7 versteckte Hütten im Skigebiet
Per Anhalter durch die Galaxis? Nicht ganz, denn die Mondlandschaft rund um die Schönwieshütte ist etwas leichter zu erreichen: Eine Fahrt mit dem Schneemobil genügt. © Tirol Werbung - Lisa Hörterer
Sie liegen meist verborgen in kleinen Wäldchen oder auf sonnigen Lichtungen und entbehren einer großen Sache: der Skipiste vor der Sonnenterrasse. Aber es lohnt sich, diese abgelegenen Hütten abseits der Piste zu suchen und dafür vielleicht auch kurz die Skier zu tragen! Denn das Angebot dieser Betriebe steht so sehr für sich, dass sie selbst zum Ausflugsziel werden. Ein paar dieser Geheimtipps im Skigebiet habe ich hier für euch gesammelt.
Ich bin ja eher der Typ Genussskifahrer: ein bisschen Piste und ganz viel Sonne tanken. Bei ersterem bin ich eigentlich recht leicht zufrieden zu stellen, bei zweiterem sind die Ansprüche schon etwas höher. Ich mag es, wenn es ein bisschen stiller zugeht und sich ein Gespräch mit den Wirtsleuten ergeben kann, wenn der Kaffee gut und das Essen qualitativ hochwertig ist. Denn Skifahren bedeutet für mich in erster Linie Auszeit vom hektischen Alltag, zur Ruhe kommen und den Moment genießen. Wo mir das am besten gelingt, verrate ich euch hier.
1. Wolfratshauser Hütte, Skigebiet Grubigbahn
© Tirol Werbung - Holger Gassler
Das Skigebiet: Mit der Grubigbahn kommt man direkt vom Lermooser Ortszentrum auf die Pisten, die in allen Schwierigkeitsgraden wieder ins Tal führen. Die Schroffheit des Wettersteingebirges und der Lechtaler Alpen vermittelt selbst auf den blauen Pisten ein alpines Gefühl.
Der kulinarische Geheimtipp: Die Wolfratshauser Hütte wurde 1921 erbaut und konnte sich auch nach der Modernisierung 2004 ihre charmante Urigkeit bewahren. Vor allem aber besticht sie durch ihre Aussicht auf die Zugspitze und das Ehrwalder Becken, die man von der kleinen Terrasse auf sich wirken lassen kann. Und auch, wenn einem das Panorama schon mal die Sprache verschlägt und es schwerfällt, die Augen davon abzuwenden, rentiert sich auch ein Blick in die Speisekarte: zum Beef Tartar vom Hochlandrind gibt’s erlesene Weine, auf Vorbestellung kann man in der urigen Stube auch Fondue oder Tomahawk-Steak genießen und der Durst wird mit Säften gestillt, die von Bauern aus der Region produziert wurden.
Ankommen: Nur Geübte können direkt zur abgelegenen Almhütte fahren, denn der Weg zum Kaiserschmarrn führt über eine 1,7 Kilometer lange Skiroute (12). Um zur Abfahrt zu kommen, nimmt man die den Sessellift L6, folgt der Grubigstein Piste 5, bis die schmale Skiroute – gut markiert –links abzweigt. © Tirol Werbung - Holger Gassler
Wolfratshauser Hütte
Web: wolfratshauserhuette.eatbu.com
Telefon: +43.676.5996064
Mail: wolfratshauserhuette@gmx.at
Koordinaten: Breitengrad 47.391152 | Längengrad 10.848787
2. Schönwieshütte, Skigebiet Gurgl
© Tirol Werbung - Lisa Hörterer
Das Skigebiet: Die Hänge der Bergbahnen Gurgl liegen zwischen 1.800 und 3.080 Metern Seehöhe und sind damit nicht nur schneesicher von November bis Mai, sondern bieten auch ein beeindruckendes Bergpanorama. Trotz seiner Größe ist das Skigebiet nicht überlaufen, was nicht zuletzt auch den modernen Anlagen zu verdanken ist.
Der kulinarische Geheimtipp: Der Einkehr-Empfehlungen gäbe es in Gurgl vieler. Bei der Schönwieshütte aber steht vor dem Genuss der regionalen Schmankerln eine kleine Tour mit dem Schneemobil an, der hungrige Pistensportler in wenigen Minuten zum Ziel und in eine scheinbar andere Welt bringt. Die Fahrt vom Skigebiet durch die menschenleere Schneelandschaft wirkt geradezu surreal, die architektonisch modern gehaltene Hütte mit ihren großen Glasfronten fast wie eine Raumstation. Beim Blick in die kreative und doch bodenständige Karte freut man sich aber doch, dass hier alles ganz echt ist.
