Ein Bergweg der Superlative, was landschaftliche Schönheit und bergsteigerische Anforderungen betrifft: Auf einer Länge von – je nach Routenvariante – mindestens 85 Kilometern und einer Seehöhe zwischen 2.000 und 2.500 Metern folgt der Lechtaler Höhenweg dem Hauptkamm der Lechtaler Alpen. Unterteilt ist er inklusive Varianten in 18 Etappen, die von geübten Bergsteigern in 10 bis 19 Tagen bewältigt werden können. Auf der kürzesten Route überwinden sie dabei fast 7.000 Höhenmeter auf meist schwierigen Steigen.13 Alpenvereinshütten bieten dabei Schutz, Unterkunft, beste Verpflegung, Ruhe und Geselligkeit. Die größte landschaftliche Attraktion stellt für viele Wanderer der Steinsee dar. Er bettet sich östlich der Steinseehütte wie eine grün-blaue Perle in die dramatische Bergkulisse mit der markanten Dremlscharte. Der Lechtaler Höhenweg ist ein Teilstück des nordalpinen Weitwanderweges 01 und des europäischen Weitwanderweges E4. Als hochalpiner Steig fordert er ein Höchstmaß an Kondition, fundierte Hochgebirgs-Erfahrung, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Kletterkönnen. Je nach Schneeverhältnissen benötigt man auf einigen Etappen Seil, Pickel und Steigeisen. Zu den Schlüsselstellen gehören die seilversicherte Roßkarscharte zwischen Steinseehütte und Württemberger Haus sowie die Südostwand-Querung der Vorderseespitze zwischen Ansbacher Hütte und Kaiserjochhaus.
Weitwanderweg
„Wild, erhaben und gewaltig ist die Landschaft am Lechtaler Höhenweg. Im Bergkessel rund um den Steinsee ist dieser Charakter besonders intensiv.“
Ausgangspunkt
Steeg im Lechtal bzw. Stuttgarter Hütte
Endpunkt
Anhalter Hütte bzw. Elmen im Lechtal
Gebirgszug
Lechtaler Alpen
Länge
85 km
Dauer
18 Tag(e)
Merkmale
- Rolli- Wandertour
- Rundwanderung
Schwierigkeit
schwierig (schwarze Bergwege)
Höhenlage
Höhenmeter bergauf 6.950 m
Höhenmeter bergab 6.736 m
Kondition*
Technik*
Beste Jahreszeit*
* Es handelt sich hier um Richtwerte und Empfehlungen. Bitte beachten Sie Ihre persönlichen Fähigkeiten und die aktuelle Wetterlage. Für die Richtigkeit der Angaben kann keine Haftung übernommen werden.
Parken
Hallenbad Aqua Nova in Steeg oder Sägewerk Prenten
Einkehrmöglichkeiten
Zustieg: Stuttgarter Hütte
Etappe 1: Leutkircher Hütte
Etappe 2: Ulmer Hütte
Etappe 3: Leutkircher Hütte
Etappe 4: Kaiserjochhaus
Etappe 5: Ansbacher Hütte
Etappe 6: Frederic-Simms-Hütte
Etappe 7: Ansbacher Hütte
Etappe 8: Memminger Hütte
Etappe 9: Augsburger Hütte
Etappe 10: Memminger Hütte
Etappe 11: Württemberger Haus
Etappe 12: Steinseehütte
Etappe 13: Württemberger Haus
Etappe 14: Hanauer Hütte
Etappe 15: Hanauer Hütte
Etappe 16: Steinseehütte
Etappe 17: Muttekopfhütte
Etappe 18: Anhalter Hütte
Streckenbeschreibung
Zustieg: Steeg/Lechtal – Stuttgarter Hütte (2.305 Meter)
Höhenmeter /bergab: 1.166/61 Meter, Gehzeit: 5,5 Stunden, Länge: 12,4 Kilometer, Schwierigkeit: mittelschwierig
Der Aufstieg zur Stuttgarter Hütte empfiehlt sich vom Lechtal aus. Dafür entweder direkt in Steeg starten oder mit dem Bus bis zur Haltestelle Bockbach/Krabach ein Stück weiter westlich fahren. Dort nach Süden einmal durch das Krabachtal bis zum Talschluss wandern und hinauf zum Krabachjoch, auf dem die Hütte thront.
