Ausflugsziele

Der Boandlkramer und die ewige Liebe: Die Drehorte

Der Film erzählt davon, wie sich der Tod (der Boandlkramer) unsterblich verliebt und sich deshalb auf dubiose Deals mit dem Teufel einlässt. Gedreht wurde unter anderem in drei Tiroler Locations – wir haben die Schauplätze recherchiert.

Dass gerade ein Film über den Tod höchstselbst zum Vermächtnis des „Bildermachers“ Joseph Vilsmaier werden würde, konnte während der Dreharbeiten niemand ahnen. Doch noch während der Schnittarbeiten verstarb der bekannte Filmemacher. Der Kameramann, Regisseur und Produzent war Tirol stets sehr verbunden und realisierte hier mehrere Filmprojekte (zuletzt „Die Geschichte vom Brandner Kaspar“ (2007 in Kramsach), „Nanga Parbat“ (2010 auf der Johannishütte in Osttirol) und „Der Meineidbauer“ (2011 in Virgen), wofür er 2011 mit dem Cine Tirol Award ausgezeichnet wurde. Seinen letzten Film realisierte Vilsmaier unter anderem in Wattens, Osttirol und im Zillertal, die Fertigstellung des Filmes übernahm Michael „Bully“ Herbig.

Laserzsee, Karlsbaderhütte

Wie schon beim Film „Die Geschichte vom Brandner Kasper“ (2008) wurde der Übergang zwischen Himmel und Erde im „Boandlkramer“ beim Laserzsee in den Lienzer Dolomiten inszeniert. Hier wurden die Szenen gedreht, in denen der Boandlkramer den Heiratsschwindler Max Gumpenberg (gespielt von Sebastian Bezzel) und andere Tote zum Himmel bringt. Auch die Gespräche mit sich selbst und seinem Pferd Aloisius über das Angebot des Teufels, die Gefi und die Liebe im Allgemeinen finden hier statt. Die Location ist außerdem in der Vorschau des Films öfters zu sehen.

„Die Szenen, in denen der Boandlkramer auf seinem Leiterwagen Särge Richtung Himmel transportiert, wurden auf dem Weg zwischen Dolomitenhütte und Karlsbaderhütte gedreht“, weiß der Location Scout Leo Baumgartner („7 Jahre in Tibet“, „XXX“, „Spectre“), der das Filmteam tatkräftig unterstützte.

Während der Dreharbeiten übernachtete ein Teil der Crew direkt beim See. Regisseur Joseph Vilsmaier zog die Berghütte jedem Hotelzimmer vor. So soll er gesagt haben: „Ich schlaf gern oben, weil die sind so nett“, wie Hüttenchefin Edith Tembler verrät.

Selbst erleben

Swarovski Kristallwelten

Die Swarovski Kristallwelten dienten als Schauplatz für die Höllenszenen und waren der einzige Drehort, wo Michael „Bully“ Herbig und Hape Kerkeling gemeinsam vor der Kamera standen. Ursprünglich war geplant, nur in wenigen Wunderkammern zu drehen – nach der ersten Begehung aber ließ sich Joseph Vilsmaier zu folgendem Satz hinreißen: „Jetzt fahr ich heim und schreib das Drehbuch um, damit wir ganz lang bei euch bleiben können.“ So wurde etwa die Szene, in der der Teufel dem Boandlkramer sein Spielzimmer mit Modelleisenbahn zeigt, erst nach der Besichtigung Teil der Geschichte.

Als höllische Locations dienten neben dem bekannten Kopf des Riesen, der Eingang zum Shop und insgesamt fünf der siebzehn Wunderkammern, wie etwa dem „Kristalldom“ und der „Studio Job Wunderkammer“. Dass sich der Kopf des Riesen als ideale Pforte zur Hölle eigenen würde, wusste das Filmteam bereits vor der ersten Begehung der Kristallwelten. Der Boandlkramer fährt hier mit der Kutsche vor und spaziert durch den Kopf geradewegs in die Hölle. Die Szene wurde letztlich aber nicht in den Film übernommen. In der Wunderkammer „Transparente Opazität“ wird der Boandlkramer von der Höllenpförtnerin (gespielt von Nadja Auermann) empfangen, die ihn durch mehrere Stationen zum Teufel begleitet.

Während der Dreharbeiten fand der Betrieb für Besucher der Kristallwelten wie gewohnt statt – erst abends, nachdem die letzten Besucher gegangen waren, konnte gedreht werden. „Das Team hatte einen verkehrten Rhythmus: um 6 in der Früh kam die Crew vom Dreh zurück, dann wurde das Material gesichtet und um 8 gings dann ins Bett“, erzählt uns Günter Oberhofer, Geschäftsführer vom Reschenhof Mils, in dem das Team während der Dreharbeiten untergebracht war. Jeden Abend vor Drehbeginn mussten sämtliche Beschriftungen, Schilder und Notausgangleuchten abgedeckt werden. Besonders in der Wunderkammer „Kristalldom“ forderten die 595 Spiegel das Team heraus: Um nur die Schauspieler im Bild zu haben, durfte lediglich die Linse der Kamera durch den Vorhang lugen.

Selbst erleben

Natur Eis Palast

Für den Boandlkramer wurde ursprünglich der Gletschersee des „Natur Eis Palast“ auf dem Hintertuxer Gletscher als „Eintritt in den Hades“ in Szene gesetzt, wurde aber nicht in die finale Version des Films übernommen. Das SUP, das sonst Gästen zur Verfügung steht, wurde dazu kurzerhand mit Kartoffelsäcken umwickelt – Besucher der Höhle haben also gute Chancen, auf demselben Brett zu paddeln, wie der Boandlkramer höchstselbst.

Selbst erleben

Tirol Newsletter

Der Berg Ruft? Unser Newsletter auch!

Im wöchentlichen Newsletter verraten wir Ihnen die besten Urlaubstipps für Tirol.