Mischbachalm, Neustift im Stubaital

Beschreibung

„Das schwerste Stück habt ihr überwunden, ein bisschen werdet ihr noch geschunden“, ist auf einer Wegtafel auf dem Steig zur Neustifter Mischbachalm zu lesen. Die „Schinderei“ ist aber schnell vergessen, sobald sich der Wald lichtet, der imposante Habicht in Sicht kommt und die Almrosenmatten rund um die Mischbachalm sich vor den Füßen ausbreiten.
Die urige Holzhütte der Mischbachalm mit dem Schindeldach sieht man zuerst gar nicht, denn sie duckt sich bescheiden ins Gelände.  Im Winter ist sie tatsächlich nicht zu sehen, sondern von den Schneemassen bedeckt. Das ist auch der Grund, weshalb sie so niedrig gebaut wurde: Die Lawinen rauschen über sie drüber, ohne sie zu zerstören.
Seit 1859 ist die private Alm im Besitz der Familie von Josef Völlenklee, dem Doadlerhofbauern aus Neustift. Sie ist eine der wenigen Tiroler Almen, die nicht mit einer Forststraße erschlossen sind. Das hat zur Folge, dass nur bodenständige Leute mit ordentlichen Schuhen hier heraufkommen, „keine Ausflügler mit Sandalen oder gar Stöckelschuhen“, wie Almsenn und Pächter Sepp Oberguggenberger zufrieden anmerkt. 
Gemütliche Einkehr im oberen Stockwerk Tirols
Aber natürlich müssen auch die Kühe über den fordernden Steig hinauf und hinunter. Sie liefern die Milch für Butter und köstlichen Graukäse. Überhaupt ist die Mischbachalm tierisch gut bevölkert: Ca. 30 Schafe, 20 Ziegen, 13 Hühner, eine Katze und ein Hütehund erfreuen sich am Leben in der Natur. Die ordentlich beschuhten Ausflügler, die vorbeikommen, sind ebenfalls zufriedene Gäste, denn es gibt hier eine schmackhafte Brettljause mit selbstgebackenem Holzofen-Brot und herrliche Kuchen von Hüttenherrin Gertraud. Die fünf Holzsterne, die einmal ein überaus zufriedener Gast neben der Hüttentür angebracht hat, haben also durchaus Berechtigung.
 
Lage:  Die Mischbachalm liegt auf 1.848 Meter bei Neustift im Stubaital. Aufstieg zur Alm ca. zweieinhalb Stunden von den Neustifter Weilern Neugasteig oder Krössbach über Forstwege und steil verlaufende Steige. Im Weiler Krössbach beginnt der Weg bei der „Skialm“-Hütte. Von der Mischbachalm kann man u.a. weiterwandern hinauf zum Glücksgrat und zur Bacherwandalm.