Blog
Kategorien
Kaspressknödel, © Tirol Werbung / Rodler Ilvy
Essen & Trinken
Sepp Kahn, Almliterat, © Bert Heinzelmeier
Menschen
Imster Schemenlaufen, © Tirol Werbung / Aichner Bernhard
Kulturleben
Swarovski Kristallwelten, © Tirol Werbung / Moore Casey
Empfehlungen
Kinder am Fluss, © Tirol Werbung / Herbig Hans
Familie
Olperer Hütte, © Tirol Werbung / Schwarz Jens
Unterhaltung
Great Trail , © Tirol Werbung / Neusser Peter
Sport
Magazincover auf Rot
Magazin
Jagdhausalmen im Osttiroler Defereggental. Foto: Tirol Werbung.
Serien
Maximilian Gerl

Neue Wege: Die Gärtnerin

Aktualisiert am 19.07.2021 in Magazin, Fotos: Verena Kathrein

Mehr Bauern – besseres Gemüse? Tanja Westfall-Greiter betreibt einen Marktgarten am Hattingerberg. Sie ist überzeugt, dass die Gesellschaft dem Ackerbau mehr Anerkennung zollen sollte.

Blick nach Vorne

„Mein Betrieb ist gleichzeitig klein und ganz groß: Auf einem viertel Hektar Bergwiese baue ich von Hand fast das ganze Jahr über mehr als 400 Gemüsesorten an, die ich dann direkt an Privatkunden und Restaurants verkaufe – ‚Market Gardening‘ heißt das auch. In der regenerativen Landwirtschaft zu arbeiten und hochwertiges Gemüse anzubauen, ist zukunftstauglich – nicht nur für mich. Weil ich Traktor und Co. nicht brauche, erreiche ich bis zu sechsmal mehr Ertrag pro Quadratmeter als mancher Großbauer. Außerdem sorgt der regenerative Anbau für bessere Böden und mehr Biodiversität.

meinTirol-Magazin

Dieser Artikel ist aus dem meinTirol Magazin. Unter www.tirol.at/abo können Sie das Magazin abonnieren und bekommen jede Ausgabe kostenfrei nachhause in den Briefkasten.

Magazin-Cover-Sommer-2020

Wir brauchen in Tirol mehr Marktgärten wie den am Hattingerberg, um mehr Menschen mit saisonaler Vielfalt zu versorgen – in sonnigen Lagen geht das sogar ganzjährig. Dazu bräuchten wir aber zum Beispiel Folientunnel, um auch im Winter ernten zu können.

Garten Eden: Rund 400 Gemüsesorten wachsen übers Jahr verteilt in Hatting, darunter verschiedene Tomaten. Auch die Vielfalt

bei den Kartoffeln.
Garten Eden: Rund 400 Gemüsesorten wachsen übers Jahr verteilt in Hatting, darunter verschiedene Tomaten. Auch die Vielfalt bei den Kartoffeln.

Tanja in ihrem Garten in Hatting.
Tanja in ihrem Garten in Hatting.

Als Gesellschaft müssen wir darüber diskutieren, was uns wichtiger ist: ob die Landschaft wie aus dem Bauernhof-Bilderbuch aussehen muss oder ob unsere klein strukturierte Landwirtschaft sich durch die lokale Produktion von gesunden Lebensmitteln ein weiteres Standbein erschließt? Regionalität zusammen mit Saisonalität bedeutet für mich: hohe Qualität, kurze Transportwege – und vor allem Transparenz. Wenn das Gemüse ums Eck wächst, weiß ich, wie es gewachsen ist, dass niemand dabei ausgebeutet wurde.

Für die Zukunft wünsche ich mir deshalb, dass die Gesellschaft dem Ackerbau mehr Anerkennung zollt.

 

Bauern brauchen viel Mut, Neues auszuprobieren – weg von der industriellen, hin zu einer ökologischeren Landwirtschaft. Dieser Prozess ist bereits im Gange, aber auch nicht einfach: Im Grunde steckt eine ganz andere Denkwelt dahinter. Dass geistige Arbeit am Computer mehr wert sein soll als körperlicher Einsatz auf dem Feld, ist schlechthin ein Vorurteil. Für eine gute Ernte braucht es viel Wissen und Erfahrung. Ich muss den Ökokreislauf auf meinem Feld verstehen, um mit ihm zu arbeiten.

Blick nach Vorne

Dieser Artikel ist Teil der Serie "Blick nach Vorne". In dieser Serie haben wir Menschen nach ihrer Sicht auf Tirol gefragt, die den Schritt in die Zukunft bereits gewagt haben.

