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Elias Kern

10 Dinge, die du nicht über den Walchsee wusstest

05.03.2024 in Unterhaltung

Walchsee, © Tirol Werbung / Verena Sparer © Tirol Werbung / Verena Sparer

Der Walchsee am Fuße des imposanten Kaisergebirges gehört nicht nur zu den schönsten, sondern auch zu den wärmsten Seen Tirols. Das macht ihn zu einem beliebten Badesee und echtem Aushängeschild der Region Kaiserwinkl im Tiroler Unterland – so wurde der Walchsee in der gleichnamigen Gemeinde sogar mit einer blauen Welle im Dorfwappen verewigt. Der See hat viele spannende und erstaunliche Fakten und Geschichten zu bieten, die dich garantiert überraschen werden.

1. Achtung Verwechslungsgefahr: Walchsee ≠ Walchensee ≠ Wallersee ≠ Walensee

Beginnen wir bei den Basics: Wenn du den Walchsee in Tirol besuchen möchtest, musst du dein Navi auf die Gemeinde Walchsee oder Kössen im Bezirk Kufstein (Tirol, Österreich!) programmieren. Denn namentlich lässt sich der Walchsee leicht mit dem Walchensee in Bayern, dem Wallersee in Salzburg oder dem Walensee in der Schweiz verwechseln. Lange ging man davon aus, dass der Name Walchsee ursprünglich auf die Wallen/Welschen (romanische Bevölkerung) zurückgeht, in jüngeren Jahren steht man diese Theorie allerdings vorsichtiger gegenüber. Der Begriff „walch“ ist nämlich mehrdeutig und kann auch „feucht, lau, mild“ bedeuten.

Walchsee, © Tirol Werbung / Verena Sparer © Tirol Werbung / Verena Sparer

2. Sagenhaft: Ein Streit, der im Wasser begraben wurde

Wie es sich für einen ordentlichen See gehört, ranken sich auch um den Walchsee die wildesten Mythen und Geschichten. So lag angeblich an der Stelle des Walchsees früher ein schöner, ertragreicher Wald, der von mehreren Ortsansässigen für sich beansprucht und so zum Streitobjekt wurde. Eine Sennerin, die eines Tages durch den Wald ging, um auf der anderen Seite die Kühe zu melken, sah auf dem Hinweg eine kleine mit Wasser gefüllte Grube. Als sie zurückkehren wollte, hatte sich an der Stelle des Waldes ein großer See ausgebreitet. So wurden die Streitigkeiten um den Wald ein für alle Mal begraben und die Bevölkerung durfte sich stattdessen über einen wunderschönen See freuen.

3. Frauen und Männer gemeinsam im Strandbad – dürfen die das?!

Am Walchsee, der seit mehr als 100 Jahren in Familienbesitz ist, wurde im Jahr 1928 ein neues Strandbad eröffnet. Das Besondere daran: Es war eines der ersten Strandbäder in Österreich, in denen Frauen und Männer gemeinsam Baden gehen konnten, während in anderen Strandbädern noch strikte Geschlechtertrennung vorgeschrieben war. Nicht einmal der Pfarrer der Gemeinde konnte das verhindern. Aus Protest ließ er am Ortseingang eine Tafel aufstellen: „Betreten des Dorfes in Badebekleidung verboten“.

Strandbad Walchsee 1930, © Archiv Familie Karl © Archiv Familie Karl

4. Stilvoll über den See brettern: Die Wasserski-Pioniere

Wassersport hat am Walchsee eine lange Tradition, vor allem das Wasserskifahren. Der damalige See-Besitzer, Karl Karl (er hieß tatsächlich so) spielte dabei eine Pionier-Rolle. Bereits in den 1950er Jahren glitt er auf zwei Brettern über den Walchsee, damals von einem Boot mit Außenbordmotor gezogen. Noch heute ist der Walchsee der einzige See in Tirol, an dem man mit einem Boot Wasserskifahren kann. Vielleicht bist du ja der nächste, der auf zwei Brettern über den See gleitet.

Wasserski 1954, © Archiv Familie Karl © Archiv Familie Karl

5. Fischreichtum: Wer angelt sich den schönsten?

Nicht nur Wassersport-Fans und Badegäste fühlen sich im Walchsee pudelwohl, sondern auch Fische. Hechte, Renken, Barsche, Zander, Schleien, Forellen und Karpfen tummeln sich im Gewässer, was Anglerherzen höherschlagen lässt. Wer selbst fischen gehen möchte, benötigt übrigens eine amtliche Fischerkarte, die Fanglizenz gibt’s beim Bootsverleih. Petri Heil!

