Innsbruck Airport: Kein gewöhnlicher Landeanflug.
Nach Tirol heimzukommen ist immer schön. Aber ganz besonders schön ist es mit dem Flugzeug. Denn egal, ob ich „nur“ aus Wien zurückfliege oder von einer Reise aus Übersee – in dem Moment, in dem die sanften Buckel des Alpenvorlandes langsam erwachsen werden und sich zu richtigen Bergen auftürmen, da macht mein Herz einen Hüpfer. Der Blick auf dieses Meer aus Fels und Eis überwältigt mich jedes Mal aufs Neue und ich schätze ihn mindestens genauso wie das sichere Aufsetzen der Maschine auf der Landebahn. Vor allem dann, wenn der Föhn (= böiger und für Innsbruck typischer Wind) wieder einmal mit voller Kraft durchs Inntal bläst …
Dieses besondere Gefühl aber zu beschreiben, wenn das Flugzeug zwischen den links und rechts steil aufragenden Bergen zur Landung ansetzt, dazu fehlen mir fast ein bisschen die Worte. Deshalb habe ich drei Persönlichkeiten gebeten, mir ihre Eindrücke zu schildern – ich weiß nämlich, dass es außer mir noch ganz viele Menschen gibt, die von diesem besonderen Landeanflug nachhaltig beeindruckt sind.
Kai Diekmann
langjähriger Chefredakteur der Bild-Zeitung, Gründer von StoryMachine und Zukunftsfonds. Als Weltenbummler sieht er im Jahr zig Flughäfen von innen. Kürzlich erst ist er wieder in Innsbruck gelandet:
Was macht – für Sie als Vielreisenden und –Fliegenden – den Landeanflug auf Innsbruck besonders?
Dies war ja nicht der erste Anflug auf Innsbruck – ich bin der Gegend hier sehr verbunden und wir sind schon ein paar Mal hier angekommen – zB zum Skifahren in Ischgl. Aber es ist jedes Mal aufs Neue etwas ganz Besonderes mit den Bergen links und rechts – so auf Augenhöhe und ganz nah mit den Gipfeln zu sein. Dieses Tal mit dem Inn, da aus der Luft reinzukommen, das ist landschaftlich ein Bild, wie ich es sonst aus Mitteleuropa nicht kenne. Aber auch der Start ist toll, wenn man mit dem Flugzeug den Gipfeln entlang emporsteigt …
Gab es beim Anflug auf Innsbruck ein Ereignis, das Ihnen speziell in Erinnerung geblieben ist?
Wir waren 2016 gerade in Ischgl auf Urlaub, da bekam ich eine Einladung zum Interview mit Frankreichs Präsident Hollande in den Élysée-Palast. Es galt, so schnell wie möglich nach Paris zu kommen, und so wenig Urlaubszeit wie möglich einzubüßen. Ich bin also mit meinen beiden Söhnen zum Flughafen nach Innsbruck gefahren, von dort nach Paris zum Interview geflogen und im Anschluss wieder retour nach Tirol. Das Motto dieses Tages hieß: von der Piste auf die Champs-Élysées und wieder retour. Es war ein ganz besonderen Erlebnis, gemeinsam mit den Kindern in einer kleinen Maschine zwischen den Bergen hochzusteigen.
Wauw ??#poedersneeuw #windowseat #oosterijk?? A post shared by Marcus Roelofs (@marcusroelofs) on Jan 2, 2018 at 11:42pm PST
Links und rechts die Berge, dazwischen der Inn, der sich von West nach Ost durchs Land schlängelt.
Guess one could say winter is here… ———————————————– #tirol #winter #flugsportzentrumtirol #aquila #a211 #lowi #innsbruck #flying #mountains #austria #visittirol #nature #clouds #aviation #sky #pilotsview #instaviation #instaaviation #love #instagood #instafun #happy #beautiful #fun #loveflying A post shared by @ the_flight_times on Dec 2, 2017 at 1:18am PST
Barbara Haid
eine Tirolerin, die seit über zehn Jahren in Asien ihre zweite Heimat gefunden hat.
Du bist gebürtige Tirolerin, lebst jetzt aber schon seit vielen Jahren in Asien. Wie ist es für dich, wenn du nach einem Zwölfstundenflug wieder die heimischen Berge unter dir siehst?
Es ist jedes Mal und nach wie vor ein einzigartiges Gefühl und ich bin immer wieder aufs Neue verblüfft, wie unendlich schön die Berge sind – und wie viele da so erhaben in den Himmel ragen. Das ist auch exakt der Moment, in dem es mich schon immer wieder mal packt. Weil ich jetzt also wieder da bin. Weil ich nun gleich meine Familie sehen werde. Weil Heimat einfach Heimat ist.