Blick nach Vorne

Für die Zukunft wünsche ich mir deshalb, dass die Gesellschaft dem Ackerbau mehr Anerkennung zollt. Dann würden vielleicht auch mehr junge Menschen den Bauernhof ihrer Eltern mit Begeisterung übernehmen. Manche haben zum Glück gute Lösungen für sich gefunden, frische Konzepte, neue Anbaumethoden. Das macht mir Hoffnung.“

Neue Wege: Die Gärtnerin

Tanja Westfall-Greiter

Die gebürtige US-Amerikanerin ist auf einer Farm aufgewachsen. Nach ihrem Studium verschlug es sie nach Innsbruck, wo sie sich in Land und Leute verliebte. Nach vielen Jahren im Bildungsbereich beschloss sie, zurück zu den Wurzeln zu gehen: Heute betreibt die 54-Jährige einen Marktgarten am Hattingerberg. „Gärtnern mit der Natur“ bedeutet Vielfalt, samenfeste Sorten und Verzicht auf Pestizide.

Maximilian Gerl lebt in München – und nimmt sich jedes Jahr aufs Neue vor, endlich mehr Zeit in den Bergen zu verbringen. Früher besuchte er die Deutsche Journalistenschule. Heute arbeitet er als freier Journalist.

Maximilian Gerl
Letzte Artikel von Maximilian Gerl
Kappl
Aktualisiert am 10.11.2023 in Unterhaltung
22 Fakten über Schnee
7 Min Lesezeit
Aussenseiter: Gabriel Castañeda macht Kabarett vom Land fürs Land – das ist in der Branche eher die Ausnahme als die Regel.
Aktualisiert am 03.08.2021 in Magazin
Neue Wege: Der Kabarettist
4 Min Lesezeit
Zwei Mann, ein Laden: Mit ihrem eigenen Restaurant haben sich Waal Sterneberg (links) und Thomas Kluckner einen Traum erfüllt.
Aktualisiert am 28.07.2021 in Magazin
Neue Wege: Die Köche
4 Min Lesezeit
Zukunft im Blick: Die Innsbrucker Architekten Christian Hammerl (links) und Elias Walch wissen genau, was zeitgemäß schönes Bauen ausmacht.
Aktualisiert am 08.07.2021 in Magazin
Neue Wege: Die Architekten
3 Min Lesezeit
Der Inn bei Innsbruck. Das Kreuz im Vordergrund stammt von einem Brückengeländer.
Aktualisiert am 24.02.2021 in Magazin
Alles leuchtet!
2 Min Lesezeit
200331-24_wildschönau_kein-schnee+schnee_schreyerdavid
Aktualisiert am 28.12.2020 in Menschen
Die Schneeflüsterer
10 Min Lesezeit
Das Wildseeloderhaus
Aktualisiert am 17.06.2020 in Magazin
Clean Travel Guide: Sauber durch Tirol
5 Min Lesezeit
Alte Neue Musik
Aktualisiert am 28.10.2019 in Magazin
Alte neue Musik
4 Min Lesezeit
voll auf höhe
Aktualisiert am 20.08.2019 in Magazin
Voll auf der Höhe
14 Min Lesezeit
Tirol_Skilehrer-0042
Aktualisiert am 03.08.2018 in Sport
7 Wahrheiten über Skilehrer, die ihr nicht erwarten würdet
3 Min Lesezeit
Auf dem Weg zum "Berg der Entscheidung", dem Kitzbüheler Horn.
Aktualisiert am 17.04.2018 in Magazin
Quäl dich
5 Min Lesezeit
Daniel Wild arbeitet in einer Tankstelle in Reutte und gilt als Musterbeispiel für gelungene Inklusion.
Aktualisiert am 09.03.2018 in Magazin
Ganz normal
11 Min Lesezeit
Aus der Bahn! Dem „Klima“-Räumer kommt man besser nichtin die Quere – vor allem, wenn man eine Schneeflocke ist.
15.12.2022 in Magazin
Bahn frei
9 Min Lesezeit
Das Treibhaus ist der wichtigste Jazzclub in Tirol.
13.04.2021 in Magazin
Groovy, Jazzy, Funky
3 Min Lesezeit
Steinbock
29.03.2021 in Magazin
Charakterköpfe
5 Min Lesezeit
Alle Artikel von Maximilian Gerl
Keine Kommentare verfügbar
Kommentar verfassen

Einfach weiterlesen

nach oben

Der Berg ruft? Unser Newsletter auch!

Im wöchentlichen Newsletter verraten wir Ihnen die besten Urlaubstipps aus Tirol.