Etappe 1: Stuttgarter Hütte (2.305 Meter) – Leutkircher Hütte (2.261 Meter)
Höhenmeter bergauf/bergab: 578/619 Meter, Gehzeit: 4 Std., 15 Min., Länge: 8,8 Kilometer, Schwierigkeit: schwierig
Eigentlicher Startpunkt des Lechtaler Höhenwegs ist die Stuttgarter Hütte. In östlicher Richtung geht es los, bald passiert man das auf 2.430 Metern gelegene Erlijoch zwischen Erlispitze und Fanggekarspitze. Dann geht es an der Erlachalpe im Almajurtal unterhalb der Valluga vorbei, und schließlich folgt der Stapfe-Tobel. Hier ist Vorsicht geboten. Bei Schnee und Nässe wird dieses Teilstück gefährlich, kann aber über Erlachalpe und Bodenalpe umgangen werden. Die Leutkircher Hütte am rundgeschliffenen Almajurjoch bietet ein bequemes Nachtquartier.
Etappe 2: Stuttgarter Hütte (2.305 Meter) – Ulmer Hütte (2.288 Meter)
Höhenmeter bergauf/bergab: 418/439 Meter, Gehzeit: 3 Stunden, Länge: 5,8 Kilometer, Schwierigkeit: schwierig
Die Etappe von der Stuttgarter Hütte zur Ulmer Hütte ist kurz, aber genussvoll, weil sie stets neue überraschende Aussichten bietet. Auf dem Robert-Bosch-Weg die steilen Gras- und Schrofenhänge unter der Erlispitze und den fast senkrechten Wänden der Roggspitze queren. So gelangt man zur Trittscharte (2.580 Meter). Hier lässt sich eine grandioser Rundblick ins Silvrettagebiet und ins Verwall genießen; auch der bekannte Patteriol (3.056 Meter) ist im Blickfeld. Von der Trittscharte zur Ulmer Hütte im Valluga-Bereich absteigen. Sie ist eine der beliebtesten Ski- und Schutzhütten im Arlberg-Gebiet und hält gemütliche Schlafplätze bereit.
Etappe 3: Ulmer Hütte (2.288 Meter) – Leutkircher Hütte (2.261 Meter)
Höhenmeter bergauf/bergab: 464/488 Meter, Gehzeit: 3,5 Stunden, Länge: 7 Kilometer, Schwierigkeit: schwierig
Der Weg von der Ulmer Hütte unterhalb der Valluga führt über das Matunjoch (2.569 Meter), durch das Valluga-Pistengebiet und schließlich zu einem prägnanten Felsgrat, dem Weißschrofenkamm: Hier bietet sich die Gelegenheit, den anspruchsvollen Klettersteig zu begehen, der mit 500 Haken, 1.050 Klemmen und 200 Meter Stahlseil versehen ist. Am Höhenweg selbst gibt es ebenfalls ein bisschen Nervenkitzel bei den Schrofen unter den Bacherspitzen, bevor die Leutkircher Hütte am Almajurjoch erreicht ist.
