Innerlich zur Ruhe zu kommen, während die Füße in Bewegung sind – das ist für viele Menschen eine der wichtigsten Erfahrungen beim Pilgern und Wandern auf langen Strecken. Sie vereint alle, die es tun, ganz gleich, ob dabei religiöse Impulse eine Rolle spielen oder nicht. Der Marien-Weg Nr. 2, ein Rundwanderweg im österreichisch-bayerischen Grenzgebiet, verbindet auf seinen insgesamt 309 Kilometern Länge zahlreiche Wallfahrtsorte, Kirchen und Kapellen miteinander, die in enger Beziehung zu Maria stehen, der Mutter Jesu. Er startet am Marienbrunnen in Kufstein und führt im Uhrzeigersinn über Kössen, Siegsdorf, Inzell, Lofer, Fieberbrunn, St. Johann in Tirol, Going, Kramsach, Bayrischzell und Kiefersfelden zurück zum Ausgangspunkt. Der Pilgerweg ist in 13 Etappen von meist 20 bis 29 Kilometern Länge eingeteilt, kann aber auch in anderer Konstellation gegangen werden; Unterkünfte gibt es unterwegs viele. Technische Herausforderungen gibt es auf den gut ausgebauten Wegen und Straßen nicht, dafür ist Kondition gefragt. Der Marien-Weg Nr. 2 ist einer von sechs Marien-Wegen in der Region. Ihr Zusammenschluss im Euregio-Verbund ist zwar neu, die Pilgerwege selbst aber sind alt.
Weitwanderweg
Ausgangspunkt
Kufstein (Altstadt, Marienbrunnen)
Endpunkt
Kufstein (Altstadt, Marienbrunnen)
Gebirgszug
Brandenberger Alpen (Rofan)
Kaisergebirge
Kitzbüheler Alpen
Chiemgauer Alpen
Loferer Steinberge
Länge
309 km
Dauer
13 Tag(e)
Merkmale
- Rolli- Wandertour
- Rundwanderung
Schwierigkeit
mittelschwierig (rote Bergwege)
Höhenlage
Höhenmeter bergauf 4.266 m
Höhenmeter bergab 4.285 m
Kondition*
Technik*
Beste Jahreszeit*
* Es handelt sich hier um Richtwerte und Empfehlungen. Bitte beachten Sie Ihre persönlichen Fähigkeiten und die aktuelle Wetterlage. Für die Richtigkeit der Angaben kann keine Haftung übernommen werden.
Öffentliche Anreise
- mit Öffis erreichbar
Bahnhof Kusfstein (IC/EC, REX 2, S4, S5)
Parken
P&R am Bahnhof Kufstein, u.a.
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Streckenbeschreibung
Etappe 1: Kufstein – Ebbs – Walchsee – Kössen
Höhenmeter /bergab: 590/491 Meter, Gehzeit: 8 Stunden, Länge: 29,2 Kilometer, Schwierigkeit: leicht
Die erste Etappe des Marienwegs startet am Marienbrunnen am Unteren Stadtplatz in Kufstein. Über einen Abschnitt des Kaiseraufstiegs geht es über Ebbs mit seiner barocken Pfarrkirche – auch „Dom zu Ebbs genannt – und dann nördlich um den Zahmen Kaiser herum nach Walchsee. Nach einer Pause am Seeufer folgt der letzte Abschnitt der Etappe nach Kössen.
Etappe 2: Kössen – Unterwössen – Marquartstein
Höhenmeter /bergab: 700/749 Meter, Gehzeit: 6 Stunden, Länge: 19,1 Kilometer, Schwierigkeit: leicht
Auf dem „Schmugglerpfad“ geht es von Kössen aus entlang der Großache (ab der Grenze Tiroler Ache) zunächst nach Maria Klobenstein. Dort, oberhalb der Entenlochklamm, lässt sich der Fluss auf einer Hängebrücke überqueren. Nach dem Grenzübertritt nach Bayern führt die Route weiter über Unterwössen nach Marquartstein.
Etappe 3: Marquartstein – Maria Eck – Siegsdorf
Höhenmeter /bergab: 574/509 Meter, Gehzeit: 6,5 Stunden, Länge: 22 Kilometer, Schwierigkeit: leicht
In Marquartstein startet die dritte Etappe und leitet nördlich um den Hochfelln – und um den Nordrand der Chiemgauer Alpen – herum über Bergen und das Kloster Maria Eck nach Siegsdorf mit seiner barocken Pfarrkirche und dem Christkindl-Wallfahrts-Museum.
Etappe 4: Siegsdorf – Inzell – Schneizlreuth
Höhenmeter /bergab: 792/858 Meter, Gehzeit: 7,5 Stunden, Länge: 24,8 Kilometer, Schwierigkeit: leicht
Von Siegsdorf aus leitet der Salinenweg in südöstlicher Richtung nach Inzell. Von dort geht es weiter auf dem Schwarzbachklammweg nach Weißbach an der Alpenstraße und im Anschluss nach Scheizlreuth an der Grenze zum Salzburger Land.
Etappe 5: Schneizlreuth – Lofer – Maria Kirchental
Höhenmeter /bergab: 702/373 Meter, Gehzeit: 6 Stunden, Länge: 21,8 Kilometer, Schwierigkeit: leicht
Die fünfte Etappe führt zunächst südwestlich durch das Saalachtal. Am Steinpass wird wieder die Grenze nach Österreich (Salzburger Land) überschritten. Über Unken geht es entlang der Saalach weiter an der Festung Kniepass vorbei nach Lofer und von dort zum südlich gelegenen Wallfahrtsort Maria Kirchental.
