Die Bienenköniginnen – Der Beruf Imker in Tirol
Wenn sie mit den Bienen spreche, dann lache die Mama immer, sagt Heidi Nigg. „Meine Mädels“, sagt sie dann. „Obwohl die Bienen auf den ersten Blick alle gleich aussehen kann man beim genauen Hinsehen die unterschiedlichen Rassen erkennen. Und den Schwänzeltanz, mit dem eine Biene den anderen erzählt, wo es Blütenstaub zu holen gibt, sogar den kann man beobachten.“
Die Begeisterung für die Bienen, die Imkerei ist Heidi und ihrer Mutter Evi Nigg anzumerken: Die beiden Imkerinnen aus Grins sind seit über 25 Jahren mit den Bienen vertraut. Anfangs nur als Helferinnen für den Ehemann und Papa, erst seit einigen Jahren haben die beiden das Bienenhäuschen fest im Griff.
Weil die beiden schon so lange mit den Bienen zu tun haben, sind sie auch nicht ängstlich: „Das ist wichtig, Bienen merken das sofort.“ Für beide gilt: Man muss sich Zeit nehmen, Hektik überträgt sich auf die Insekten. „Aber manchmal ist diese Arbeit ein guter Ausgleich zum Alltag.“
Evi und Heidi haben um die 21 Bienenstöcke – und die fleißigen Honigsammler verlangen auch von den fleißigen Imkerinnen einiges ab: Das Bienenhaus liegt oberhalb der beiden Wohnhäuser und muss regelmäßig besucht werden, die Bienen müssen vor allem im Frühjahr und im Herbst mit Zuckerwasser versorgt werden, das Schleudern des Honigs kostet viel Zeit und „alles klebt“, erzählt Heidi. Wenn in der Nachbarschaft zum ersten Mal gemäht wird, ist das Sammeln von Nektar in der Nähe vorbei und die Bienen werden ins Verwalltal nach St. Anton am Arlberg gebracht. Diese drei bis vier Wochen, in denen die Bienen jeden Tag ausschwärmen, sind entscheidend: Hohe Temperaturen und warme Nächte sind wichtig für ein gutes Honigjahr. Das unbeständige Wetter macht das Imkern in Tirol besonders – und manchmal schwierig.
Verwalltal, hier fliegen Niggis Bienen im Sommer (Foto: Heidi Nigg)
Im Sommer produzieren Evi, Heidi und ihre Bienen um die 130 Kilo Honig. Kein zu schlechtes Ergebnis trotz des unbeständigen Wetters, bleibt Evi optimistisch. Beeinflussen könne man das sowieso nicht. Zu einem großen Teil bleibt die Imkerei für sie ein Hobby. Und wer einmal den echten Bienenhonig gekostet hat, der weiß: ein besonders süßes noch dazu.