Etappe 4: Leutkircher Hütte (2.261 Meter) – Kaiserjochhaus (2.310 Meter)
Höhenmeter bergauf/bergab: 327/279 Meter, Gehzeit: 2 Std., 10 Min., Länge: 4,4 Kilometer, Schwierigkeit: schwierig
Durch die grünen Mattenhänge des Stanskogels, der mit 2.757 Metern der bestimmende Gipfel auf dieser Etappe ist (Aufstieg ca. eine Stunde), wandert man an üppigen Bergblumenwiesen vorbei zum nächsten Etappenziel. Auf der gegenüberliegenden Talseite zeigt sich das markante Massiv des Hohen Riffler (3.168 Meter), der zur Verwallgruppe gehört. Bald schon pfeift einem auf dieser kurzen, aber dennoch anspruchsvollen Etappe der Jochwind um die Nase und leitet die Wandernden zum Kaiserjochhaus, das in einer geschützten Senke am Kaiserjoch zwischen Grießkopf und Bergleskopf liegt.
Etappe 5: Kaiserjochhaus (2.310 Meter) – Ansbacher Hütte (2.376 Meter)
Höhenmeter bergauf/bergab: 558/488 Meter, Gehzeit: 4 Stunden, Länge: 8,3 Kilometer, Schwierigkeit: schwierig
Auf dieser Etappe schlängelt der Höhenweg nördlich und südlich des Hauptkammes entlang. Zunächst geht es über grasbedeckte Kreideschieferböden und durch die Hauptdolomit-Schuttfelder des Grießkopfs zur Kridlonscharte. Hier lässt sich ein beeindruckender Blick auf den Hintersee genießen, bevor es weiter hinauf zum Hinterseejoch geht, die Südflanke der Vorderseespitze gequert und stahlseilversichert das Alperschonjoch (2.303 Meter) erreicht wird. Schließlich geht es noch über's gemütlichere Flarschjoch zur Ansbacherhütte, der höchstgelegenen Schutzhütte in den Lechtaler Alpen.
Etappe 6: Kaiserjochhaus (2.310 Meter) – Frederic-Simms-Hütte (2.002 Meter)
Höhenmeter bergauf/bergab: 555/859 Meter, Gehzeit: 4,5 Stunden, Länge: 8 Kilometer, Schwierigkeit: schwierig
Auf dem Weg vom Kaiserjochhaus in Richtung Osten zweigt unter dem Hinterseejoch der Weg zur Frederic-Simms-Hütte ab, der Steig verläuft von hier aus nach Norden. Nach dem Passieren des Kridlonkars ist das „Klämmle“ bald erreicht, dann geht es durch eine seilgesicherte Rinne am Nordhang der Vorderseespitze und an der rötlichen Feuerspitze vorbei auf das Kälberlahnzugjoch. Nun wandert man in Serpentinen hinunter zur Simms-Hütte unter der Holzgauer Wetterspitze (2.895 Meter). Sie gilt als einer der „elegantesten“ Gipfel der Lechtaler Alpen und weist einige Kletterstellen auf.
Etappe 7: Frederic-Simms-Hütte (2.002 Meter) – Ansbacher Hütte (2.376 Meter)
Höhenmeter bergauf/bergab: 892/519 Meter, Gehzeit: 5 Stunden, Länge: 7,9 Kilometer, Schwierigkeit: schwierig
Von der Frederic-Simms-Hütte wieder auf das Kälberlahnzugjoch aufsteigen, dann links abbiegen und unter der Feuerspitze auf das Stierlahnzugjoch (2.596 Meter) wandern. Viele Bergwanderer wollen den Aussichtsberg Feuerspitze nicht ignorieren und nehmen den ca. einstündigen, technisch nicht schwierigen Anstieg in Angriff. Auf dem Höhenweg quert der Steig die Nordostabstürze der Vorderseespitze und trifft bei den Knappenböden wieder auf die übliche, vom Kaiserjochhaus kommende Route, die zur Ansbacher Hütte führt.
