Groß, größer, am größten: Liste der 10 größten Skigebiete in Tirol.
Tipps für einen Tag in Sölden
Typisch für Sölden: Die gelungene Mixtur aus moderner Bergbahn-Architektur und Wintersport inmitten von Dreitausendern.
Sölden kann mehr als nur Party. Das ist wohl die zentrale Erkenntnis unseres Tages mit dem Local Rudi Wyhlidal. Er kam vor über 20 Jahren von Niederösterreich nach Sölden im Ötztal und ist mittlerweile mit einer Söldenerin verheiratet. Heute zeigt uns Rudi „sein“ Sölden.
Unser Sölden-Guide: Rudi Wyhlidal.
08:30 // Ein Skiort mit Kontrasten
Wir starten unseren gemeinsamen Tag mit Rudi beim Cappuccino im Café s’Rimele, einem beliebten Treffpunkt der Locals. Rudi ist inzwischen einer von ihnen, denn er hat eine Söldenerin geheiratet. Gleich um die Ecke geht’s zur neuen Giggijochbahn, einem futuristischen Bau direkt neben einem alten Holzhaus. Das Innere der Talstation erinnert an eine moderne U-Bahnstation, denn die Gondeln schweben wie an einer Perlenkette aufgereiht daher. Mühelos schluckt die Bahn Skifahrende die diesen Traumtag am Berg nutzen wollen – uns mit eingeschlossen. Der größte Vorteil der neuen Giggijochbahn ist, dass es keine Wartezeiten mehr gibt. „Ein Wahnsinnsfortschritt im Vergleich zur vorherigen Bahn“, erklärt unser Guide.
Unser Tipp für den Einstieg ins Skigebiet: Das Giggijoch.
Nach unserer ersten Abfahrt auf der Funslope genießen traumhaften Ausblick von der Bergstation des Sessellifts Roßkirpl hinunter ins Pollestal. „In dem Tal war ich im Sommer schon mal mit dem Mountainbike unterwegs, eine wunderschöne Tour“, erzählt Rudi. Er lächelt, während er hinunterschaut. „Noch ein Stück höher hinauf ginge es mit dem Schwarzkogllift, das ist ziemlich imposant.“
Dieser Aussichtspunkt liegt direkt neben der Bergstation des Roßkirpl-Sessellifts.
10:30 // Der Hingucker: Ein Dreitausender-Triple
Weitere Tipps für Gipfelfotos sind der Tiefenbachkogel und die Schwarze Schneid im Gletscherskigebiet, zwei der Big 3. Den Dritten im Bunde sollten wir an diesem Tag noch besuchen, nämlich den 3.058 Meter hohen Gaislachkogel. Vom Gaislachkogel aus eröffnet sich ein 270-Grad-Blick über das Venter Tal, nach Obergurgl-Hochgurgl, zum Timmelsjoch an der Grenze zu Italien und hinunter auf den Ort Sölden.
Spektakulär: Der Tiefblick vom Gaislachkogel auf die Piste.
Mit Hilfe einer Metalltreppe bei der Gaislachkogl-Bergstation schaffen es auch Nicht-Alpinisten auf einen Dreitausender.
11:30 // Wo Style zählt: Snowpark Sölden
Als Snowboarder und ehemaliger Park-Designer ist einer von Rudis Lieblingsorten im Skigebiet natürlich der Snowpark Sölden am Giggijoch. „Er ist vielleicht nicht so massiv wie anderswo, aber hier hat jeder, vom Profi bis zum Anfänger, seinen Spaß.“ Der Snowpark und das Medien Obstacle haben Sölden zu einem weltweit bekannten Treffpunkt der Snowboard- und Freestyleszene gemacht. „Am Ende jeder Saison haben wir ein riesiges Obstacle gebaut. Skifahrer:innen, Snowboarder:innen, Filmschaffende und Fotografenteams aus der ganzen Welt sind da zusammengekommen. Das hat schon Spaß gemacht.“
Der Snow Park Sölden ist ein heißer Tipp für Snowboarder und Freestyler.
Neben dem Giggijoch mit seinem Snowpark und den breiten Pisten, wo auch die meisten Skiurse unterwegs sind, mögen sportlich Fahrende vor allem den Gaislachkogel. Er ist mit seinen anspruchsvollen und steilen Pisten der Sportberg und auch wagemutige Freerider:innen sind dort immer wieder zu sehen. Das Gletscherskigebiet am Retten- und Tiefenbachferner bietet sich für einen frühen Ski-Saisonstart im Herbst an. Es ist ähnlich wie das Giggijoch für Genussskifahrernde- und Snowboardende geeignet – mit Ausnahme des Steilhangs am Rettenbachferner, wo jedes Jahr das erste Skiweltcuprennen der Saison stattfindet.
