Gerd Kipping, © Bert Heinzlmeier

Leben am Ende des Tals: Gerd Kipping aus Gramais

Gramais | 1.328 Meter | 40 Einwohner

Gerd Kipping, 75, Rentner

„Ich war mit meiner Familie 1955 zum ersten Mal Gast in diesem Haus. Als Hamburger Alpenvereinsmitglieder haben wir viele Sommerwochen in Gramais beim Bergsteigen verbracht. Anfangs dauerte die Anreise drei Tage. Von Altona im Liegewagen. Ja, und später habe ich eine Gramaiserin geheiratet und mit ihr 38 Jahre in Bregenz gelebt. Meine orthopädische Schuhmacherei dort führt inzwischen unser Sohn, und ich bin Rentner hier in der kleinsten Gemeinde Österreichs. Zu tun gibt es trotzdem immer etwas. Wir haben Bioschafe, Wald und die Ferienwohnungen in Irmis Elternhaus, das aus dem Jahr 1740 stammt. In unserer Gemeinde leben momentan nur noch 40 Menschen. Das ist natürlich eine Herausforderung – jeder im Dorf muss deshalb mehrere Aufgaben übernehmen. Ich bin zum Beispiel Leiter der Bergwacht und kümmere mich um das Heimatmuseum. Den lokalen Dialekt spreche ich bis heute nicht, aber ich bin voll integriert.“

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