Etappe 8: Ansbacher Hütte (2.376 Meter) – Memminger Hütte (2.242 Meter)
Höhenmeter bergauf/bergab: 888/1.024 Meter, Gehzeit: 6 Std., 15 Min., Länge: 10 Kilometer, Schwierigkeit: schwierig
Diese Etappe führt zur bekannten Memminger Hütte, die mit 140 Schlafplätzen eine der größten Schutzhütten in den Lechtaler Alpen ist. Um zu ihr zu gelangen, muss man die Kopfscharte, das Winterjoch und die Grießlscharte bewältigen. Danach führt der Weg hinunter ins idyllische Parseiertal, wo man den Parseierbach überquert und über die Bärenpleishänge zur Memminger Hütte aufsteigt. Für geübte Bergsteiger gehört auch die Besteigung der Parseierspitze zu den Herausforderungen dieser Etappe. Mit 3.036 Meter ist sie der höchste Gipfel der Nördlichen Kalkalpen.
Etappe 9: Ansbacher Hütte (2.376 Meter) – Augsburger Hütte (2.289 Meter)
Höhenmeter bergauf/bergab: 1.211/1.297 Meter, Gehzeit: 8 Stunden, Länge: 12 Kilometer, Schwierigkeit: schwierig
Fordernd und anspruchsvoll gestaltet sich die Königsetappe des Lechtaler Höhenwegs, der sich hier mit dem „Augsburger Höhenweg“ deckt. Es ist der zeitmäßig längste und schwierigste, aber auch der eindrucksvollste Abschnitt des Höhenwegs. Unter anderem müssen dazu das Winterjoch (2.528 Meter) und die Parseierscharte (2.604 Meter) überwunden werden, wo für Notfälle ein Biwakcontainer bereitsteht. Anschließend warten noch die Dawin-Scharte (2.650 Meter) und der aussichtsreiche Dawinkopf (2.968 Meter), der zweithöchste Gipfel der Lechtaler Alpen. Der höchste Berg der Lechtaler, die Parseierspitze (3.036 Meter), kann ebenfalls auf dieser Etappe bestiegen werden. Die bestens ausgestattete Augsburger Hütte thront auf der Südflanke des Gatschkopfes.
Etappe 10: Augsburger Hütte (2.289 Meter) – Memminger Hütte (2.242 Meter)
Höhenmeter bergauf/bergab: 665/716 Meter, Gehzeit: 4,5 Stunden, Länge: 6,3 Kilometer, Schwierigkeit: schwierig
Der aussichtsreiche und anspruchsvolle Spiehlerweg verbindet Augsburger und Memminger Hütte. Zunächst führt er auf den Gatschkopf (2.945 Meter), dann über die Patrolscharte und die Wegscharte in Richtung Norden. Schließlich gelangt man zu den smaragdgrünen Seewiseen und steigt zur Memminger Hütte ab. Der Abstieg über die geröllreichen Schrofen von der Schulter etwas oberhalb der Patrolscharte und die Querung der Schneefelder gestaltet sich manchmal spannend. Vorsicht ist auch wegen der Steinschlaggefahr vonnöten. Die Memminger Hütte liegt idyllisch am Unteren Seewisee.
