Nikolaus Niedermoser von der Skischule Neustift im Stubaital gibt euch in…
5 Skipisten mit Kultstatus
© Kaunertaler Gletscher
1. Die Geschichtsträchtigste
Olympiaabfahrt, Innsbruck
Spätestens die Olympischen Winterspiele 1976 zementierten den Ruf Österreichs als Ski-Nation. 60.000 Zuschauer waren damals auf den Patscherkofel gekommen, um Franz Klammer auf der Olympiaabfahrt siegen zu sehen. Bei der Zwischenzeit lag er jedoch nur auf Rang drei. Klammer gab alles, war mehrfach kurz vor dem Sturz, fuhr im „Bäreneck“ sogar neben der eigentlichen Strecke. Seine Verwegenheit brachte ihm olympisches Gold. Und die „Hauspiste“ der Innsbrucker ging in die Geschichte ein.
Foto: TVB Innsbruck / Christian Vorhofer
2. Die Verwegenste
Valluga-Nordabfahrt, St. Anton am Arlberg
Die Valluga-Nordabfahrt am Arlberg gilt als eine der spektakulärsten Freeride-Strecken Tirols. Die Tiefschneeabfahrt im Skigebiet Ski Arlberg ist steil und ausgesetzt – und genau deswegen berühmt und berüchtigt. Ganz besonders macht die Strecke der Weg nach oben. Wer die Kabinen der Vallugabahn II mit Skiern oder Snowboard benützen will, darf das nur mit einem Bergführer tun. Für alle anderen ist auf der Aussichtsplattform auf 2.809 Metern Schluss.
3. Die Längste
Schwarze Schneid, Sölden
Auf der Schwarzen Schneid in Sölden sind brennende Wadeln garantiert. Mit 15 Kilometern ist sie die längste Piste Österreichs. Die Bergstation der Schwarzen Schneid ist der höchste Punkt im Ötztal, der mit einer Seilbahn erreicht werden kann. Vom Rettenbachferner überwindet man fast 2.000 Höhenmeter bis zur Talstation der Gaislachkogelbahn. Österreichweit einzigartig: Das Skigebiet Sölden umfasst gleich drei Dreitausender, die mit Liften erschlossen sind.
Foto: Ötztal Tourismus / Philipp Horak
4. Die Bekannteste
Streif, Kitzbühel
An die 90.000 Zuseher kommen jedes Jahr zum Hahnenkamm-Rennen nach Kitzbühel und 260 Millionen sind am Bildschirm mit dabei. Die Streif gilt als die schwierigste Rennstrecke der Welt. In der Königsdisziplin legen die Athleten 860 Höhenmeter in unter zwei Minuten zurück und springen bis zu 80 Meter weit. Die durchschnittliche Geschwindigkeit liegt bei 103 Kilometern pro Stunde. Vom Rennwochenende abgesehen ist die Piste den ganzen Winter lang für Freizeitsportler geöffnet.
5. Die Schwärzeste
Black Ibex, Kaunertaler Gletscher
Wenn eine Piste so steil ist, dass sogar die Skier bei der Abfahrt flattern, braucht es nicht nur Nervenstärke, viel Können und frisch geschliffene Kanten, um sie zu bezwingen - ohne eine ordentliche Portion Mut ist schon der Einstieg in die Black Ibex am Kaunertaler Gletscher kaum zu schaffen. Mit ganzen 87,85% Gefälle fühlt sich die 500 Meter lange Fahrt auf der steilsten Piste Österreichs wie ein freier Fall an. Zum Vergleich: bereits ab 40% Neigung wird jeder Hang als "schwarze Piste" eingestuft! Die Black Ibex ist also ganz ohne Übertreibung schwärzer als schwarz und sollte nur von geübten Skisportlern in Angriff genommen werden.
© Kaunertaler Gletscher