Die fünftägige Kaunergrat-Runde ist für geübte Bergwanderer eine ganz besondere Erfahrung. Der Weitwanderweg führt über fast 70 Kilometer und 4.900 Höhenmeter ins Herz des Naturparks Kaunergrat. Am Startpunkt empfiehlt es sich, zur Einstimmung das Naturparkhaus am sogenannten „Gachen Blick“ auf der Piller Höhe zu besuchen, das spannende Ausstellungen und Informationen über den Naturpark Kaunergrat bereithält. Auf der Bergtour selbst liegen den Wanderern in den folgenden Tagen das Kaunertal und das Pitztal zu Füßen, darüber erscheint die zum Teil vergletscherte Gipfelwelt des Kaunergrats und der Ötztaler Alpen. Für die Übernachtungen gibt es unterwegs genügend Alm- und Berghütten. Die Route verläuft zum großen Teil auf schwarz markierten, hochalpinen Bergwegen (Auf- und Abstiege sind auf jeder Etappe möglich). Wer sich der gesamten Rundtour stellt, sollte Ausdauer für Tagesmärsche von bis zu neun Stunden mitbringen, Trittsicherheit und gute Bergwanderausrüstung sind unbedingt erforderlich.
Weitwanderweg
Ausgangspunkt
Naturparkhaus Kaunergrat in Fließ
Endpunkt
Naturparkhaus Kaunergrat in Fließ
Gebirgszug
Ötztaler Alpen
Länge
68,7 km
Dauer
5 Tag(e)
Merkmale
- Rolli- Wandertour
- Rundwanderung
Schwierigkeit
schwierig (schwarze Bergwege)
Höhenlage
Höhenmeter bergauf 4.873 m
Höhenmeter bergab 4.873 m
Kondition*
Technik*
Beste Jahreszeit*
* Es handelt sich hier um Richtwerte und Empfehlungen. Bitte beachten Sie Ihre persönlichen Fähigkeiten und die aktuelle Wetterlage. Für die Richtigkeit der Angaben kann keine Haftung übernommen werden.
Öffentliche Anreise
- mit Öffis erreichbar
Buslinie 4230, Haltestelle Fließ Naturparkhaus
Parken
Naturparkhaus Kaunergrat
Einkehrmöglichkeiten
Etappe 1:
- Aifner-Alm (Mitte Mai bis Oktober)
- Falkaunsalm (Mitte Juni bis Mitte Oktober)
- Gallruthalm (Anfang Juni bis Mitte September)
- Verpeilhütte (Mitte Juni bis Ende September)
Etappe 2:
- Kaunergrathütte (Mitte Juni bis Mitte September)
Etappe 3:
- Arzler Alm (erste Junihälfte bis Mitte September)
- Tiefentalalm (Anfang Juni bis zweite Septemberhälfte)
Etappe 4:
- Neubergalm (Mitte Juni bis Mitte September)
- Mauchele Alm (Anfang Juni bis Ende September)
- Söllbergalm (Anfang Juni bis Mitte September)
Etappe 5:
- Falkaunsalm (Mitte Juni bis Mitte Oktober)
- Aifner-Alm (Mitte Mai bis Oktober)
- Café-Restaurant Gachenblick (Anfang Juni bis Ende Oktober)
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Streckenbeschreibung
Etappe 1: Naturparkhaus Kaunergrat - Verpeilhütte
Höhenmeter bergauf/bergab: 1.485/1.050 Meter, Dauer: 9 Stunden, Länge: 21,3 Kilometer, höchster Punkt: 2.265 Meter
Wadeln schmieren und massieren ist angesagt auf dieser ersten, sehr fordernden, aber landschaftlich wunderschönen Etappe. Vom Naturparkhaus geht es hinauf zur Aifner-Alm (1,5 Stunden), weiter zur Falkaunsalm (2,5 Stunden), zur Gallruthalm (1 Stunde) und zur wildromantischen Verpeilhütte (4 Stunden) auf 2.025 Metern Höhe, wo ein gemütliches Nachtlager wartet. Entschädigt für den anstrengenden Tourenverlauf wird man aber bereits während der Wanderung, zum Beispiel auf dem Dr.-Angerer-Höhenweg, der unter anderem einen herrlichen Blick auf die markante Bergsilhouette des Kleinen und Großen Dristkogels sowie des Gsallkopfs offeriert.