Beeindruckend: Der Ausblick vom Gaislachkogel Richtung Rettenbachferner.
12:30 // Einkehr bei der Almwirtschaft
Mittags macht sich bei uns der Hunger bemerkbar, Rudi biegt ab in Richtung Gampe Thaya, einer Skihütte mit eigener Almwirtschaft. „Die ist einfach superurig und gemütlich. Sie produzieren ziemlich viel selbst hier oben. Hier gibt’s keine Massenware, sondern nur wirklich gute Produkte – die noch besser zubereitet sind.“ Unsere Einkehr bei Spätzle, Knödel-Duo und Kaiserschmarrn bestätigt Rudis Aussagen zu hundert Prozent.
Einkehr in einer hunderte Jahre alten Alm, der Gampe Thaya.
Weitere Einkehrtipps sind die sehr kleine und gemütliche Bratkartoffelhütte sowie die Hühnersteige im Rettenbachtal. Unter den größeren Bergrestaurants empfiehlt Rudi vor allem das Restaurant Giggijoch, „die kochen super.“ Und wer es richtig exklusiv liebt mit Küche auf Sterneniveau, fährt mit der Gaislachkoglbahn zum ice Q, wo Filmszenen für „James Bond“ gedreht wurden. „Das ist echt schon Super-High-End-Essen auf 3.000 Metern mit unglaublichem Ausblick.“
15:00 // Einkaufstipp Sporthütte Fiegl
Am südlichen Rand von Sölden liegt die Sporthütte Fiegl, Rudis Einkaufstipp: „Da bekomme ich alles, was ich brauche. Die Beratung ist natürlich in jedem Sportshop in Sölden Tip-Top, aber ich komme meistens hierher.“
16:00 // Live-Musik, Burger und Craft Beer
Nach einem langen Skitag könnt ihr in Sölden natürlich perfekt feiern. Nachtmenschen sind im Bierhimmel gut aufgehoben, seit Jahren DIE Bar in Sölden. Dort gibt’s Livebands und gutes Bier. Auch in der kleinen Hütte mitten im Ort mit dem programmatischen Namen Live treten jede Woche Bands auf. Die Empfehlung zum Abtanzen ist das Katapult, die wohl bekannteste Disco in Sölden – und als Event-Tipp natürlich das Electric Mountain Festival. „Ich bin aber eher der Rocker als der Electro-Fan“, sagt unse Guide Rudi. Als Familienvater geht er es mittlerweile etwas gemütlicher an. Deshalb besucht er mit uns das sympathisch geführte Burgerlokal JaTi. Dort treffen wir auch Rudis Frau Anja und den kleinen Jussi. Bei einem Craft Beer schmecken uns die Burger mit ausgefallenen Namen wie „Black Beauty“ und die Süßkartoffel-Fritten besonders gut, die Einrichtung ist eine Mischung aus Antiquitätenladen und Upcycling.
19:00 // Übernachtungs-Tipps
Eine günstige, aber schöne Übernachtungsmöglichkeit in Sölden sind Appartmenthäuser und nette Pensionen wie das von Rudi empfohlene Sun Alpin – alpenländisch modern, neu hergerichtet und mit viel Holz. Wer ein 5-Sterne-Haus sucht, wird im Hotel Central fündig, außerdem empfiehlt sich das Lifestylehotel Die Berge, das Hotel Bergland und das Hotel Vaya. Die Geschichte dieses Hotels hängt auch mit der unseres Guides zusammen: Als Rudi vor Jahren das erste Mal nach Sölden kam, stand an dieser Stelle nämlich noch ein anderes Hotel, in dem er für kurze Zeit wohnte. Inzwischen hat es dem stylischen, neuen Hotel Vaya Platz gemacht, von dem bisher nur Gutes zu hören ist.
Fotos: Tirol Werbung, Carlos Blanchard
Unser Fazit: Wer nach Sölden kommt, den erwarten schroffe Dreitausendergipfel mit hypermodernen Bergbahnen und Spitzengastronomie, urige Almen und Skipisten ohne Ende sowie ein legendärer Snowpark. Im Ort gibt’s tolle Sportshops, Bars mit Livemusik und natürlich Clubs zum Abtanzen – Sölden bietet das volle Paket. Bis bald, wir sehen uns im Ötztal!