Das Kühtai ist in der Rennradszene schon lange kein unbeschriebenes Blatt mehr. Als fixer Programmpunkt bei etlichen Radrundfahrten, wie etwa der Österreich-Rundfahrt, ist es alljährlich auch die erste große Hürde des legendären Ötztaler Radmarathons. Somit zählt die Runde ausgehend von Innsbruck über das vordere Ötztal nach Kühtai und über das Sellraintal retour in die Landeshauptstadt als absoluter Klassiker, der in keinem Tourenbuch fehlen darf. Bei dieser anspruchsvollen Tour über 110 Kilometer inmitten imposanter Bergwelt gilt es, rund 1.720 steile und kräfteraubende Höhenmeter zu bewältigen. Ein traumhaftes Panorama, immer wieder herrliche Ausblicke auf die Gipfel der Ötztaler und Stubaier Alpen und gemütliche Einkehrmöglichkeiten in idyllischen Dörfern sind die Belohnung für die Strapazen.
Rennradtour
„Der zu großen Teilen im Schatten gelegene Anstieg ins Kühtai bringt Ruhe und Abkühlung in lange, heiße Sommertage. Durch den Ötztaler Radmarathon hat die Strecke den Status eines wahren Rennradklassikers erreicht.“
Ausgangspunkt
Innsbruck
Tourenziel
Kühtai
Endpunkt
Innsbruck
Gebirgszug
Stubaier Alpen
Länge
110 km
Fahrzeit
4 h
Merkmale
- Rundtour
- Barrierefrei
- Tour mit E-Bike-Ladestationen
Schwierigkeit
schwierig
Höhenlage
Höhenmeter bergauf 1.720 m
Höhenmeter bergab 1.720 m
Kondition*
* Es handelt sich hier um Richtwerte und Empfehlungen. Bitte beachten Sie Ihre persönlichen Fähigkeiten und die aktuelle Wetterlage. Für die Richtigkeit der Angaben kann keine Haftung übernommen werden.
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Streckenbeschreibung
Gestartet wird diese schöne Runde direkt in Innsbruck. Über den asphaltierten Innradweg geht es in Richtung Westen am Flughafen vorbei und auf die nördliche Seite des Inns. Unterhalb der Martinswand verläuft die B171. Auf dieser kurbelt man gemütlich die nächsten 20 Kilometer ohne nennenswerte Steigung bis Telfs und durchquert dabei die Orte Zirl und Pettnau. Abhängig vom Wind, der sehr häufig durch das Inntal bläst, ist dieser Streckenabschnitt entweder ein Genuss oder eine Geduldsprobe.
Immer auf der B171 bleibend, wird in Telfs auf die Südseite des Inns gewechselt. Weiterhin geht es flach dahin und mit rundem Tritt passiert man die Orte Rietz, Stams und Silz, bevor man Ötztal-Bahnhof erreicht. Rund 48 Kilometer sind geschafft, jedoch erst knapp 140 Höhenmeter gemacht. Perfekt eingeradelt, können nun die gefürchteten Höhenmeterabschnitte kommen.
Kurz nach Ötztal-Bahnhof verlässt man die B171 nach links und folgt der B186 ins imposante Ötztal. Auf der breiten, stark frequentierten Ötztaler Bundesstraße geht es in einer leichten Steigung bis nach Oetz (812 Meter). Nun beginnt der rund 10 Kilometer lange Anstieg über Ötzerau und Taxegg nach Ochsengarten auf 1.538 Meter. Über die ruhige L237 schraubt man sich in mehreren Serpentinen bergaufwärts und überwindet rund 700 Höhenmeter. Oben angekommen, wird es etwas flacher, bevor der nächste kräfteraubende Anstieg folgt.
Lang und steil, abschnittsweise durch eine Galerie verlaufend, schlängelt sich die Straße in Richtung Kühtai. Im steilsten Abschnitt gilt es eine Steigung von bis zu 18 Prozent zu überwinden. Mit einem guten rhythmischen und runden Tritt erklimmt man die wunderschöne hochalpine Landschaft. Vorbei am Speicher Längental und der Dortmunder Hütte erreicht man schließlich bei Kühtai den höchsten Punkt der Tour (2.020 Meter). Im Sommer eher als ruhiger Ort bekannt, bietet Kühtai jedoch einige Einkehrmöglichkeiten, bevor man wieder Richtung Tal rast.
Bei der nun folgenden Abfahrt wird schnell klar, dass man gut daran getan hat, die Runde aus westlicher Richtung kommend in Angriff zu nehmen: Lange, kurvenlose und zum Teil steil abfallende Geraden mit bis zu 20 Prozent Gefälle sorgen für mächtig Adrenalin. Auf der sehr gut ausgebauten, wenig befahrenen Sellrainstraße flitzt man mit hoher Geschwindigkeit talwärts, durchquert die Orte St. Sigmund, Gries und Sellrain und erreicht nach rund 1.400 Höhenmetern den Ort Kematen auf 610 Meter.
Vorbei an Wiesen und Feldern rollt man gemütlich Richtung Innsbruck retour. Bei Völs wird die Autobahn unterquert und auf dem Innradweg geht es retour nach Innsbruck.
TIPP: Die Auffahrt über das Haiminger Sattele (1.690 Meter) nach Ochsengarten ist eine spezielle Variante für Bergspezialisten. Anstatt von Haiming weiter nach Ötztal-Bahnhof zu radeln, wählt man den anspruchsvollen und kurvenreichen Anstieg über den Haimingerberg und weiter über das Sattele.