Fischen im Walchsee, © Archiv Familie Karl © Archiv Familie Karl

6. Die „Schwemm“: Wohnzimmer für Libellen, Amphibien, Vögel und Pflanzen

Natur pur: Nur wenige Meter vom Walchsee entfernt kannst du ein wahres Naturjuwel entdecken. Die „Schwemm“ ist mit einer Fläche von über 65 ha das größte zusammenhängende Moorgebiet Nordtirols und Wohnraum für eine einzigartige Pflanzen- und Tierwelt. Bei einer Moorführung weihen Fachkundige die ganze Familie auf unterhaltsame Weise in die faszinierende Welt der Moore mit seinen Fröschen, Molchen, Libellen oder Wasserkäfern ein. Den besten Überblick auf die faszinierende Urlandschaft verschafft man sich vom 16 Meter hohen Aussichtsturm. 2023 wurde die Gemeinde Walchsee für den engagierten Schutz der Moorlandschaft „Schwemm“ mit dem Neptun-Staatspreis für Tirol ausgezeichnet und darf sich seitdem offiziell als „Wassergemeinde“ bezeichnen.

Walchsee, © Tirol Werbung / Verena Sparer © Tirol Werbung / Verena Sparer

7. Eine schweißtreibende Herausforderung: die Challenge Kaiserwinkl-Walchsee

Ja, es gibt wahrlich gemütlichere Möglichkeiten, den Walchsee und die Umgebung kennenzulernen, als diesen Wettbewerb – aber wohl keine herausfordernde. Der Triathlon, der seit 2010 jährlich ausgetragen wird, führt über die Halbdistanz: Man muss also „lediglich“ 1,9 Kilometer schwimmen, 90 Kilometer Rad fahren und 21 Kilometer laufen. Die Schwimmstrecke führt natürlich durch den Walchsee, die Radstrecke in die umliegenden Gemeinden und zuletzt muss man viermal (!) laufend den See umrunden. Eine schweißtreibende Herausforderung, auch für trainierte Athletinnen und Athleten. Ich muss gestehen: Bei diesem Event schaue ich lieber zu.

8. Flaches Gewässer, hohe Temperaturen: Hier planscht es sich gut

Wenn es dir normalerweise schon beim Anblick eines Sees die Gänsehaut aufstellt, kannst du beim Walchsee beruhigt sein. Dass der viertgrößte See Tirols mit etwa einem Quadratkilometer Fläche ein beliebter Badesee ist, liegt nicht nur an der idyllischen Lage, sondern auch an den Wassertemperaturen: Im Sommer klettern sie nämlich auf bis zu 25 °C. Begünstigt wird dies durch das recht flache Gewässer, denn er Walchsee misst an der tiefsten Stelle nur 21 Meter. Daher gilt: einfach Anlauf nehmen und – platsch! Übrigens: Nicht nur Zweibeiner vergnügen sich hier, es gibt sogar einen eigenen Strandabschnitt für Hunde.

Walchsee, © Tirol Werbung / Verena Sparer © Tirol Werbung / Verena Sparer

9. Alles Walzer: Der singende Gendarm aus Walchsee

Wer einen Walzer hört, denkt im ersten Moment natürlich an Wien. Aber dass dieser Alpensee zwischen dem Kaisergebirge im Süden und den Chiemgauer Alpen im Norden stolz auf seinen eigenen Walzer sein kann, wissen nur wenige. Hubert Klier – „der singende Gendarm aus Walchsee“ – war ein österreichischer Komponist, Texter und Sänger und widmete seiner Wahlheimatgemeinde 1955 den „Walchsee Walzer“. Also aufgepasst, wenn die Bundesmusikkapelle Walchsee wieder aufspielt: Der „Walchsee Walzer“ ist ziemlich sicher auf der Playlist.

 

10. Fun-Faktor-100: Ein See, der niemals langweilig wird

Wem das Plantschen im Wasser, das Wasserskifahren, das Angeln oder der Rundweg um den See noch nicht ausreicht, der kann sich im 800 Quadratmeter großen Aqua Fun-Park am Ostufer des Sees austoben. Hier sorgen Boulderwand, Wasser-Trampolin, Blobbing, Rutschen oder Beachvolleyball für Abwechslung. Zum Sonnenuntergang entspannt man sich dann am besten an der Beach Bar und lässt so einen perfekten Tag am Walchsee gemütlich ausklingen.

Der Walchsee ist aber nicht nur ein Paradies für Badende, man kann ihn und sein Ufer auch wunderbar zu Fuß erkunden. Der schöne Rundweg lädt zum Spazieren und Joggen ein und ist auch mit dem Kinderwagen gut machbar – ein weiterer Pluspunkt für Familien. Regelmäßig findet man Bänke für eine Verschnaufpause, mit grandiosem Blick auf den See, den Zahmen Kaiser und das Örtchen Walchsee. Und vielleicht magst du hier sogar für die Challenge Kaiserwinkl-Walchsee (siehe Punkt 7) trainieren...

Walchsee, © Tirol Werbung / Verena Sparer © Tirol Werbung / Verena Sparer

Ein Tiroler mit Herz für Natur, Kultur & Kulinarik. Für Elias Kern darf es ein bisschen was von allem sein: Lebhafte Städte und beschauliche Dörfer, tiefe Gewässer und hohe Berge, laute Konzerte und leise Kinosäle, scharfes Curry und süße Marillenknödel.

Elias Kern
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