Auf Skiern in die Radsaison
Text: Eva Schwienbacher, Header: Lorenzi
2021 bedeutet für Laura Stigger vieles: Olympiajahr! Die Basis für eine erfolgreiche Rennsaison schafft die Mountainbikerin in der Zeit ohne Wettkämpfe. Wie ihr Wintertraining aussieht hat sie sport.tirol erzählt.
Das neue Jahr startete gleich mit einer tollen Nachricht für Laura. Ab sofort darf sie sich als Vollmitglied im amerikanischen Team Spezialiced Factory Racing zählen.
Auch Lauras unbändiger Eifer und Fleiß hat sich bezahlt gemacht, sie kann sich als Vollmitglied im amerikanischen Team Spezialiced Factory Racing zählen und steht mittlerweile bei allen Eliterennen am Start. Der Aufstieg bedeutet aber auch, länger und härter Rennen und eine noch größere Konkurrenz. Auf ihr Training wirkt sich das im Moment jedoch nicht aus. „Ich befinde mich in der Vorbereitungsphase. Jetzt geht es vor allem darum, die Grundlagenausdauer zu trainieren“, erklärt Laura. Später folgt rennspezifisches Training.
Trainingscamp in den Ferien
Wann immer es das Wetter erlaubt, trainiert Laura auch im Winter im Freien – in erster Linie auf Skiern. Sie geht langlaufen oder unternimmt Skitouren. Wichtig ist ihr, dass es nicht langweilig wird. „Hauptsache, das Training ist abwechslungsreich und macht Spaß“, sagt Laura. „Die Grundlage wird auch bei diesen Sportarten trainiert. Außerdem sitze ich ja den ganzen Sommer über auf dem Radl.“ Auch wenn das Rollentraining im Radsport ein bewährtes Mittel ist, steigt sie nur in Ausnahmefällen zu Hause aufs Rad.
@ Lorenzi
Für das Grundlagentraining im Schnee findet die Mountainbikerin bei ihr daheim im Ötztal die richtige Umgebung. Zum Langlaufen nutzt sie beispielsweise die Loipen in Niederthai oder in Längenfeld. In den Bergen findet sie zahlreiche Ziele für Skitouren. Das Trainieren am Berg hat außerdem den Vorteil, dass sich die Höhenlage positiv auf ihre Leistungen auswirkt. Die Wintersportmöglichkeiten in Tirol kommen ihr nicht nur aus trainingstechnischer Sicht zugute. Sie erlauben es ihr außerdem, über die Wintermonate in ihrer Heimat zu bleiben. „Ich könnte es mir nicht vorstellen, in einem anderen Land zu leben“, sagt Laura. „Jedes Mal, wenn ich von Rennen nach Hause komme, merke ich, wie wohl ich mich hier fühle.“
Je näher die Rennsaison rückt, desto wichtiger wird es für Laura dann doch, auf dem Fahrrad Trainingseinheiten zu absolvieren. Deshalb hat sie Anfangs des Jahres mit ihrem Team ein Trainingslager im Süden absolviert um dort auf dem Rennrad möglichst viele Kilometer abzuspulen.
Trainieren und lernen
Laura Stigger trainiert aktuell zehn bis zwölf Stunden pro Woche, jeweils zwei Stunden pro Tag. Seit vierzehn Jahren ist Laura im Radsport aktiv. Inzwischen kennt sie ihren Körper so gut, dass sie genau weiß, wann sie im Training noch eins drauflegen kann und wann sie runter vom Gas muss. Motivationstiefs kennt sie kaum. Und wenn sie das Training doch einmal mehr Überwindung kostet, hält sie sich ihre Ziele vor Augen. Dann findet sie auch wieder Spaß am Mountainbiken. „Ich mag es, mich zu quälen, draußen zu sein und mich mit anderen zu messen“, sagt Laura.
Bald stehen die ersten Rennen an dabei geht es für Laura vor allem darum, wieder in den Rennmodus zu kommen und zu sehen, wo sie steht. Ich bin froh, dass es jetzt wieder losgeht“, sagt die Haimingerin.
Zur Person:
Laura Stigger (20) aus Haiming startet für das amerikanischen Team Spezialiced Factory Racingund ist auf Cross Country spezialisiert. Die junge Radrennfahrerin konnte bereits eine Reihe von Erfolgen feiern. 2019 gewann sie den U-23 Bewerb UCI MTB Weltcup und wurde bei den U23 XCO Weltmeisterschaften zweite. Sie ist 2-fache Junioren-Weltmeisterin, 5-fache Europameisterin und 6-fache österreichische Meisterin. 2018 startete sie außerdem bei der UCI-Straßenradweltmeisterschaft und wurde Juniorenweltmeisterin. Grundsätzlich fühlt sie sich aber auf dem Mountainbike zu Hause. Ihr großes Ziel für heuer ist die Teilnahme an den olympischen Sommerspielen in Tokyo.