Hat sich nach vielen Landeanflügen auf Innsbruck ein gewisser Gewöhnungseffekt eingestellt oder begeistert er dich immer wieder aufs Neue?
Er begeistert mich immer noch mehr, würde ich sagen, weil sich die Berge ja auch immer wieder anders zeigen, je nach Wetter, je nach Jahreszeit und ob wir in der Früh oder am Abend im Anflug sind.
Wie schaust du dir die Berge lieber an – von oben oder von unten?
Ich mag beides. Leider komm ich nicht mehr so oft hinauf in die Höh, das heißt ich schau mir die Berge jetzt mehr von unten an, was ja nicht weniger beeindruckend ist – man nimmt sie so in ihrer ganzen Anmut, Form und Besonderheit sogar noch besser wahr. Ich grüß auch immer noch einmal hinauf, auf die Berge, bevor ich in den Flieger steige, wenn es wieder zurück nach Asien geht. Das ist ein echtes Ritual geworden – und der Anblick ist mir irgendwie ein „geborgen-tröstlicher“, wenn das Herz schwer ist, weil ich das Land und die Lieben wieder lassen muss.
The answer to the question why we Tyrolean people love and are proud of our country ? ———————————————– #tirol #flugsportzentrumtirol #da40 #oetztal #winter #winterishere #innsbruck #austria #visittirol #nature #diamond #flying #mountains #mountain #skiing #clouds #sky #pilotsview #aviation #instaviation #instaaviation #love #instagood #instafun #happy #beautiful #fun #loveflying A post shared by @ the_flight_times on Nov 24, 2017 at 1:17pm PST
Michael Margreiter
ein Tiroler Embraer-Kapitän bei der österreichischen Fluglinie Austrian, der bereits seit 1992 als Pilot im Cockpit sitztSeit wann „fliegen Sie schon auf Innsbruck“?
Den Flughafen Innsbruck fliege ich beruflich bereits seit 21 Jahren an.
Ist der Landeanflug auf Innsbruck etwas Besonderes und wenn ja- warum?
Für mich sind die Anflüge nach Innsbruck immer etwas Besonders! Nicht nur wegen der einzigartigen Lage, sondern weil es für mich als Tiroler immer ein „nach Hause“ kommen bedeutet.
Was ist schwieriger – der Start oder die Landung in Innsbruck?
Beides benötigt eine hohe Konzentration und eine gute Vorbereitung abhängig natürlich vom Wetter. Speziell der Start und die Landung bei Föhn stellen dabei eine besondere Herausforderung dar.
Haben Sie beim Landeanflug auf Innsbruck trotz aller Konzentration auch einen Blick für die Schönheit der Berge übrig?
Als Pilot muss man immer den gesamten Blickwinkel im Auge behalten, trotzdem bleibt dabei auch etwas Zeit für diesen besonderen Ausblick auf unsere wunderbare Bergwelt.
Stimmt es, dass Piloten eine spezielle Ausbildung benötigen, um den Flughafen Innsbruck anzufliegen?
Ja, so ist es. Es ist dafür eine spezielle Ausbildung am Simulator sowie ein Einweisungs-Flug mit Fluglehrer zu absolvieren.
Welche Gedanken/Emotion haben Sie, wenn der Flughafen Innsbruck auf Ihrem Dienstplan steht?
Ich freue mich immer sehr, wenn ich Innsbruck am Dienstplan eingeteilt bekomme. Dabei ist es völlig egal, ob es Frühdienste sind und man die Sonne über den Bergen aufgehen sieht, oder man am Abend ins Inntal einschwenkt und über die hellerleuchtete Stadt Innsbruck anfliegt.
Was gefällt Ihnen aus der Vogelperspektive besser – Innsbruck im Sommer oder im Winter?
Ganz klar, der Winter. Als begeisterter Skifahrer hat man aus der Luft die beste Sicht auf die schneebedeckten Gipfel und den Skipisten. Jede Jahreszeit hat aber ihren besonderen Reiz.
Die Berge und Innsbruck sehen aus der Vogelperspektive auch im Sommer grandios aus, oder?! Danke an meine Kollegin Manuela Mörtenbäck für dieses Bild ;-)
Seid auch ihr schon einmal in Innsbruck gelandet? Wir freuen uns über euer Feedback und die Schilderung eurer Eindrücke!