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Esther Wilhelm

Meine liebsten Frühlings-Rennradtouren in und um Tirol

Aktualisiert am 02.05.2023 in Sport

Alpbachtal, Kerschbaumer Sattel

Wer mich kennt weiß, dass ich eine passionierte Rennradfahrerin bin. Und in Tirol habe ich schon so gut wie jede Ecke auf dem Drahtesel erkundet. Hier meine liebsten Touren in Tirol bzw. mit Ausgangspunkt in Tirol (bei längeren Touren verschlägt es einen ja doch relativ leicht über die Landesgrenzen hinaus), die ich zum Saisonbeginn empfehlen kann. Im Frühling macht es ja wenig Sinn, in eisige Höhen raufzuradln bzw. sich zu viele Höhenmeter aufzuhalsen. Außerdem spielt es eine Rolle, ob sich ein Aufstieg oder eine Abfahrt an einem Sonnenhang befindet oder komplett im Schatten liegt.

Der Klassiker zum Saisonbeginn: Von Innsbruck auf’s Mieminger Plateau und zurück

Diesen Frühlings-Klassiker kennt wohl jeder Tiroler Rennradfan. Immer entlang des Inns – hin auf der Nordseite auf der wenig befahrenen Bundesstraße zwischen Kranebitten und Telfs und zurück auf der Südseite leicht kupiert durch die Orte Flauring, Hatting und Inzing. Der Abstecher aufs Mieminger Plateau bietet wunderschöne Ausblicke auf die meist noch tiefverschneiten Nordhänge der ‚Kühtaier Hausberge‘ während es am Plateau schon saftig grün ist.

Mit 80 km und der überschaubaren Höhenmetern (ca. 750 m) bzw. geringen absoluten Höhe (ca. 900 m) für Touren im Frühjahr ideal. Auch für den Spätherbst empfehlenswert, da viel Sonne. Hier geht’s zur Tour-Beschreibung.

Der Klassiker im Frühling: Von Innsbruck auf das Mieminger Plateau (im Bild).Der Klassiker im Frühling: Von Innsbruck auf das Mieminger Plateau (im Bild).

Gnadenwald und Innradweg

Ob von Innsbruck oder Hall aus, die Tour ist immer ein Genuss. Bei mir geht’s von Innsbruck aus los über die Dörferstraße (Mühlau, Arzl, Rum) bis Thaur. Im Ortzentrum von Thaur dann links halten (bis zum Bauhof) und weiter hinauf zur Absamer Kaserne. Auf der Bundesstraße dann hinauf auf das Sonnenplateau Gnadenwald, wo es auch ein paar Einkehrmöglichkeiten gibt. Weiter bis es wieder steil runter nach Terfens geht. Im Dorfzentrum rechts abbiegen, nach Neu-Terfens. In Neu-Terfens dann bevor es hinunter zum Inn geht rechts halten und oben auf der sehr schönen und kaum befahrenen Straße nach Fritzens radln. In Fritzens dann runter bis zum Inn und am Besten entlang des Innradwegs zurück nach Innsbruck fahren.

Von Innbruck aus ist die Tour etwa 50 km lang und es kommen ca. 350 Höhenmeter zusammen. Höchste absolute Höhe ca. 800 m. Bei der Tourenbeschreibung und den GPS-Daten, ist die Tour von Hall aus beschrieben, folglich um 20 km kürzer. In schneearmen Wintern ist die sehr steile Mautstraße (für Radler gratis) von Gnadenwald bis zur Hinterhornalm schon früh befahrbar, da diese total in der Sonne liegt. Dieser Abstecher ist aber wirklich als schwer einzustufen, da die gesamte Strecke sehr sehr steil ist. Auf ca. 6 Kilometern müssen ca. 650 Höhenmeter überwunden werden.

Teil der Route ist die sehr steile Mautstraße Richtung Hinterhornalm.Teil der Route ist die sehr steile Mautstraße Richtung Hinterhornalm.

Von Innsbruck aus ins Unterland

Bei dieser Runde geht’s auf verkehrsarmen Straßen oder dem Inntalradweg von Innsbruck aus nach Wiesing und zurück. Wer will, kann noch den sehr zahnigen Kerschbaumsattel einbauen, der uns von Bruck im Zillertal hinüber nach Reith ins Alpbachtal führt. Dafür sollte man aber schon einigermaßen trainiert sein.

Von Innsbruck aus am Besten über die Dörferstraße (Mühlau, Arzl, Rum) bis nach Thaur. Von dort links abzweigen und vorbei am Bauhof von Thaur und dann an der Absamer Kaserne hinauf nach Gnadenwald (nicht steil). Am sonnigen Hochplateau entlang bis es dann sehr steil hinunter nach Terfens geht. Dort links abbiegen und über Vomp, Stans und Jenbach bis Wiesing. Circa 500 Meter lang muss man sich hier die Bundesstraße mit vielen Autos teilen, die unterwegs ins Zillertal sind. Diesen aber nicht folgen sondern gleich wieder rechts in Richtung Schwaz fahren. Auf der Südseite des Inns bis nach Volders (hier ist nachmittags meist mit starkem Rückenwind zu rechnen). Am Ende von Volders kurz vor der Karlskirche links nach Rinn/Tulfes abbiegen und ein kleines Stück steil bis Häusern fahren. Dort rechts und dann wieder links. Dieser Abschnitt ist nicht leicht zu finden, da es kaum eine Beschilderung gibt. Wer ein gps hat, soll sich am besten meine Tour von gpsies.com runterladen. Dann geht’s weiter über wunderschöne Wiesenwege (asphaltiert) und traumhaften Ausblicken hinunter auf Innsbruck bis Aldrans. Abfahrt hinunter nach Innsbruck.