Etappe 11: Memminger Hütte (2.242 Meter) – Württemberger Haus (2.220 Meter) (Achtung: für Übernachtungen 2024 geschlossen)
Höhenmeter bergauf/bergab: 633/652 Meter, Gehzeit: 4 Std., 15 Min., Länge: 7 Kilometer, Schwierigkeit: schwierig
Die Etappe beginnt gemütlich mit einer Wanderung durch Bergblumenwiesen, vorbei am Unteren Seewisee. Kurz vor dem Mittleren Seewisee zweigt der Steig zur Seescharte (2.599 Meter) ab, hier geht es zwischen zerklüfteten Felstürmen hindurch, bevor die Großbergscharte gequert wird. Nun marschiert man längere Zeit am Hauptgrat, überschreitet Großbergkopf und Großbergspitze (2.657 Meter), die den höchsten Punkt des offiziellen Lechtaler Höhenwegs markiert. Die Gipfel reichen noch höher hinauf: Zum Beispiel die 2.750 Meter hohe Leiterspitze. Das Etappenziel Württemberger Haus liegt wie ein Adlernest in einem Kessel des Medriol und bietet eine grandiose Aussicht. (Wegen Umbauarbeiten 2024 für Übernachtungen geschlossen. Ausweichen auf Memminger Hütte oder Steinseehütte)
Etappe 12: Württemberger Haus (2.220 Meter) – Steinseehütte (2.061 Meter)
Höhenmeter bergauf/bergab: 464/631 Meter, Gehzeit: 3 Std., 40 Min., Länge: 6,7 Kilometer, Schwierigkeit: schwierig
Vom Gebäudjoch aus kann man das Etappenziel schon mit freiem Auge sehen, allerdings ist die Steinseehütte von diesem Punkt noch ca. vier Stunden Gehzeit entfernt. Auf dem Weg dorthin wandert man auf der Südseite des Hauptkamms und muss u.a. die seilgesicherte Roßkarscharte (2.400 Meter) überwinden, bevor es sanft abwärts zur Hütte geht, die von zackigen Felsgipfeln umrahmt ist. Das Gebiet um die Steinseehütte ist auch bekannt für seine großartigen Klettermöglichkeiten. Die Parzinntürme und die Steinkarspitze befinden sich in Hüttennähe.
Etappe 13: Steinseehütte (2.061 Meter) – Württemberger Haus (2.220 Meter)
Höhenmeter bergauf/bergab: 819/655 Meter, Gehzeit: 5 Stunden, Länge: 7,7 Kilometer, Schwierigkeit: schwierig
Etappe 13 ist nicht exakt der Weg von Etappe 12 in umgekehrter Richtung, sondern führt auf einer landschaftlich sehr abwechslungsreichen Route über zwei leichtere Scharten – über's zum Teil tatsächlich grasbewachsene Gufelgrasjoch und die seilgesicherte Bitterscharte. Zu ihr beginnt der Aufstieg am schön gelegenen Bittrichsee. Wenn noch Schnee liegt, ist auch diese Scharte nicht zu unterschätzen, denn es kann hier sehr rutschig sein. Über einen langen Abstiegsweg und möglicherweise über Schneefelder kommt man schließlich beim Württemberger Haus an.
Etappe 14: Württemberger Haus (2.220 Meter) – Hanauer Hütte (1.922 Meter)
Höhenmeter bergauf/bergab: 750/1.047 Meter, Gehzeit: 5 Std., 45 Min., Länge: 9,4 Kilometer, Schwierigkeit: schwierig
Es beginnt steil: Vom Württemberger Haus zuerst zum See oberhalb der Hütte aufsteigen, dann wird es gemütlicher, bevor es wieder anzieht und über 300 Höhenmeter auf die Bitterscharte (2.550 Meter) geht. Auf der anderen Seite durch die seilversicherte Scharte hinunterklettern, nach einem steilen Geröllfeld erfolgt die Belohnung für die Mühe: Es geht nun über wunderschöne Bergwiesen und Almböden. Das nächste Teilstück führt idyllisch in den hinteren Gufel hoch zum Gufelsee und über's Guflseejoch (2.375 Meter). Von dort erfolgt der Abstieg zur Hanauer Hütte, die mit ihrem Hausberg, der Dremelspitze, beeindruckt.
Etappe 15: Steinseehütte (2.061 Meter) – Hanauer Hütte (1.922 Meter) (über Vordere Dremelscharte)
Höhenmeter bergauf/bergab: 400/539 Meter, Gehzeit: 3 Stunden, Länge: 3,8 Kilometer, Schwierigkeit: schwierig
Von der Steinseehütte unterhalb der Schneekarlespitz über Weideflächen zunächst hinauf zum Steinsee und dann über Geröllhalden weiter zur seilversicherten westlichen bzw. Vorderen Dremelscharte (2.434 Meter) wandern. In diese Richtung ist der Abstieg auf der anderen Seite nicht so steil. Er führt über Geröll und dann über die Weideböden des Parzinn in ungefähr eineinhalb Stunden Gehzeit hinunter zur Hanauer Hütte. Von der Vorderen Dremelscharte kann auch die Dremelspitze (2.733 Meter), einer der schönsten Gipfel der „Lechtaler“, über den Normalanstieg erobert werden.
