Dem gesamten Lauf eines der letzten frei fließenden Gletscherflüsse der Alpen von der Mündung bis zum Ursprung zu folgen – das ist die Idee hinter dem 76 Kilometer langen Osttiroler Iseltrail. Die in fünf Etappen aufgeteilte Tour ist Erlebniswanderung angelegt, die zum Großteil ohne technische Schwierigkeiten verläuft, gegen Ende aber kurze drahtseilgesicherte Passagen enthält. Die Route führt von der Dolomitenstadt Lienz, wo die „Große Isel“ in die Drau mündet, Richtung Alpenhauptkamm nach Matrei und von dort weiter ins Virgental, wo der nun als „Kleine Isel“ bezeichnete Fluss sein wildes Gesicht zeigt. An Schluchten und Katarakten, Stromschnellen und Wasserfällen vorbei nähern sich die Wandernden einem der Tour-Highlights: den mächtigen Umbalfällen. Sie sind zugleich das Tor zum Nationalpark Hohe Tauern, in dem ganz am Schluss die Zunge des Umbalkees' wartet – der Ursprung der Isel. Der Iseltrail ist mit dem ExpressBus 960x aus Innsbruck oder mit direkten Zugverbindungen aus Wien nach Lienz bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar, auch die Busse in Osttirol entlang der Strecke sind mit der Gästekarte sogar kostenlos nutzbar.
Weitwanderweg
Ausgangspunkt
Lienz
Tourenziel
Gletscherzunge des Umbalksees
Endpunkt
Ströden
Gebirgszug
Venedigergruppe
Villgratner Berge
Schobergruppe
Länge
76,6 km
Dauer
5 Tag(e)
Merkmale
- Rolli- Wandertour
- Rundwanderung
Schwierigkeit
mittelschwierig (rote Bergwege)
Höhenlage
Höhenmeter bergauf 2.229 m
Höhenmeter bergab 1.496 m
Kondition*
Technik*
Beste Jahreszeit*
* Es handelt sich hier um Richtwerte und Empfehlungen. Bitte beachten Sie Ihre persönlichen Fähigkeiten und die aktuelle Wetterlage. Für die Richtigkeit der Angaben kann keine Haftung übernommen werden.
Öffentliche Anreise
- mit Öffis erreichbar
- Anreise zum Bahnhof Lienz mit diversen Bus- und Bahnlinien (z.B. Expressbus 960x aus Innsbruck oder Railjet aus Wien)
- Rückfahrt von Ströden/Hinterbichl nach Lienz mit Postbus 951 (mit gültiger Gästekarte kostenlos); Haltestelle Bahnhof Lienz
Parken
Bahnhof Lienz
Einkehrmöglichkeiten
- Etappe 1: Landgasthof Bad Weiherburg, Ainet (auch Übernachtung)
- Etappe 2: Café Landerl, Huben, Gasthaus Post, Huben, Landgasthof Steiner, Feld (Abstecher), diverse Gasthöfe in Matrei
- Etappe 3: Restaurant Ortnerhof, Gasthof Schwaigerhof, Virgen, Schneiderhof, Prägraten (Übernachtung), diverse Pensionen und Gästehäuser in Prägraten
- Etappe 4: Gasthof Islitzer, Hinterbichl (Abstecher), Islitzeralm, Clarahütte
- Etappe 5: Clarahütte, Islitzeralm
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Streckenbeschreibung
Etappe 1: Lienz – Ainet – St. Johann im Walde
Höhenmeter bergauf/bergab: 122/48 Meter, Gehzeit: 4,25 Stunden, Länge: 16,2 km Kilometer, höchster Punkt: 752 Meter, Schwierigkeitsgrad: mittelschwierig
Am Bahnhof Lienz startet die erste Etappe und führt an der noch ruhig dahinfließenden unteren Isel durch die Stadt. Nach einem Wechsel auf die westliche Flussseite unterhalb von Schloss Bruck (Katzensteig) folgen bald die ersten Inseln, Schotterbänke und Sandstrände. Weiter flussaufwärts geht es in einer Waldschlucht am Daberer Wasserfall vorbei. Zwischen Schlaiten und St. Johann im Walde, wo die Etappe endet, verläuft der Weg wieder ganz nah an der Isel.
