Burgeralm: Ein Muss für Käseliebhaber
Alles selbst gemacht: Brot, Butter und preisgekrönter Almkäse. Foto: FRANK BAUER
„Damals haben wir ganz klein angefangen, so ähnlich wie bei Heidi“, schmunzelt Martha Fahringer. Seit 1982 bewirtschaftet sie mit ihrem Mann Toni die Burgeralm im untersten Tiroler Unterland. Die beiden sind weitum für ihren preisgekrönten Almkäse bekannt. Von Mai bis September grasen hier 38 glückliche Kühe und ihre Milch wird direkt in der modernen Almsennerei verarbeitet – 45.000 Liter jeden Sommer.
Helles Holz, Liebe zum Detail und ein eigener Alm-Shop: Die Burgeralm.
Bäuerin, Käserin und Hüttenwirtin Martha Fahringer.
Selbstgemachte Köstlichkeiten
Die Spezialität des Hauses ist die Käsebrotzeit – ein üppiger Teller mit allerlei Leckerbissen wie Bergkäse, Tilsiter oder Gewürzkäse. Auch der „Tiroler Adler Gold“ ist ein Gedicht, ein Weichkäse, der nach dem Weitwanderweg „Adlerweg“ benannt wurde.
Darüber hinaus stehen Almbutter, Sauermilch, Joghurt und Molke auf der Karte. Die hauseigene Schweinezucht bringt selbstgemachten Speck und Kaminwurzen auf den Tisch. Das beste daran: Im Almshop kann man die leckeren Produkte auch als Wanderproviant oder für Zuhause erstehen.
Die Burgeralm ist leicht erreichbar und bietet dennoch tolle Ausblicke.
45.000 Liter Milch werden jeden Sommer verarbeitet.
Käserin aus Leidenschaft
„Bis ’98 hatten wir nicht mal Strom hier oben und dementsprechend urig war alles. Wir haben aber bald gemerkt, dass die Direktvermarktung boomt. Wir haben uns dann weitergebildet und einen Abschluss als Käserei-Facharbeiter gemacht“, erinnert sich Martha. Inzwischen gibt es auf der Burgeralm eine modern ausgestattete Almkäserei.
Die Burgeralm
Ausgangspunkt: Parkplatz Feistenau
Gehzeit: 2 Stunden
Seehöhe: 1.326 Meter
Höhenmeter bergauf: 690
Öffnungszeiten: Von Mai bis November
Das Käsen betreibt Martha mit der gleichen Leidenschaft wie früher. „Du hast den ganzen Ablauf von der Kuh, vom Melken bis zum Verkauf selber in der Hand. Du machst den Käse, du schneidest die Brotzeiten auf und wenn es den Leuten schmeckt, dann nehmen sie auch noch Käse mit nach Hause. So eine direkte Rückmeldung ist einfach schön“, sagt die Bäuerin. Ihre Spezialitäten verkauft sie auch auf dem Bauernmarkt in Innsbruck.
Besonders beliebt: Die Almbutter der Burgeralm.
Für einen Kilogramm Bergkäse brauche ich 13 Liter Rohmilch, das überrascht viele
Die moderne Almkäserei erfüllt strengste Hygiene-Kriterien.
Erlebnis für Familien
„Für nur einen Kilogramm Bergkäse brauche ich 13 Liter Rohmilch. Das überrascht viele“, sagt Martha. Derlei Zusammenhänge vermittelt sie auch gerne bei Almführungen für Gästegruppen und Schulen. Ihren Betrieb versteht die Bäuerin als Erlebnisalm, in der kleine und große Besucher viel über den bäuerlichen Alltag lernen können. Kinder freuen sich außerdem über den großzügigen Spielplatz, zahme Katzenbabys und freilaufende Hasen.
Alternativ zur zweistündigen Wanderung ist die Burgeralm auch mit dem Auto erreichbar. Der Schranken zum Forstweg kann durch den Einwurf von sechs einzelnen 1-Euro-Münzen geöffnet werden. Damit steht das Erlebnis auch Rollstuhlfahrern, älteren Menschen und Familien mit Kinderwagen offen.
38 glückliche Kühe grasen von Mai bis Oktober auf der Burgeralm.
Toni Fahringer mit seinem preisgekrönten Almkäse.
Rastplatz für müde Biker
Trotz ihrer relativ niedrigen Lage bietet die Burgeralm tolle Ausblicke auf den Wilden Kaiser, das Kitzbüheler Horn, die Hohen Tauern und den Großglockner. Nicht nur deshalb ist sie auch bei Radfahrern ein beliebter Zwischenstopp. E-Bike-Akkus werden auf der Alm kostenlos aufgeladen – für Martha und Toni ist das Ehrensache, zumal sie sich selber gerne aufs E-Bike schwingen. Wenn neben der Herstellung von so vielen leckeren Almprodukten noch ein wenig Freizeit bleibt, versteht sich.
Fotos: Frank Bauer
Kulinarische Wanderungen
Der Ausflug auf die Burgeralm ist eine von 9 „Kulinarischen Wanderungen“ in Tirol. In Zusammenarbeit mit ausgewiesenen Themenexperten hat die Tirol Werbung die schönsten Wanderungen zu Almen, Hütten und Bergrestaurants ausgewählt, die Gourmets, Freunde von Selbstgemachtem und Familien ansprechen.