Etappe 16: Hanauer Hütte (1.922 Meter) – Steinseehütte (2.061 Meter) (über Hintere Dremelscharte)
Höhenmeter bergauf/bergab: 606/472 Meter, Gehzeit: 3,5 Stunden, Länge: 4,4 Kilometer, Schwierigkeit: schwierig
Der Weg von der Hanauer Hütte zur Steinseehütte über die östliche bzw. Hintere Dremelscharte ist etwas länger und führt links an der Dremelspitze vorbei. Anschließend weiter hinunter zum Steinsee wandern und zur gleichnamigen Hütte. Wer bei dieser Etappe noch nicht genug hautnahen Fels gespürt hat, kann die Klettermöglichkeiten rund um die Steinseehütte ausgiebig nützen. Auch Kletterkurse für Anfänger und Fortgeschrittene werden hier angeboten.
Etappe 17: Hanauer Hütte (1.922 Meter) – Muttekopfhütte (1.934 Meter)
Höhenmeter bergauf/bergab: 1.067/1.053 Meter, Gehzeit: 7 Stunden, Länge: 9,8 Kilometer, Schwierigkeit: schwierig
In der vorletzten Etappe des Lechtaler Höhenwegs geht es noch einmal über zwei hohe Scharten. Zuerst steigt man hinauf zum Galtseitejoch (2.421 Meter), danach lässt sich unter den Steilflanken des Muttekopfs die Muttekopfscharte (2.630 Meter) bezwingen. Anschließend geht es steil hinunter zur Muttekopfhütte. Sie ist eine „alte Hüttn“, wurde aber mit viel Charme modernisiert und bietet viele Klettermöglichkeiten in unmittelbarer Nähe. Wer noch ein Gipfelerlebnis will: Der Muttekopfgipfel (2.774 Meter) ist einer der schönsten leicht erklimmbaren Aussichtsberge der Lechtaler Alpen.
Etappe 18: Muttekopfhütte (1.934 Meter) – Anhalter Hütte (2.042 Meter)
Höhenmeter bergauf/bergab: 853/752 Meter, Gehzeit: 5 Std., 15 Min., Länge: 7,8 Kilometer, Schwierigkeit: mittelschwierig
Von der Muttekopfhütte zieht der Weg nach Norden. Es geht ins Scharnitzkar, dann auf den gleichnamigen Sattel (2.441 Meter). Von dort weiter durch die steilen Schrofen des Hahnenkars hinab zum Hahntennjoch (1.894 Meter) wandern, wobei die Hahntennjochstraße zu überqueren ist. Der anschließende Weg zum Steinjöchl (2.198 Meter) ist ein beliebter Wanderweg. Über sanfte Wiesenmatten zur urigen, sehr gemütlichen Anhalter Hütte hinabsteigen. Sie ist mit ihrem blumenreichen Hausberg Tschachaun (2. 334 Meter) ein würdiges Ziel am Ende des Lechtaler Höhenwegs.
Abstieg: Anhalter Hütte (2.042 Meter) – Bushaltestelle Plötzigtal (1.370 Meter)
Höhenmeter bergab: 729 Meter, Gehzeit: 2 Std., 20 Min., Länge: 6 Kilometer, Schwierigkeit: mittelschwierig
Der Abstieg von der Anhalter Hütte erfolgt nach Westen durch das Plötzigtal bis zur Hahntennjochstraße, wo sich in einer Spitzkehre eine Bushaltestelle befindet. Von dort bringt der Bus 4266 die Wanderer zurück nach Elmen ins Lechtal bringt (Fahrplan beachten!).