Tirols Kühlschrank: Zu Besuch in der Hundalm Eishöhle
Kassenhäuschen der Hundalm Höhle
Die Hundalm Eis- & Tropfsteinhöhle gilt als eine der größten Höhlen in Tirol. Sie liegt auf einer Seehöhe von 1.515 Metern in den Brandenberger Alpen. Oskar Hossé und Leo Weirather erkundeten in den frühen 20er-Jahren mit ausgeliehenen Strickleitern des Buchacker Hüttenwirtes als erstes die Schachthöhle. Bekannt war sie den Hirten in der Gegend aber schon seit jeher. Die Hundalm Höhle und weitere Schächte in der Umgebung stellten für das Weidevieh eine Gefahr dar. Die Tiefe der sogenannten „Spenggel“ wurde mittels Steinwurf geprüft, ihre Abgründe durch Zäune abgesichert. 1967 wurde die Hundalm Höhle zur offiziellen Schauhöhle und begeistert seit damals Jung und Alt.
Das Besondere an der Höhle ist, dass sowohl Eis- als auch Tropfsteinbildungen vorhanden sind. Laut der Höhlenführer ist das außergewöhnlich, da für die Tropfsteinbildung normalerweise wärmere Temperaturen vorherrschen müssten. „Bewaffnet“ mit Helm und einer Karbidlampe, die eigens für den Bergbau entwickelt wurde, geht es über den unteren Höhleneinstieg in das Herz der Hundalm Höhle. Schnell bin ich um die dicke Daunenjacke dankbar, denn hier im „Eiskeller“ herrschen selbst an hochsommerlichen Tagen Temperaturen um den Gefrierpunkt vor (+0,1°C im Sommer und -4°C im Winter) – eine dankbare Abkühlung im Hochsommer! Das Eis ist bis zu acht Meter dick und ca. 500 Jahre alt, die Tropfsteinbildungen existieren seit 100.000 Jahren. Die markanteste Sinterform ist der Christuskopf, den man auch ohne viel Fantasie sehr gut erkennen kann.
Mit Karbidlampen bewaffnet geht es ab in die Tiefe
Der Rundgang dauert ca. eine halbe bis dreiviertel Stunde, die rasend schnell vergeht. Nur die klammen Finger erinnern dich daran, wie lange man sich schon in der Höhle befindet und dass es draußen eigentlich fein warm ist.
Im Rahmen einer Führung könnt ihr die Hundalm Höhle erforschen.
Die beste Jahreszeit für die Höhlenführungen ist im späten Frühjahr und Sommer. Dann ist das Eis nach schneereichen Wintern am imposantesten. Ihr solltet unbedingt gutes Schuhwerk tragen und eine warme Jacke mitnehmen, es wird in der Höhle ansonsten recht schnell kalt. Die Höhle ist nur mit Guide zugänglich und kann ab Mitte Mai an Sonn- & Feiertagen, von Juli bis August täglich und im September wieder an Sonn- & Feiertagen besucht werden, Eintritt ist derzeit für Erwachsene € 8,00. Hier findet ihr aktuelle Preise und Öffnungszeiten.
Die Höhle erreicht ihr vom Parkplatz Lettenbichl im Ortsteil Embach (Mariastein) über eine 2,5-stündige Wanderung. Es empfiehlt sich anschließend auf der Buchacker Alm, dem Etappenziel der 4 Adlerweg Etappe auf Kaffee und Kuchen einzukehren und das traumhafte Panorama über das Inntal zu genießen. Zur vollständigen Tourenbeschreibung.
Die Almflächen rund um Hundalm und Buchackeralm sind ein famoser Aussichtsbalkon über dem Inntal.