Ankommen: Das Schneemobil holt die Gäste der Schönwieshütte direkt bei der Bergstation der Steinmannbahn ab – ein Anruf genügt. © Tirol Werbung - Lisa Hörterer
Schönwieshütte
Web: www.schoenwieshuette-obergurgl.at
Telefon: +43.664.1700911
Mail: info@schoenwieshuette-obergurgl.at
Koordinaten: Breitengrad 46.847541 | Längengrad 11.01674
3. Latschenhütte, Bergbahn Hoch-Imst
© Imst Tourismus_WEST
Das Skigebiet: Das ruhige Skigebiet Hoch-Iimst gilt unter Einheimischen wegen der vielen blauen Abfahrten als Familienskigebiet, das mit seinen neuen Gondeln viel Komfort bietet und eher von Einheimischen besucht wird. Die Aussichtsplattform SunORama gibt viel Raum, um die Gedanken schweifen zu lassen, der Alpin Coaster gilt als der längste der Alpen – da mischt sich zur Winterfreude auch eine gute Portion Adrenalin.
Der kulinarische Geheimtipp: Die Latschenhütte wird seit über 50 Jahren von Waltraud Nothdurfter betrieben, die in der ganzen Region als Original und kleine Berühmtheit gilt. Wenn sie nicht gerade in der Küche werkt und aus regionalen Zutaten traditionelle Gerichte zaubert, ist sie immer für einen kurzen „Ratscher“ zu haben. Und hat dabei so manchen Schwank zu erzählen.
Ankommen: Gleich zwei Wege führen zur Latschenhütte...Wer sicher auf den Skiern steht, nimmt die Alpjochbahn und fährt dann über die Skiroute (12) bzw. die Skistraße direkt zur Einkehr. Wer Lust auf eine kurze Winterwanderung hat, fährt mit dem Schlepplift (Malchbachlift) und spaziert etwa 10 Minuten durch den verschneiten Wald. © Latschenhütte - Waltraud Nothdurfter
Latschenhütte
Web: www.latschen.at
Telefon: +43.5412.65413
Mail: info@latschen.at
Koordinaten: Breitengrad 47.257702 | Längengrad 10.686832
4. Galtalm, Skigebiet Schlick 2000
© Stubaier Hof - Galtalm
Das Skigebiet: Besonders imposant in der Schlick, wie das Gebiet auch abgekürzt wird, sind die Kalkkögel, die mächtig über den Hängen thronen. Die Abfahrten bieten alle Schwierigkeitsgrade, wobei breite Pisten eher oberhalb der Mittelstation zu finden sind.
Der kulinarische Geheimtipp: Etwas Kraft in den Armen braucht, wer zur Galtalm möchte, schließlich wird man per Bistenbully zum Gasthof gezogen. Auf einem idyllischen Weg durch den Wald geht es 200 Höhenmeter bergauf, bis sich nach etwa zehn Minuten die Sicht öffnet und ein weites Panorama freigibt. Auf der Terrasse der Galtalm angekommen, genießt man nicht nur den Ausblick auf Serles, Elfer und Habicht, sondern auch die ausgezeichnete traditionelle Küche, in der großer Wert auf Regionalität gelegt wird: Fleisch und Gemüse kommen von Biobauern in der Nähe, das Brot frisch vom Bäcker im Tal und das Wild aus der eigenen Jagd. Nicht zuletzt deshalb sollte man unbedingt auch den Hirschburger probieren! Die Kasspatzln sind aber auch nicht zu verachten.
Ankommen: Die Abholstation zur Galtalm liegt direkt an der Panorama–Abfahrt Nr. 1 auf Höhe des Speichersees. Kurz nachdem man an der Schlickeralm vorbeigefahren ist, sieht man rechterhand bereits das Schild „Abholstation“. Mit etwas Schwung kommt man zum Sammelplatz, ohne die Skier ausziehen zu müssen. Der Galtalm-Express fährt täglich zwischen 11:30 und 13:30 und hat auch insgesamt 20 Sitzplätze in der Kabine. © Stubaier Hof - Galtalm
Galtalm
Web: www.galtalm.at
Telefon: +43.5225.62266
Mail: info@galtalm.at
Koordinaten: Breitengrad 47.148049 | Längengrad 11.321575
5. Gasthof Heiligwasser, Skigebiet Patscherkofel
© Alpengasthof Heiligwasser
Das Skigebiet: Innsbrucks Hausberg wird auch Olympiaberg genannt: bei gleich zwei Olympischen Winterspielen wurden am Patscherkofel Bewerbe ausgetragen, Franz Klammer holte hier seine Goldmedaille. Das Skigebiet besticht aber nicht nur durch seinen historischen Charme, sondern auch durch die langen Abfahrten und den weiten Blick ins Inntal.
Der kulinarische Geheimtipp: Der Gasthof Heiligwasser ist von der Talstation der Bergbahn zwar sehr gut zu sehen, doch nur, wer genau schaut (und bereit ist, seine Skier für ein paar Meter abzuschnallen), findet auch im Winter den Weg dorthin. Im Gasthaus angekommen steht man erstmal vor der Wahl: lieber draußen die Aussicht genießen oder doch in der urigen Stube die Gemütlichkeit auf sich wirken lassen? So oder so komplettiert die Karte den Genuss. Die Auswahl ist zwar nicht groß, hat es aber in sich. So werden zur Currywurst getrüffelte Pommes serviert, im Cordon Bleu schlummert Grana Padano und der Kaiserschmarrn ist zum Teilen fast zu schade.