Länge: ca. 90 km und 1.000 Höhenmeter. Die höchste absolute Höhe würde ich auf ca. 800-850 Meter beziffern. Ich habe bei Wiesing noch den ‚Schlenker‘ über den Kerschbaumsattel eingebaut, der die Tour ziemlich erschwert, weil die Straße zum Sattel sehr steil ist. Länge inkl. „Umweg“: ca. 105 km, Höhenmeter inkl. „Umweg“: ca. 1.800 m. Der höchste Punkt liegt bei diesem Umweg dann auf ca. 1.150 Meter. Die downloadbaren gps Daten sind inkl. Kerschbaumsattel. Der Kerschbaumsattel liegt großteils in der Sonne und ist früh schneefrei und warm. Bei der Abfahrt hinunter ins Alpbachtal sollte man sich aber warm anziehen.

Die Tour von Innsbruck ins Unterland führt durch viele Dörfer.Die Tour von Innsbruck ins Unterland führt durch viele Dörfer.

Von Innsbruck aus durch’s Karwendel

Auch diese Rennrad-Runde hat vieles zu bieten und ist meist auch schon recht früh in der Saison befahrbar, sofern’s die Wadeln mitmachen. Von Innsbruck aus auf der Bundesstraße nach Telfs. Dort den zahnigen Anstieg bis Buchen (liegt immer in der Sonne) in Angriff nehmen und dann weiter durch’s wunderschöne Leutasch-Tal bis Mittenwald in Bayern. Am Radlweg geht’s weiter nach Krün und weiter nach Wallgau. Am Ende von Wallgau (nach dem kleinen Anstieg) scharf rechts auf die Deutsche Alpenstraße (Golfplatz) und rein ins Karwendeltal. Hier stört nur gemütlicher Ausflugsverkehr die traumhaften Blicke auf die Isar. Vorbei am Sylvenstein Speichersee geht’s weiter zum Achensee (am Achensee entlang den Radweg nehmen) und am besten in Maurach steil hinunter über die Kasbachstraße nach Jenbach. Von dort dann wieder auf die wenig befahrene Bundesstraße vorbei an Schloss Tratzberg, durch Stans und dann entweder nördlich oder südlich des Inns (meist mit starkem Rückenwind) zurück nach Innsbruck.

Insgesamt sind ca. 165 km und 1.600 Höhenmeter zu bewältigen. Ist also eher schon was für trainierte Beine. Der höchste Punkt liegt auf ca. 1.250 m. Hier geht’s zur Tour-Beschreibung.

Die Rennrad-Runde durch’s Karwendel verläuft auch durch Bayern.Die Rennrad-Runde durch’s Karwendel verläuft auch durch Bayern.

Die 5-Seenrunde von Wiesing aus

Wieder geht’s auf einen Abstecher nach Bayern. Startpunkt ist hier Wiesing (neuer großer Parkplatz direkt bei der Autobahnabfahrt – Anfahrt zum Parkplatz hinter der Tankstelle). Von Wiesing aus über Kramsach, die Reintaler Seen und Angerberg und Maria Stein immer auf sehr ruhigen Landstraßen nach Kufstein. Dort geht’s ein bisschen zahniger hinauf nach Thiersee, weiter über Landl bis Bayrischzell. Gemütlich in Richtung Schliersee weiterradln bis man zur Abzweigung nach Spitzingsee kommt. Dieser Anstieg tut ehrlich gesagt ziemlich weh. Sehr steil, aber überschaubar lang. In Spitzingsee angekommen wird man dann mit einer für den Straßenverkehr gesperrten Straße (nur Linienbusse dürfen fahren) bis nach Valepp und weiter zur Monialm belohnt. Ein Traum! Von dort geht es runter nach Rottach-Egern, dann hinauf zum Achenpass (überhaupt nicht steil, aber es zieht sich) bis Achenkirch und am Radweg des Achensee’s entlang und wieder hinunter nach Wiesing.

Bei dieser Tour sind ca. 140 km und 1.300 Höhenmeter zu absolvieren. Der höchste Punkt liegt auf ca. 1.100 m. Hier geht’s zur Tour-Beschreibung.

Die Tour kann noch leicht ‚erschwert‘ werden, indem man von Kufstein aus nicht hinauf nach Thiersee fährt, sondern weiter nach Oberaudorf, über den Tatzelwurm und Sudelfeld nach Bayrischzell. Sind gesamt dann ca. 160 km und 2.300 Höhenmeter. Hier geht’s zu meinen gps Daten auf gpsies.com.

Die Rennrad-Runde nach Wiesing führt an fünf Seen vorbei.Die Rennrad-Runde nach Wiesing führt an fünf Seen vorbei.

Esther Wilhelm ist am liebsten mit dem Rennrad unterwegs. Dabei entdeckt sie nicht nur die schönsten Radstrecken, sondern auch Orte und Plätze, bei denen sich das Stehenbleiben und Einkehren lohnt.

Esther Wilhelm
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