St. Leonhard im hintersten Pitztal zählt zu den flächengrößten Gemeinden Tirols, höchster Punkt ist die 3.768 Meter hohe Wildspitze – ihres Zeichens höchster Berg Nordtirols.
Wer nach St. Leonhard möchte, sollte auf den präzisierenden Zusatz „im Pitztal“ tunlichst nicht verzichten: Nach dem frühmittelalterlichen Heiligen sind nämlich etliche Ortschaften im ganzen Alpenraum benannt. Leonhard von Limoges, adelig und zu hohen Aufgaben erzogen, schlug die Bischofswürde aus, um sich in eine Eremitage zurückzuziehen und sein Beten und Wirken den unterprivilegierten Außenseitern und Randgruppen der Gesellschaft zu widmen. Deren Überlebenskampf war besonders hart. Und davon verstanden die Pitztaler immer viel.
Noch im 19. Jahrhundert mussten die Bauern – außerstande, ihre Familien vom kargen Boden zu ernähren – ihre Kinder als „Schwabenkinder“ auf Saisonarbeit in wohlhabendere Gegenden verschicken. Dann kamen die ersten Freizeitalpinisten, die in den Bergen nicht in erster Linie den harten Lebensraum, sondern jene Orte sahen, an denen sich ihre romantische Sehnsucht nach Unverfälschtheit, unerforschten Idyllen und einem einfachen, natürlichen Leben erfüllte.
Der Tourismus brachte Arbeit, Wohlstand, eine tragfähige Perspektive. Heute ist St. Leonhard am Talschluss des Pitztales eine wachsende Gemeinde, die immer noch Urlauberträume wahr macht.
Wer nach St. Leonhard möchte, sollte auf den präzisierenden Zusatz „im Pitztal“ tunlichst nicht verzichten: Nach dem…