Abenteuerberge in Serfaus-Fiss-Ladis
Wer nicht wandern will, rennt halt….
Spitzenreiter in Sachen Familienwanderungen ist zweifelsfrei die Region Serfaus-Fiss-Ladis, die mit dem preisgekrönten Kinderbuchautor Thomas Brezina die Abenteuerberge und damit gleich drei Abenteuerwege entwickelt hat, auf denen es jede Menge zu erleben gibt.
Für die Abenteuerberge braucht es an sich kein extra Zubehör – alle Wege sind gut ausgeschildert und die Rätsel sind jeweils auch an den einzelnen Stationen angebracht. Ich kann trotzdem nur empfehlen, sich in einem der Infobüros den hochwertigen (und kostenlosen) Abenteuerblock zu besorgen und einen Abenteuerrucksack zu leihen. Diese runden das gesamte Wandererlebnis ab und nicht zuletzt erhalten alle Kinder, die die Rätsel im Block gelöst haben, eine schöne Urkunde. Übrigens gibt es für die Abenteuerberge auch eine App, mithilfe derer sich die Kinder schon mal auf das kommende Erlebnis einstimmen können und in der sie auch alle Rätsel finden.
Der Piratenweg in Serfaus
Keine Frage, dass meine beiden Sprösslinge (ergo Nachwuchsseeräuber) unsere Erkundungstour mit dem Piratenweg beginnen wollen. Mir ist das nur recht, da er von allen drei Wegen der einzige kinderwagentaugliche ist und die Gehzeit für den Weg offiziell nur ein bis zwei Stunden beträgt – so können wir sanft in unsere Erlebniswoche starten.
Kaum habe ich den Kinden das Introvideo der App gezeigt, scharren sie schon ungeduldig mit ihren Trekkingschuhen und können es kaum erwarten, dass wir endlich aus der Gondelbahn aussteigen. Wenige Gehminuten von der Bergstation der Komperdellbahn entfernt, stehen wir auch schon vor dem Eintrittsportal zum Abenteuerweg und ab jetzt gibt es für die Zwei gar kein Halten mehr. Was eigentlich eine kleine Wanderung hätte sein sollen, ist jetzt ein Berglauf ;-)
Der Weg verläuft meist eben auf einem breiten Forstweg und führt sowohl durch den Wald als auch an sonnigen Wiesen mit traumhaftem Panorama vorbei. Die Rätselstationen selbst sind toll gestaltet und auch nicht zu leicht – die Kinder müssen sich schon ein bisschen anstrengen :-) Absolutes Highlight für die zwei ist eindeutig das große Piratenschiff, aber auch an den falschen Schatzkisten schaffen sie es einfach nicht vorbei.
Huch ?? #piratenweg #abenteuerberge #ghost A post shared by Julia König (@jules_koenig) on Aug 24, 2017 at 3:41am PDT
Tipp
Am Ende des Piratenweges angekommen, locken gleich zwei Bergerlebniswelten zum Verweilen und Abkühlen: das Murmliwasser und der Erlebnispark Hög. Beide sind nur etwa 15 Gehminuten entfernt.
- Zum Murmliwasser geht Ihr links rauf Richtung Komperdellbahn und könnt Euch auf ein paar entspannte Stunden freuen – die (mittleren bis größeren) Kinder werden dort sausen, Gold suchen und Murmeltierhöhlen erkunden, während Ihr gemütlich Euren Kaffee schlürfen könnt und den Nachwuchs an den meisten Stationen gut im Blick habt (aber es gibt hier auch Coffee to Go und viele Sitzgelegenheiten).
- Zum Erlebnispark Hög biegt Ihr dagegen rechts ab und spaziert der Forststraße entlang abwärts, bis Ihr am Badesee ankommt. Dort warten Tretboote, Kajaks, SUPs, Floße, ein Sprungturm, mehrere Wasserspielstationen, eine Geocaching-Route und nicht zuletzt der Alpine Coaster „Schneisenfeger“ und damit auch jede Menge Action.
Der Hexenweg in Fiss
Flotter Flitzer für coole Kids
Ich liebe Hexen! Und weil die Kinder als erstes den Piratenweg aussuchen durften, bin ich jetzt dran und wähle den Hexenweg als zweiten Abenteuerweg unseres Urlaubs. Die Buben sind freilich nicht so begeistert („Hexen sind ja nur was für Mädchen!“), aber: das soll sich bald ändern!