Etappe 6: Maria Kirchental – Waidring – St.Ulrich – St. Jakob in Haus
Höhenmeter /bergab: 392/427 Meter, Gehzeit: 7 Stunden, Länge: 27 Kilometer, Schwierigkeit: leicht
Von Maria Kirchental geht es zunächst zurück nach Lofer; dort macht die Route einen Linksschwenk ins Strubtal, wo kurz darauf die Grenze zu Tirol überquert wird. Nun folgen die Wandernden dem Tal in westlicher Richtung bis nach Waidring zur dortigen Pfarrkirche. Dann geht es nach Süden ins Pillerseetal hinein, durch St. Ulrich und weiter zum Zielort St. Jakob in Haus. Der Ort liegt zu Füßen der Buchensteinwand mit ihrem fast 30 Meter hohen, begehbaren Gipfelkreuz.
Etappe 7: St. Jakob in Haus – Fieberbrunn – St. Johann i. T. – Going
Höhenmeter /bergab: 382/464 Meter, Gehzeit: 8 Stunden, Länge: 28,7 Kilometer, Schwierigkeit: leicht
Die recht lange siebte Etappe startet in St. Jakob und führt zunächst nach Fieberbrunn und dann der Fieberbrunner Ache folgend nach St. Johann in Tirol, wo sich ein Besuch der barocken Dekanatspfarrkirche Maria Himmelfahrt unbedingt empfiehlt. Nun der Route weiter nach Westen folgen, wo es an den Hängen des Wilden Kaisers bis nach Going geht.
Etappe 8: Going – Ellmau – Söll – Bad Häring
Höhenmeter /bergab: 592/763 Meter, Gehzeit: 7 Stunden, Länge: 22,7 Kilometer, Schwierigkeit: leicht
Die achte Etappe leitet die Wandernden von Going aus weiter am Fuße des Wilden Kaisers entlang. Über Ellmau, Scheffau und Söll führt der Marienweg nach Bad Häring. Der frühere Bergbauort liegt auf einem Hochplateau oberhalb des Inntals.
Etappe 9: Bad Häring – Mariastein – Breitenbach
Höhenmeter /bergab: 319/394 Meter, Gehzeit: 5,5 Stunden, Länge: 20,2 Kilometer, Schwierigkeit: leicht
Von Bad Häring aus führt der Weg talwärts, dann über Langkampfen einmal quer durch das Inntal bis hinauf zum beliebten Wallfahrtsort Mariastein, zum dem ein ehemaliger, weithin sichtbarer Ritterturm gehört. Über einen Mittelgebirgsrücken geht es nun weiter über Breitenbach am Inn, dessen Pfarrkirche zu den ältesten des Tiroler Unterlandes zählt.
Etappe 10: Breitenbach – Mariathal/Kramsach – Kaiserhaus
Höhenmeter /bergab: 441/235 Meter, Gehzeit: 6,5 Stunden, Länge: 24,3 Kilometer, Schwierigkeit: mittelschwierig
Von Breitenbach aus geht es weiter nach Westen, am Rand der Mittelgebirgsterrasse oberhalb des Inn entlang. Kurz vor Kramsach mit seiner Wallfahrtskirche Mariathal passieren die Wandernden den Reintalersee und den Krummsee. Dann schwenkt die Route nach Norden hinein in die Tiefenbachklamm. An der Brandenberger Ache entlang und sie mehrfach überquerend führt der Weg über Pinegg zum Kaiserhaus, das am Eingang zur Kaiserklamm liegt.
Etappe 11: Kaiserhaus – Riedenberg – Bayrischzell
Höhenmeter /bergab: 761/678 Meter, Gehzeit: 8,5 Stunden, Länge: 25,4 Kilometer, Schwierigkeit: mittelschwierig
Die elfte Etappe führt vom Kaiserhaus zunächst wieder nach Osten. Durch den Ellbachgraben und anschließend über Riedenberg und durch die Fürschlachtklause geht es weiter nach Wacht in nördlicher Richtung. Dort dem Weg weiter über den Ursprungpass und die Staatsgrenze nach Bayrischzell, dem Ziel der Etappe, folgen.
Etappe 12: Bayrischzell – Fischbachau – Osterhofen – Sudelfeld
Höhenmeter /bergab: 716/413 Meter, Gehzeit: 6,5 Stunden, Länge: 19,8 Kilometer, Schwierigkeit: leicht
Über Osterhofen geht es am Beginn der zwölften Etappe zunächst talauswärts zum Wallfahrtsort Maria Himmelfahrt in Birkenstein. Dann dem Weg ins nahe gelegene Ortszentrum von Fischbachau folgen, wo die älteste romanische Basilika Bayerns steht. Dann auf dem selben Weg wieder zurückwandern, bis die Route in Oberberg nach links abzweigt und über Hochkreuth zum Sudelfeld führt.
Etappe 13: Sudelfeld – Oberaudorf – Kiefersfelden – Kufstein
Höhenmeter /bergab: 600/1.200 Meter, Gehzeit: 8 Stunden, Länge: 24,2 Kilometer, Schwierigkeit: leicht
Auf der letzten Etappe ist nochmal Durchhaltevermögen gefragt. Über das Sudelfeld geht es in östlicher Richtung in das Auerbachtal hinein und dann nach Oberaudorf ins Inntal hinunter. Anschließend der Route nach Süden über Kiefersfelden und den Hechtseeweg zurück nach Kufstein folgen, dem Startort des Fernwanderwegs.