Etappe 2: Verpeilhütte - Kaunergrathütte
Höhenmeter bergauf/bergab: 1.062/263 Meter, Dauer: 4,5 Stunden, Länge: 5,4 Kilometer, höchster Punkt: 3.036 Meter
Dieser faszinierende Hochgebirgs-Tourenabschnitt führt von der Verpeilhütte zum Madatschjoch (3,5 Stunden) und von dort weiter zur Kaunergrathütte (1 Stunde), die das Tagesziel bildet. Hier schlafen die Wanderer schon nah am Himmel, nämlich auf 2.817 Metern Höhe. Auch diese Etappe führt an vielen Natur-Sehenswürdigkeiten vorbei. Besonders beeindruckend ist das Apere Madatschjoch auf über 3.000 Metern Höhe und der erste Blick auf die markante Watzenspitze mit ihrem Hängegletscher.
Etappe 3: Kaunergrathütte - Tiefentalalm
Höhenmeter bergauf/bergab: 529/1.456 Meter, Dauer: 6,5 Stunden, Länge: 14,1 Kilometer, höchster Punkt: 2.944 Meter
Bei diesem Streckenabschnitt geht es zuerst bergauf, dann wieder hinunter auf sanftere Almhöhen. Von der Kaunergrathütte geht es ab jetzt auf dem Pitztaler Almenweg zum Steinbockjoch, weiter zum Mittelberglesee, zum Neururer Berg, zur Arzler Alm und zur Tiefentalalm. Für eine Übernachtung bieten sich die Tiefentalalm, alternativ aber auch die Neubergalm oder Unterkünfte in Piösmes an. Bei einer Unterkunft in Piösmes ergibt sich dieselbe Gehzeit wie bei einer Übernachtung auf der Tiefentalalm. Bei einer Unterkunft auf der Neubergalm ist mit einer Stunde mehr an Gehzeit zu rechnen. Der Höhenweg bietet auf diesem Streckenabschnitt wunderbare Aussichten auf die Hohe Geige sowie den Pitztaler- und Ötztaler Gletscher. Eine längere Rast wert ist der Mittelberglesee mit seiner reizvollen türkisen Farbe. Auch der Tierwelt gebührt Aufmerksamkeit: Steinböcke können in dieser Region nicht nur am Steinbockjoch den Weg kreuzen.
Etappe 4: Tiefentalalm - Söllbergalm
Höhenmeter bergauf/bergab: 650/681 Meter, Dauer: 4 Std. 45 Min., Länge: 9,1 Kilometer, höchster Punkt: 2.247 Meter
Eine gute Balance zwischen Auf- und Abstieg erwartet die Wanderer auf dieser Etappe. Von der Tiefentalalm geht es über die Neubergalm zur Mauchele Alm (3 Stunden), dann weiter zur Söllbergalm (Eine Unterkunft in Piösmes erfordert noch 1 Stunde Aufstieg zur Tiefentalalm. Nächtigt man auf der Neubergalm, beträgt die Gehzeit nur 4 Stunden bis zur Söllbergalm.). Ein idealer Rastplatz auf dieser Tagesetappe eröffnet sich unterhalb des Stallkogels mit wunderschönem Blick auf die Pitztaler Gletscherwelt.
Etappe 5: Söllbergalm - Naturparkhaus Kaunergrat
Höhenmeter bergauf/bergab: 1.147/1.421 Meter, Dauer: 8,5 Stunden, Länge: ca. 18,8 Kilometer, höchster Punkt: 2.761 Meter
Auch auf diesem Tagesmarsch liegen Auf- und Abstieg höhenmetermäßig nicht weit auseinander, aber mit jeweils über 1.000 Höhenmeternn wird es noch einmal fordernd. An der Söllbergalm beginnt die Tour und führt auf einem Steig in südlicher Richtung hinauf zu zwei einsamen Seen: dem Brechsee und danach zum Krummen See auf 2.584 Metern Höhe. Über das Falkaunsjoch (2.761 Meter) geht es kurz darauf wieder hinüber auf die Kaunertaler Seite der Bergkette. Nach einem Abstieg über den Rossboden ist bald die Falkaunsalm erreicht. Von dort geht es auf der Route der ersten Etappe über die Aifner-Alm wieder zurück zum Ausgangspunkt der Wanderung, dem Naturparkhaus Kaunergrat.