Etappe 2: St. Johann im Walde – Huben – Matrei in Osttirol
Höhenmeter bergauf/bergab: 265/42 Meter, Gehzeit: 4,25 Stunden, Länge: 15,5 Kilometer, höchster Punkt: 975 Meter, Schwierigkeitsgrad: mittelschwierig
Am zweiten Tag führt der Weg zu Beginn unterhalb eines Steinbruchs vorbei. Dann geht es weiter Richtung Huben; die Isel zeigt sich nun wieder mit vielen langgezogenen Inseln und während starker Schmelzwasserabgabe aufgrund des Gesteinsabriebs in einem milchigen Blaugrün. Hinter Huben wird das Tal schmaler und der Fluss wilder. Er kommt nun größtenteils ohne Schutzdeiche aus und fließt dafür in einem breiten, flachen Schotterbett. Bei Feld sorgen die ersten Katarakte und Felsblöcke im Fluss für eine ordentliche Geräuschkulisse. Die Etappe endet in Matrei, das in einem weiten Talbecken liegt und wo es viele Unterkünfte und Gasthöfe gibt.
Etappe 3: Matrei in Osttirol – Iselschlucht – Prägraten am Großvenediger
Höhenmeter bergauf/bergab: 594/239 Meter, Gehzeit: 5 Stunden, Länge: 16,4 Kilometer, höchster Punkt: 1.316 Meter Meter, Schwierigkeitsgrad: mittelschwierig
Auf der dritten Etappe geht es von Matrei nach Westen ins Virgental, dem Lauf der Isel folgend, die nun zunehmend ihr wildes Gesicht zeigt. Südlich des Flusses, auf der Schattenseite des Tals, führt der Weg zunächst zum großen Teil durch Wälder. Unterhalb des Bergdorfs Virgen rauscht die Isel in einer Waldschlucht über den Virgener Katarakt. Wenige Kilometer talaufwärts folgt zwischen Welzelach und Bobojach die raue, weglose Iselschlucht. Der Wanderweg erlaubt aber ein paar Einblicke in die etwa einen Kilometer lange Klamm. Weiter oben beruhigt sich die Isel zunächst wieder, und in Prägraten warten mehrere Übernachtungsmöglichkeiten. Sehr lohnenswert: ein Abstecher zum Zopatnitzen-Wasserfall.
Etappe 4: Prägraten am Großvenediger – Islitzeralm – Clarahütte
Höhenmeter bergauf/bergab: 800 Meter/86 Meter, Gehzeit: 4,25 Stunden, Länge: 12 Kilometer, höchster Punkt: 2.038 Meter Meter, Schwierigkeitsgrad: mittelschwierig
Auf der vierten Etappe lernen die Wandernden den Fluss von seiner dramatischsten Seite kennen. Auf dem ersten Abschnitt wandert es sich recht gemütlich an der munter plätschernden Isel entlang, dann kommt bei Ströden das erste Highlight: die Glo-Schlucht, die sich von einer Felskanzel einsehen lässt. Es folgen der Strödener Wasserfall und nach der Islitzeralm die mächtigen Oberen und Unteren Umbalfälle, die teils von Plattformen aus bestens einsehbar sind. Der dortige Wasserschaupfad führt die Wandernden in den Nationalpark Hohe Tauern und den bald baumlosen Teil des schmal eingeschnittenen Umbaltals. Auf einem Wandersteig ist nach einer Weile die Clarahütte erreicht (Übernachtung anmelden).
Etappe 5: Clarahütte – Gletscherzunge am Umbalkees – Ströden
Höhenmeter bergauf/bergab: 543/1.174 Meter, Gehzeit: 6 Stunden, Länge: 16,5 Kilometer, höchster Punkt: 2.499 Meter, Schwierigkeitsgrad: mittelschwierig
Immer weiter in die hochalpine Wildnis führt der Iseltrail auf seiner letzten Etappe. Es geht nach Norden durch blumenreiche Matten und über eine Geländestufe, an die vor noch nicht allzu langer Zeit der Umbalkees ragte. Auf über 2.500 Metern Höhe ist die Zunge des Gletschers erreicht, die zugleich den Ursprung der Isel darstellt. Darüber ragt die knapp 3.500 Meter hohe Dreiherrenspitze auf. Der lange Rückweg zum Parkplatz Ströden führt auf der selben Route wie der Hinweg. Von dort (je nach Tageszeit nur von Hinterbichl) fährt der Bus 951 zurück nach Lienz. Mit gültiger Gästekarte ist die Fahrt kostenlos.