wunderschöner Weg auf Forst-, Asphalt- und Waldwegen
Auf der Suche nach dem Heiligen Jakob
Anspruchsvoller Pilgerweg auf 12 Etappen
Pilgerweg in Osttirol
Wo im Mittelalter noch gepilgert wurde, um Buße zu tun (oder einfach mal raus zu kommen), sind Pilger heute mehr auf der Suche nach sich selbst: Die heutige Zeit verlangt so viel Orientierung am Außen, dass man sich selbst völlig aus dem Blick verliert und viele Menschen nicht mal mehr ihre eigenen Werte nennen können. Manche pilgern, um für die eigene Genesung oder die eines nahen Menschen zu bitten oder zu danken. Andere wiederum möchten sich in Gottvertrauen oder Demut üben. Aus welchen Grund auch immer gepilgert wird: beim Pilgern finden alle, was sie suchen. Oder brauchen.
Es gibt beim Pilgern und Weitwandern sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede. Eine Gemeinsamkeit der zwei Arten des Wanderns ist, dass Pilgern und Weitwandern das Vorwärtskommen von A nach B und weiter nach C verbindet, im Gegensatz zum Bergwandern, das meist zum Ausgangspunkt zurückführt. Beide Formen führen durch flache Täler oder alpines Gelände, wobei Wege wie der Jakobsweg oder Lechweg geringe Steigungen bevorzugen, während Pfade wie der Adlerweg, der Romediusweg oder „Hoch & Heilig“ alpiner sind und mehr Erfahrung erfordern.
Der Hauptunterschied zwischen Pilgern und Weitwandern liegt in der Intention: Weitwandern fokussiert auf Sport und Natur, während Pilgern oft religiös oder spirituell motiviert ist. Pilgerwege führen oft über größere Distanzen, während Weitwanderwege oft auf die Urlaubszeit zugeschnitten sind. Leute, die pilgern, setzen eher auf Flexibilität bei der Unterkunft, während Weitwanderer vorab planbare Etappen bevorzugen.
Pilgern in Tirol bedeutet wenig frequentierte Pfade und viel Zeit in Ruhe. Im Vergleich zum spanischen Jakobsweg ist der Tiroler Abschnitt weniger bekannt, was das Pilgern hier zu einem ursprünglichen Erlebnis macht. Pilger sind selten und werden daher manchmal von Einheimischen zu Kaffee, Kuchen oder sogar Übernachtungen eingeladen. Entlang des Weges ergeben sich zudem zahlreiche Gelegenheiten für Gespräche mit Spaziergängern, Wirten oder Anrainern.
Die geringe Anzahl an Pilgern hat auch praktische Vorteile: Es gibt kaum Konkurrenz um Betten in den Unterkünften, was stressfreie Übernachtungen und erholsamen Schlaf ermöglicht. Offizielle Pilgerherbergen sind seltener, jedoch bieten viele Unterkünfte Pilgerrabatte. Ein weiterer Vorteil ist die gute Infrastruktur: Dorfbrunnen mit Trinkwasser stehen in fast jedem Ort zur Verfügung, und zahlreiche Möglichkeiten zur Verpflegung oder Einkehr entlang der Wege erleichtern das Pilgern zusätzlich.