Verhaltenstipps für das Wandern mit Hund
Verena-Annabella, Bloggerin und Grafikerin aus Tirol, nimmt zum Wandern auch gerne ihre Vierbeiner mit. In diesem Gastbeitrag gibt sie Tipps zum richtigen Verhalten beim Wandern mit Hunden.
Die Wandersaison ist im vollen Gange und am liebsten wandern Zwei- und Vierbeiner gemeinsam. Mein Husky Angel und meine französische Bulldogge Mocca sind auch sehr wanderlustig und darum auch immer mit dabei. Beim Wandern sind meine beiden Hunde immer angeleint, sie können dennoch in Bächen plantschen und ein gutes Graserl fressen. Allerdings ist es mir wichtig auf die Natur zu achten und auch auf die kleinen Wiesen- und Waldbewohner Rücksicht zu nehmen. Diese stellen ja meist keine Gefahr für Wanderer und Hund dar, ganz anders sieht es da bei Almvieh aus. Damit auch alles reibungslos abläuft und alle wieder heil zuhause ankommen, gibt es nachfolgend ein paar Tipps die man beachten sollte wenn man auf Rinderherden trifft.
Wie kann man Konflikte bestmöglich vermeiden?
Wenn es nicht unbedingt nötig ist, dann sollte man die Wanderwege nicht verlassen und den weidenden Tieren nicht zu Nahe kommen (Distanz von 20 – 50 m). Weiters sollte man die Tiere auch auf keinen Fall erschrecken oder ihnen direkt in die Augen sehen und vor allem Kälber weder streicheln noch füttern! Die Tiere können dadurch bereits gereizt werden und sich bei nachfolgenden Wanderern bedroht fühlen.
Kommt man an einer unruhigen Herde vorbei, unbedingt Abstand halten und lieber einen Umweg in Kauf nehmen. Den Hund angeleint an der Herde vorbeiführen, ihn nicht zu Nahe an das Almvieh heranlassen und natürlich auch nicht jagen lassen. Hunde gleichen potenziellen Feinden, insbesondere von Jungtieren und werden daher besonders oft von Muttertieren angegriffen.
Eine Alm ist kein Streichelzoo!
Bei Begegnungen mit Almvieh ist eine gewisse Vorsicht geboten um gefährliche Situationen zu vermeiden. Vor allem wenn man auch die Umgebung nicht kennt und sich für eine neue Route entscheidet, sind die folgenden Tipps sehr hilfreich und sollten beachtet werden. So steht eine angenehme Wanderung für Herrele, Frauele und Hunden nichts mehr im Wege!
Bei Rinderherden unterscheidet man wie folgt:
- Mutterkuhherde: Bei Muttertieren und ihren Kälbern ist besondere Vorsicht geboten. Muttertiere und auch Stiere verteidigen ihre Kälber aufgrund des natürliches Schutzinstinktes.
- Jungtierherde: Die jüngeren Tiere sind vor allem übermütig und neugierig. Es kann hier sehr schnell zu unkontrollierten Bewegungen kommen.
- Kuhherde: Hier findet man Kühe welche regelmäßig gemolken werden und so den engen Kontakt mit Menschen gewohnt sind. Dennoch darf man auch diese nicht unterschätzen.
Drohverhalten von Rindern
Fühlen sich Rinder bedroht dann bleiben sie zu Beginn stehen und fixieren ihr Ziel. Dabei heben und senken sie den Knopf, gehen etwas in die Knie und beginnen zu schnauben. Bevor sie loslaufen gehen sie oft langsame Schritte in Richtung ihres Zieles.
Was kann man tun wenn ein Almvieh sich bedroht fühlt und angreifen will?
- Bei Herannahen der Tiere: ruhig bleiben, nicht den Rücken zukehren und die Weide langsam verlassen!
- Den Hund ableinen wenn ein Angriff des Tieres abzusehen ist. Hunde sind schnell genug um dem Rind auszuweichen und dadurch wird auch vom Hundehalter/Wanderer abgelenkt, sodass dieser sich aus der Gefahrenzone befreien kann.
- Nicht mit Stöcken oder ähnlichem herumfuchteln. Im absoluten Notfall kann man sich aber mit einem gezielten Schlag auf die Nase des Rindes wehren!
Im Normalfall kennt man seinen Hund sehr gut und weiß wie er reagiert wenn man einer Herde begegnet. Dennoch ist immer Vorsicht geboten, denn man weiß nie auf welche Weidetiere man trifft und wie diese reagieren oder ob sie schon aggressiv sind. Also lieber auch den bravsten Hund anleinen und ruhig an den Tieren vorbei führen, denn sicher ist sicher.
Die schönen Bilder sind übrigens auch von Verena-Annabella
P.S. Pinn mich :)