Schöner gähnen: 5 Tiroler Aktiv-Tipps für Frühaufsteher
Morgenstund hat Gold im Mund – ein Poesiealbumsspruch, der schon Generationen von Langschläfern und Morgenmuffeln den Tag verdorben hat, ehe er richtig begonnen hat. In Tirol jedoch bewährt sich die Weisung. Weil manche Orte gerade zu Tagesanbruch eine unvergleichliche Schönheit entfalten. Fünf Empfehlungen für ganz besondere Morgenmomente.
1. Tautreten auf der Alm
Die Natur ist die beste Apotheke – aus dieser Überzeugung wurzelten vor über 100 Jahren die Lehren des Naturheilkundlers Sebastian Kneipp. Ein zentrales Element seiner Ansatzes: das Wasser. Dem Morgenritual Tautreten wird zum Beispiel nachgesagt, dass es gegen Stress helfe und Plattfüßen vorbeuge. Indem man nach dem Aufstehen für zwei bis drei Minuten über taufrisches Gras läuft und die kühlen Tropfen die Fusssohlen kitzeln lässt und so ihre Durchblutung anregt. Wer die Anwendung unter Anleitung ausprobieren möchte, kann dies zum Beispiel auf dem Bio- und Gesundheitsbauernhof Bartlerhof in Osttirol tun. Neulinge sollten mit dem Tautreten im Sommer beginnen. Erfahrene Kneipper gehen im Winter zum Schneetreten über.
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Der Bio- und Gesundheitsbauernhof Bartlerhof in Osttirol bietet Tautreten am Morgen an. © Tirol Werbung.
2. Sommerangeln in der Dämmerung
Der frühe Vogel fängt den Wurm – und der frühe Fischer den dicksten Fisch. Gerade im Sommer, wenn sich die Wasseroberfläche durch die Sonneneinstrahlung erwärmt, ziehen sich die Fische tagsüber ins tiefere Gewässer zurück. Die besten Chancen sie zu fangen hat man deshalb nachts oder am frühen Morgen. Besonders gut geht das in fischreichen, tiefen Fließgewässern wie dem Inn: Hier tummeln sich Forellen, Hechte, Zander, Aale, Rutten, Brachsen und neuerdings auch wieder Huchen. Aufgrund seiner abwechslungsreichen Struktur eignet sich der Fluss für jede Angeltechnik – für das Fliegenfischen sind sogar eigene Bereiche vorgesehen. Tagespässe gibt es beim Tiroler Fischereiverband.
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Fischen im Piburger See. © Tirol Werbung/Mario Webhofer
3. Morgenbad im Bergsee
Mehr als 600 Badeseen gibt es in Tirol – und mehr als 80 Prozent davon liegen oberhalb der Baumgrenze. Ab Juni haben auch die meisten Bergseen eine Temperatur von 14 bis 20 Grad. Bergseen wie der Salfeinssee bieten ein atemberaubendes Panorama – und die beste Chance auf eine spiegelglatte Oberfläche bevor die Thermik im Tagesverlauf kleine Wellen aufs Wasser zaubert. Wer wirklich als erster im Wasser sein will: Direkt am Wildsee kann man im Wildseeloderhaus übernachten und in in ziemlich genau zehn Schritten morgens in den See springen. Tipp für alle: großes Handtuch zum Einwickeln und Thermoskanne mit heißem Tee nicht vergessen!
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Das Wildseeloderhaus in Fieberbrunn mit Blick auf die Leoganger Steinberge. © Tirol Werbung/Uhlig Bernd
4. Beim Bäcker klopfen
Tirol ist immer noch ein Backstuben-Land, in vielen Orten muss man morgens nur dem frischen Geruch folgen. Beispiel gefällig? Am Achensee kann man vor der Bergtour bei der Bäckerei Adler schon ab 5:30 Uhr ofenwarmes Brot oder Gebäck kaufen. Seit 1918 wird das Backhandwerk in der Familie von Generation zu Generation weitergegeben. Dazu gehört auch eine selten gewordene Produktionsweise: Der Teig wird schon am Vortag zubereitet (und kann so länger gehen), von Hand geformt und auf Naturstein gebacken.
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Brot aus Tirol © Tirol Werbung / Hassos Elias
5. Morgengondel auf den Gipfel
Die Wiedersbergerhornbahn bietet eine Sonnenaufgangsfahrt mit allem drum und dran: Während die Gondel der Morgendämmerung entgegen schwebt, kann man der nächtlichen Stille lauschen – oder bei der Ankunft auf der Bergstation dem morgendlichen Spiel der Alpenbläser. Von der Bergstation wandert man in knapp 45 Minuten zum 2.127 Meter hohen Gipfel – und hat dann einen freien Blick nach Osten, der Sonne entgegen. Der Early Bird-Gondelbetrieb wird vom 27.06. – 05.09. angeboten.
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Sonnenaufgang am Wiedersbergerhorn. © Alpbachtal Seenland Tourismus