Sepps Skikurs sitzt. Ein Tag mit Monoskilehrer und Rollifahrer Sepp Margreiter
Sepp Margreiter im Audioporträt
Sepp zeichnet mit seinen Armen Kreise in die Luft, erst links, dann rechts. Ihm gegenüber sitzen fünf Kinder aus Holland, sie machen es ihm nach. In seinen Händen hält Sepp Krückenski. Seine Beine ruhen in einer Sitzschale, die auf einem Rennski montiert ist. Vor zwei Minuten hat ihn ein Bergbahnmitarbeiter mitsamt seinem Monoski aus einer Gondel der Pöglbahn herausgeholfen. Jetzt, wo Sepp Schneekontakt hat, bewegt er sich wie ein Fisch im Wasser. Holländischem Stimmgewirr und Gelächter folgen englische Anweisungen von Sepp. Er fährt los. Die Kinder mit ihren Eltern und zwei weitere Skilehrerinnen folgen ihm. Es ist ein sonniger Mittwochvormittag im März. Windstille, der Blick fällt von weißen Berghängen ins grüne Tal.
Die Skikursgruppe aus Holland mit ihrem Monoskilehrer Sepp Margreiter. (Foto: Michael Gams)
Alexandra fährt auf Snowblades neben ihrer 13-jährigen Tochter Annabel her. Beide lachen, beide sind Anfängerinnen. Eine Freundin hält Annabels Monoski hinten fest und hilft ihr in den Kurven. Bei der Talstation des Schlepplifts angekommen, spricht Alexandra mit mir über Sepp: „Die Kinder schauen zu ihm auf und eifern ihm nach. Sie sind stolz, wenn er ihnen ein Kompliment macht. Er gibt den Kindern Selbstbewusstsein und sie sind mit Riesenspaß bei der Sache.“ Alexandras letzte Worte gehen in den Begeisterungsrufen der Kinder unter.
Alexandra (links im Bild) begleitet ihre Tochter Annabel beim Monoskikurs. (Foto: Michael Gams)
Gegen Mittag fährt Sepp mit der Gruppe talwärts. Die Wellenbahn macht den Kindern sichtlich Spaß. Für heute ist Sepps Arbeit im Schnee beendet, er verabschiedet sich von der Gruppe und rollt zum Mittagessen.
Sepp Margreiter am Weg zum Büro seiner Skischule in Alpbach, die er seit 23 Jahren leitet. (Foto: Michael Gams)
Nachmittags im Skischulbüro nimmt Sepp Telefonate entgegen und spricht mit einem Gast aus Israel. Seit 23 Jahren leitet er die Skischule in Alpbach, seit 16 Jahren gibt er Monoskikurse: „Es macht immer wieder Spaß. Je nachdem, wie fit die Schüler im Oberkörper sind, umso leichter beherrschen sie den Monoski.“ Seine beste Schülerin sei Rollstuhltennisspielerin gewesen, sagt Sepp, „es gibt aber auch Schüler mit weniger Kraft im Oberkörper oder einseitigen Lähmungen. Trotzdem macht es ihnen Spaß, wenn sie oben am Berg sind.“
Mit etwas Hilfe fällt der Einstieg beim Tellerlift leichter. (Foto: Michael Gams)
Detaillierte Informationen zu barrierefreien Skigebieten in Tirol:
www.tirol.at/mono-skigebiete