Gleich unterhalb der Mittelstation Schönjochbahn geht’s in den dunklen Wald, aber keine Sorge: gruselig wird’s nicht. Die beiden Hexenkinder Fips und Peppina haben im Übermut ihr Haus in die Luft gejagt und brauchen nun Hilfe dabei, das Haus und seine Einrichtungsgegenstände wieder zu finden. Die Buben sehen es als Detektivarbeit und sind dann doch mit Feuereifer dabei. Vorbei an Hexenbesen, überlebensgroßen Zahnputzutensilien und so manch anderen erstaunlichen Dingen führt der Weg meist über Waldwege stetig bis zum gesuchten Hexenhaus bergab. Wir überwinden die 430 Höhenmeter in guten zwei Stunden und auch wenn die Suche riesig Spaß gemacht hat, sind die Kinder jetzt fix und fertig.
Tipp
Am Ende des Hexenwegs trennen Euch nur wenige Gondelminuten vom Sommer-Funpark Fiss – und den solltet Ihr Euch keinesfalls entgehen lassen! Schließlich haben sich die Kinder nach dem Hexenweg eine rasante Abfahrt mit dem Fisser Flitzer wirklich verdient. Und Ihr auch.
Der Forscherpfad in Ladis
Den Forscherpfad haben wir uns für den Schluss aufgespart – Freunde haben uns darauf hingewiesen, dass der Weg sehr lang und der Zustieg steil und anstrengend sei. Glücklicherweise hat uns das nur fast abgeschreckt, denn der Forscherpfad hat sich als mein persönliches Highlight erwiesen!
Der kürzeste Weg zum Forscherpfad führt über den Wasserwanderweg durch einen märchenhaften Wald. Der Weg ist zwar steil, aber die Mühen lohnen sich und es gibt unterwegs zahlreiche Bänke und Wasserstellen für eine kurze Rast.
Am Wasserwanderweg in Ladis
Nach etwa einer Stunde erreicht man den Einstieg zum Forscherpfad, von wo aus der Weg meist eben durch den Wald weiterführt und in einer halben Stunde gut zu gehen ist. Die Kinder lernen hier einiges über Flora und Fauna der Alpen und müssen immer wieder ganz genau schauen.
Endlich beim Eingang zum Forscherpfad – aber eigentlich hätte ich es am Wasserwanderweg auch noch ein bisschen ausgehalten :-)
Im Forscherhaus gilt es, Spuren zu lesen und das andere Ende eines seltsamen Telefons zu finden. Am Ende des Weges angelangt, führen erst ein Forstweg und dann eine Straße in 15 Minuten zur Talstation der Sonnenbahn in Fiss, von wo aus man zu den nächsten Abenteuern gelangt. Oder heim.
Tipp
Wer noch Kraft in den Beinen und Zeit hat, kann vom Ende des Forscherwegs zum Wolfsee wandern. Hier nimmt man am Ende des Forstweges nicht die Straße nach links zur Sonnenbahn, sondern nach rechts Richtung Bertas Indianerland (schon von weitem sichtbar und in etwa 15 Gehminuten erreichbar). Vom Indianerland geht es über einen breiten Weg ohne große Steigungen zum 800 Meter entfernten Wolfsee, wo man sich übrigens auch auf digitale Schnitzeljagd begeben kann: das Wo-Bä-Lu Caching.
Fazit
Die Abenteuerberge von Thomas Brezina sind definitiv einen Besuch in der Region Serfaus-Fiss-Ladis wert. Alle drei sind toll gestaltet und bieten den Kindern so viel Spannung, dass ich insgesamt nur ein einziges Mal die (von allen Eltern gefürchtete) Frage „Wann sind wir endlich da?!?“ gehört habe. Besonders der Abenteuerblock war für meine Söhne ein wichtiger Begleiter. Den Forscherweg haben wir versuchsweise mit der App probiert – auch das hat riesig Spaß gemacht, allerdings wäre in diesem Fall eine Powerbank ganz nützlich gewesen.
Tipp
Alle Abenteuerwege werden mit einer Gehzeit von etwa 1-2 Stunden angegeben. Hexenweg und Forscherpfad verlaufen über Stock und Stein, der Piratenweg über einen Forstweg: in jedem Fall braucht es dazu Schuhwerk mit gutem Halt und ordentlichem Profil an den Sohlen wie etwa Trekkingschuhe – Wanderschuhe müssen es aber nicht unbedingt sein. Weil sich die Dauer auf die reine Gehzeit bezieht, Pausen also nicht eingerechnet sind, sollte auch ausreichend Wasser und eine kleine (oder auch große) Stärkung eingepackt werden.
Info
Serfaus-Fiss-Ladis Information | Gänsackerweg 2 | 6534 Serfaus | +43.5476.6239-0 | info@serfaus-fiss-ladis.at | www.serfaus-fiss-ladis.at