Zurück in die Zukunft: Wiltener Bauernmarkt & Slow Food Tirol
Am Wiltener Platzl regelmäßig zu Besuch ist auch Slow Food Tirol. Dieser Verein setzt sich für regionales, möglichst fair produziertes Essen ein und veranstaltet beispielsweise Biokäse- Biofleisch-, oder Wildpflanzenverkostungen. Mit Filmvorführungen („Die Slow Food Story“) und Besuchen von regionalen Nahrungsmittelproduzenten (z.B. im August bei der Almwirtschaft Gampe Thaya in Sölden) hat Slow Food Tirol bereits vielen Interessierten gezeigt, weshalb regionale (Bio-)Produkte einen besseren Nachgeschmack hinterlassen als industriell produziertes Fast Food. 1986 hat der Italiener Carlo Petrini den Begriff Slow Food erfunden. Er sagt zu seiner Idee, die heute viele mit ihm teilen: „Ich möchte die Geschichte einer Speise kennen. Ich möchte wissen, woher die Nahrung kommt. Ich stelle mir gerne die Hände derer vor, die das was ich esse, angebaut, verarbeitet und gekocht haben.“
Ein erfolgreiches Slow Food-Projekt, das auch in Tirol Fuß gefasst hat, ist die Arche des Geschmacks. Sie schützt seit 1996 weltweit über 1.000 regional wertvolle Lebensmittel, Nutztierarten und Kulturpflanzen davor, vergessen zu werden. In Tirol gehören das Tiroler Grauvieh und die Wildschönauer Stoppelrübe zur Arche des Geschmacks. Mittlerweile ist die Tiroler Grauvieh-Rinderrasse nicht mehr vom Aussterben bedroht. Ihre Milch ist beispielsweise in den köstlichen der Tiroler Edle-Schokotafeln drin und lokale Metzgereibetriebe schätzen ihr Fleisch. Beim Genussmarkttag, den Slow Food Tirol regelmäßig am Wiltener Bauernmarkt in Innsbruck veranstaltet, kommen die Grauvieh-Bauern nach Innsbruck und stellen ihre hochwertigen Produkte vor. Mit der Wildschönauer Stoppelrübe brennen Bauern schon seit der Zeit der Kaiserin Maria Theresia den regional sehr bekannten und beliebten „Krautinger“-Schnaps. Mittlerweile ist aus dem früher eher streng riechenden Getränk ein oft preisgekrönter Schnaps geworden. Weitere Tiroler Anwärter für die „Arche des Geschmacks“ sind die Brandenberger Prügeltorte und der gelbe Enzian aus Galtür.
Ein Besuch am Wiltener Bauernmarkt oder den anderen regionalen Märkten in Tirol ist somit alles andere als eine Zeitreise in die Vergangenheit, sondern zukunftsweisend – auch dank Initiativen wie Slow Food Tirol.
Mehr dazu lest ihr ab Ende Oktober in der neuen Ausgabe des Magazins Mein Tirol – unter anderem kommt darin auch Elisabeth Senn, die Leiterin von Slow Food Tirol, zu Wort. Die aktuellen Slow Food – Veranstaltungen in Tirol findet ihr hier.