Ankommen: Die Familienabfahrt Nr. 6 führt durch einen kurzen Tunnel. Nach ein paar Metern folgt die Piste einer Rechtskurve, aber Achtung: noch oberhalb dieser Kurve führt ein kleiner Weg rechts in den Wald. Wer diesem Weg folgt, erreicht in 5 Minuten die Kirche Heiligwasser, gleich dahinter befindet sich der gleichnamige Gasthof. © Tirol Werbung - Julia König
Gasthof Heiligwasser
Web: www.heiligwasser.at
Telefon: +43.512.377171
Mail: info@heiligwasser.at
Koordinaten: Breitengrad 47.216817 | Längengrad 11.430402
Betriebsurlaub: Der Gasthof Heiligwasser ist vom 9. bis zum 31. Jänner 2023 geschlossen.
6. Legalalm, Skigebiet Zillertal Arena
© Zillertal Arena
Das Skigebiet: Der Zeller Teil der Zillertal Arena ist besonders für einen Skinachmittag zu empfehlen: bis zum Sonnenuntergang kann man hier seine Vitamin D-Speicher füllen! Das Skigebiet ist sehr weitläufig und auch für seine Höhenfresser-Tour bekannt: so überwindet man entlang der Talabfahrt auf zehn Kilometern knapp 2.000 Höhenmeter und erlebt dabei eine sich ständig wechselnde Perspektive.
Der kulinarische Geheimtipp: Eigentlich heißt die Legalalm ja Kreuzjochhütte – nicht zu verwechseln mit der Kreuzjochalm – aber bei Einheimischen wird sie kurz „´s Legal“ genannt. Wie auch immer man zu ihr sagen will: die Hütte besticht durch ihren urigen Zillertaler Charme, der auch in der Speisekarte Eingang findet. Allerdings sollte man bei all den regionalen Spezialitäten wie Pressknödel und Omelette darauf achten, dass im Magen auch noch Platz für ein Stück der vielen selbstgemachten Kuchen bleibt. Der schmeckt übrigens am besten, wenn man gleichzeitig auch den traumhaften Sonnenuntergang bestaunt.
Ankommen: Mit dem Hanser X-Press oder dem Kreuzjoch X-Press gelangt man zur Piste Nr. 19. Kurz nach der Kreuzjochalm wechselt man auf die Piste Nr. 19 b. Nach wenigen Metern sieht man schon das Schild, das auf die Legalalm verweist und folgt dem flachen Ziehweg nach rechts für etwa 100 Meter. © Zillertal Arena
Legalalm
Web: www.huber-zillertal.at
Telefon: +43.664.4737434
Mail: info@huber-zillertal.at
Koordinaten: Breitengrad 47.2549496 | Längengrad 11.9473423
7. Vinzenz Biedner Hütte, Skigebiet Zettersfeld
© Vinzenz Biedner Hütte - Ludwig Neumair
Das Skigebiet: Sonnenverwöhnt trifft es wohl am besten, wenn man das Skigebiet Zettersfeld beschreiben möchte. Mit insgesamt sechs Liften hat das Skigebiet eine ideale Größe für alle, die gern den Überblick bewahren, aber trotzdem abwechslungsreiches Pistenvergnügen suchen.
Der kulinarische Geheimtipp: Der beste Tag für einen Besuch in der gemütlichen Vinzenz Biedner Hütte ist zweifelsfrei ein Mittwoch, denn da gibt es den Kaiserschmarrn gleich in mehreren Variationen: Apfelschmarrn, Heidelbeerschmarrn, Topfenschmarrn und natürlich das Original. Die Zutaten bezieht die Küche aus der Region, so kommen die Eier vom Berbauernhof und heißen „Nussdorfer Bergei“ und die Bioheumilch kommt täglich frisch aus dem Tal. Wer vorher noch eine pikante Unterlage möchte, findet in der Karte eine gute Auswahl. Besonders empfehlenswert sind der Speck und die Würste – die macht Hüttenwirt Ludwig Neumair nämlich selbst.
Ankommen: Der Weg zur Vinzenz Biedner Hütte ist gut beschildert. Der Ziehweg, der zur einsamen Berghütte führt, zweigt von der Piste Nr. 8 ab. Diese beginnt direkt bei der Bergstation des Sessellifts Faschingalm und kann auch via Piste Nr. 1 (startend bei der Bergstation Sessellift Steinermandl) erreicht werden. Etwas oberhalb der Panoramastube geht es dann links auf den Ziehweg, bis man nach 2 bis 3 Minuten das Naturfreundehaus erreicht. © Vinzenz Biedner Hütte - Ludwig Neumair
Naturfreundehaus Vinzenz Biedner Hütte
Web: www.vinzenz-biednerhuette.naturfreunde.at
Telefon: +43.4852.69852
Mail: naturfreunde.neumair@aon.at
Koordinaten: Breitengrad 46.865566 | Längengrad 12.809297