Am Eingang ins Ötztal, in einer Talweitung zwischen zwei Bergsturzlandschaften, liegt Oetz am Fuße des markanten Acherkogels.
Den Menschen im oberen Inntal und in dessen Seitentälern sagt man nach, sie seien stur. Diese Eigenschaft kann zu Engstirnigkeit führen – oder auch zu einer Konsequenz, die über das Leben eines einzelnen hinausweisende Spuren hinterlässt. Das Dorf Oetz, früh in der Tiroler Besiedlungsgeschichte hinein geschmiegt in die relativ komfortable Weite zwischen zwei Bergstürzen im vorderen Ötztal, erzählt mehrere Geschichten von sturen Oberländern.
Lange bevor die Welt in Gestalt von Sommerfrischlern, Bergsteigern und Wintersportlern nach Oetz kam, ging Matthias Bernhard Braun um die Wende zum 18. Jahrhundert vom Ötztal aus in die Welt. Der Bildhauer wanderte lernend durch Italien, ließ sich von den Großmeistern der Renaissance und des Barock inspirieren und schlug schließlich neue Wurzeln in Prag. Eine umfangreiche Dokumentation von Brauns Arbeiten in Böhmen (unter anderem Statuen auf der Karlsbrücke) verdankt Oetz Hans Jäger (1937-2012). Der Galerist und Kunstkenner hat über Jahrzehnte Zeugnisse der bäuerlichen Alltagskultur, aber auch Landschaftsbilder und Fotos gesammelt und zunächst im umgebauten Stadel seines eigenen Hauses gezeigt. Seit 2004 bildet die Sammlung Hans Jäger das Herzstück des Turmmuseums Oetz.
Den Menschen im oberen Inntal und in dessen Seitentälern sagt man nach, sie seien stur. Diese Eigenschaft kann zu Engstirnigkeit führen…