Das Kaisergebirge gehört zu den bedeutendsten Klettergebieten Tirols. Schon in den 1970er Jahren wurden hier die ersten alpinen Klassiker eingerichtet.
Mit dem Klettergarten am Schleierwasserfall hat die Region einen der berühmtesten Kletter-Hotspots Europas: Unter den mehr als 200 Sportkletterrouten an teils stark überhängenden Wänden befindet sich eine Handvoll extremer Herausforderungen bis im 8. und 9. Franzosengrad, die als die schwersten der Welt gelten.
Ausgesprochen hoch ist die Dichte an Kletterhallen. Gleich fünf befinden sich im Einzugsgebiet der Region. Eine Besonderheit sind außerdem die zwei landschaftlich einzigartigen Klettersteige, von denen sich einer wunderbar für Familien eignet, die erste Klettererfahrungen sammeln wollen. Dort oben, in der Nähe der Ellmauer Halt, entdecken aufmerksame Alpinisten im Fels sogar das Gesichtsprofil von Kaiser Karl dem Großen – dem Namensgeber des Gebirges.
Sportklettern am Wilden Kaiser
Mit dem berühmten Klettergarten Schleierwasserfall beherbergt die Region einen der bedeutendsten seiner Art in Europa und den wahrscheinlich schwierigsten. Extremkletterer wagen sich hier im feinen Nebel des Wasserfalls an Routen bis zum 9. Schwierigkeitsgrad. Mehr als 200 Linien gibt es insgesamt, die meisten davon ab Stufe 7. Der Klettergarten Wilderer Kanzel hat dagegen neben sehr schweren Routen auch einen Übungsfelsen für Anfänger. Wer ein überschaubares, familienfreundliches Gebiet sucht, ist im Ellmauer Kaiserklettergarten am besten aufgehoben.
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Mehrseillängen-Routen am Wilden Kaiser
Die Region hat eine ordentliche Auswahl an Mehrseillängen zu bieten. Mit schöner Aussicht auf den Hintersteiner See wird belohnt, wer sich auf dem Kraxengrat im vorwiegend 3. und 4. Schwierigkeitsgrad in überwiegend festem Fels bewährt. Beliebt sind auch die Routen am Treffauer Westsockel. Zu den besten Wand- und Plattenklettereien im Wilden Kaiser zählen die Routen am Sonneck, die sich an einer 450 Meter hohen Südwestwand emporziehen.
Klettersteige am Wilden Kaiser
Zwei Klettersteige führen durch die teils bizarren Felslandschaften des Kaisergebirges. Wer sich als Anfänger an das Erlebnis Klettersteig herantasten möchte, kann mit dem Übungsklettersteig nördlich der Gaudeamushütte beginnen. Für Fortgeschrittene geeignet ist der erst wenige Jahre junge Klettersteig Klamml – jedenfalls die erste seiner zwei Sektionen. Hinter der Seilbrücke, die auf den zweiten Teils des Steigs führt, geht es im Schwierigkeitsgrad D steil an einer Wand hinauf.
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Kletterhallen am Wilden Kaiser
An Kletterhallen herrscht kein Mangel in der Region. Mit einer kühlen Erfrischung lässt sich die Kletterpartie im Kaiserbad Ellmau verninden, das eine eigene, gut 800 Quadratmeter große Kletterwand hat. Ganz in der Nähe befindet sich auch die sehr große Kletterhalle Wörgl mit 200 Routen auf 1.700 Quadratmetern Wandfläche. 250 Quadratmeter davon entfallen auf den Boulderbereich, 150 auf die Außenwände. Wer lieber ohne Gurt kraxelt, ist beim Koasa Boulder richtig, der mit 400 Quadratmetern größten Boulderhalle im Tiroler Unterland. Die Kletterkitz-Kletterhalle in Kitzbühel punktet mit ihrer Wandhöhe von 17 Metern, und die Kletterhalle Kufstein mit ihrer Überschaubarkeit.
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Familienklettern am Wilden Kaiser
Hervorragende Felsqualität finden kletterverliebte Familien im Ellmauer Kaiserklettergarten in der Nähe der Gaudeamushütte vor. Am Murmeltier- und am Gamsfelsen können 16 Routen zwischen den Schwierigkeitsgraden 3 bis 7 und einer Länge von bis zu 15 Metern erkundet werden. Für den Zustieg sollte man eine knappe Dreiviertelstunde einkalkulieren.