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Kinderskilehrerin ist mein Traumberuf

Aktualisiert am 16.10.2023 in Menschen, Fotos: Verena Kathrein

Skilehrerin Achensee

Protokoll Manuela Lechner – Skischule Achensee

„Ich bin 56 und seit 2014 bei der Skischule Achensee. Es war immer mein Traumberuf, aber ich bin früh Mama geworden, hatte Kinder, Haushalt … für mich war ein anderes Leben bestimmt. Mit 44 kam der Umbruch: Trennung, Kinder außer Haus, mit dem Job als Verkäuferin nicht mehr happy. Ich dachte: Wenn nicht jetzt, wann dann? Also habe ich die Ausbildung zur Skilehrerin gemacht und direkt einen Job bekommen. Der Beruf erfüllt mich sehr: Ich kann meiner Leidenschaft nachgehen, bin an der frischen Luft und immer mit tollen Kindern unterwegs, denen ich was beibringen darf. Ich freue mich jedes Jahr am Anfang der Saison, in den Anzug zu schlüpfen.

Jede Woche habe ich neue Kinder, andere Charaktere, die ich kennen lernen darf. Ich muss dann in meinem Job schnell rausfinden: Was macht die Kinder aus? Was beschäftigt sie? Das ist sehr spannend und herausfordernd. Ich muss das Vertrauen zu den Kindern aufbauen. Aber auch die Eltern sind wichtig: Wie sind sie? Was erwarten die? Von mir und vom Kind? Manchmal muss ich die Eltern bremsen. Ich kann ja nicht zaubern. Es kommt auch auf die Motivation des Kindes an. Es ist schon eine große Herausforderung, den Eltern gerecht zu werden. Bei den Kindern ist das echt leichter. Die gewinne ich schnell. Die wollen einfach Spaß haben in den Ferien. Aber: Ist das Kind happy, sind es die Eltern meistens auch.

Skilehrerin Achensee

Weil ich schon länger hier bin, kennen die Kinder mich. Sie wollen immer wieder zu mir. Das ist ein schönes Gefühl. Oft haben sie die Fotos mit mir aufgehoben. Ich erinnere mich noch gut an Mees, ein kleines, recht unsportliches Mädchen. Jetzt ist sie eine große junge Frau, Snowboarderin. Wenn ich die großen Kids wiedersehe und weiß, dass ich es ihnen beigebracht habe. Das macht mich stolz.

Ich würde sagen, dass die Arbeit mit den Menschen mindestens die Hälfte meines Jobs ausmacht. Wenn ein Kind mit dir nicht klarkommt oder die Kinder untereinander nicht, dann ist das ungut. Eine gute Stimmung ist daher für mich entscheidend.

Wichtig ist etwa, dass ich mich um die Außenseiter kümmere. Aber das kommt zum Glück selten vor. Die meisten Gruppen laufen rund, die Kids haben Spaß. Zur Not empfehle ich den Eltern Einzelunterricht, wenn ein Kind sich nicht integrieren will oder gemein zu anderen ist. Wenn mich ein Kind nervt, versuche ich ruhig zu bleiben: Warum komme ich nicht klar? Was kann ich anders machen? Wen ich mich aufrege, dann schade ich der Gruppe, die anderen können ja nichts dafür.

SKilehrerin Achensee

Besonders wichtig sind die ersten Stunden für die Gruppe. Ich versuche, mir gleich alle Namen zu merken und den Kindern ein gutes Gefühl zu geben. Oft ist der erste Tag ja sehr aufregend, neu und chaotisch. Ich mache Kennenlernspiele und Teambuilding. Damit die Kinder merken, dass sie gut aufgehoben sind, mir vertrauen können und auch schon Freunde gefunden haben. Wenn ich es am Anfang hinbekomme, dass wir eine eingeschworene Gruppe sind, dann wirkt sich das auf die ganze Woche aus.

Während des Kurses baue ich immer wieder Highlights ein. Den Märchenwald, eine Spurensuche im Schnee oder Tiefschneefahren. Je nach Alter haben die Kinder sehr unterschiedliche Ansprüche. Und wenn die Level in der Gruppe etwas auseinander gehen, dann bekommen die Guten eine schwierigere Übung oder ich drehe mal eine extra Runde für die Schwächeren. Es ist wichtig, dass alle auf ihre Kosten kommen. Die einen wollen mehr Aktion und Fun, die anderen haben etwas mehr Angst. Ich achte darauf, dass etwa die einen über die Schanze fahren können und die anderen außen rum. Ich hoffe, dass ich meine Begeisterung fürs Skifahren noch lange weitergeben kann. Ich kann mir nix Schöneres vorstellen.“

Skilehrerin Achensee

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