Tradition und Tiefsinn: Die wohl strengste Bauordnung im ganzen Land und das international bekannte Europäische Forum Alpbach sind nur zwei der vielen Besonderheiten von Alpbach.
Wenn Spannungsverhältnisse fruchtbar sein sollen, muss man sie behutsam, aber konsequent ausloten: Wer wüsste das besser als die Alpbacher? Die „Aibecka“ (wie sie sich selbst mit nachdrücklich in der Kehle geraspeltem „ck“ nennen) sind seit nicht einmal 100 Jahren mit einer Straße ans Inntal angebunden. Mag sein, dass das ein Grund für die nach wie vor spürbare, stark ausgeprägte Eigenständigkeit der Menschen dort ist.
Eine rigide örtliche Bauordnung aus den Fünfzigerjahren des vorigen Jahrhunderts sorgt dafür, dass Alpbach nicht nur ein traditionelles Tiroler Bauerndorf ist, sondern nach wie vor auch wie eines ausschaut (und dafür in den Achtzigerjahren einmal den heute noch gern zitierten Titel „Schönstes Dorf Österreichs“ einheimste). Entwicklung, Reibung, fundierte Kontroversen und kühne Gedanken wird man in der Architektursprache des Dorfes vergeblich suchen. All das jedoch findet man jeden Sommer beim Europäischen Forum Alpbach – das Symposium ist seit sieben Jahrzehnten ein Anziehungspunkt für die Intellektuellen und Mächtigen dieser Welt, die hier referieren, diskutieren, sich tiefsinnige Gedanken machen und es außerdem in der malerischen Umgebung sehr genießen, den lieben Gott einen guten Mann sein lassen.
Wenn Spannungsverhältnisse fruchtbar sein sollen, muss man sie behutsam, aber konsequent ausloten: Wer wüsste das besser als die Alpbacher?…