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Ask a local: Einheimischen-Tipps aus Fieberbrunn
Petra Astner aus Fieberbunn
Wo kann man besonders gut essen? Welche Ausflugsziele lohnen sich? Welchen Gipfel muss man unbedingt bezwingen? „Ask a local“ ist eine Serie, in der uns Einheimische ihre Lieblingsplätze in ihrem Heimatort verraten. Heute an der Reihe: Petra Astner aus Fieberbrunn.
Audio: Petra Astner erzählt, was sie an ihrem Heimatort Fieberbrunn mag.
Tipp 1: Winterwandern im „Schneeloch“ Fieberbrunn
Unsere Gegend wird gerne als „Schneeloch“ bezeichnet. Tatsächlich ist der Nachbarort Hochfilzen die schneereichste Gemeinde Tirols. Wenn ihr die Schneelandschaft ganz in Ruhe genießen wollt, empfehle ich euch eine Winterwanderung von Hochfilzen nach Fieberbrunn. Am besten fahrt ihr dazu mit dem Skibus nach Hochfilzen und macht euch dann zu Fuß auf den Rückweg. Der Winterwanderweg liegt sonnenseitig, wird extra für Wanderer freigeräumt und es fahren keine Autos dort.
Von Hochfilzen kommend habt ihr immer den Wilden Kaiser, das Kitzbüheler Horn und den Wildseeloder im Blick. Der Weg ist flach und für jedermann in etwa 1,5 bis 2 Stunden machbar. Unterwegs gibt es viele nette Sonnenbänke zum Rasten. Auf halber Strecke empfiehlt sich eine Einkehr im urigen „Gasthof Kapell’n“. Jeden Donnerstag gibt es dort Live-Musik und Krapfen mit Erdäpfel- oder Käsefüllung. Das ist ein typisches Gericht aus unserer Region, das kaum noch irgendwo auf der Speisekarte steht.
Die Winterwanderung bietet viele tolle Fotomotive.
Blick auf den Wilden Kaiser.
Tipp 2: Latschenkiefer-Eis im Dorfcafé Fieberbrunn
Auch im Dorfcafé im Zentrum von Fieberbrunn findet ihr Speisen, die heute nur noch selten gekocht werden, etwa Nidei mit Kraut, Apfelradel oder Kiachl. Es gibt viele gute Cafés bei uns, aber das ist einer meiner Lieblingslokale. Es ist sehr gemütlich und man wird immer freundlich begrüßt. Ich gehe öfter irgendwo frühstücken oder brunchen, aber das Dorfcafé ist etwas Besonderes.
Auch als Bar am Abend ist das Dorfcafé total angenehm. Ein besonderer Tipp sind die ungewöhnlichen Eissorten, etwa „Latschenkiefer-Haselnuss“ oder „Thymian-Erdbeere“.
Tiroler Delikatesse: Kiachl im Dorfcafé Fieberbrunn.
Stube im Dorfcafé Fieberbrunn.
Tipp 3: Wandern, Klettern und ein paradiesischer See auf dem Wildseeloder
Der Wildseeloder ist der Hausberg von Fieberbrunn. Obwohl ich ihn seit 30 Jahren regelmäßig besteige, entdecke ich immer wieder neue Sachen. Am besten fahrt ihr mit den Bergbahnen Fieberbrunn bis zum Lärchfilzkogel und folgt dem Weg bis zur Wildalm. Von dort geht es etwa eine Stunde gleichmäßig bergauf bis zum Wildseeloderhaus. Vom Schutzhaus führt der Weg etwa 45 Minuten am See entlang und dann weiter bis auf den Wildseeloder.
Eine der Besonderheiten ist, dass man innerhalb kürzester Zeit gleich drei Gipfel erreichen kann. Auf die „Henne“ und den „Marokka“ führen Klettersteige in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen und jeder Gipfel hat seinen speziellen Charakter. Für Abenteuerlustige ist die Kombination aus Wandern und Klettersteig ein tolles Extra.
Vom Gipfel hat man eine großartige Aussicht auf den Wildseelodersee. Ich habe zwar schon tausende Fotos davon, aber ich schieße jedes Mal wieder eines, wenn ich oben bin. Auf dem Bergsee kann man auch mit dem Ruderboot fahren und ganz Hartgesottene springen sogar ins eiskalte Wasser. Danach lasse ich mir auf der Terrasse von Wildseeloderhaus ein Weißbier schmecken. In der Alpenvereinshütte kann man auch sehr gut essen, mein Tipp ist der Kaiserschmarrn.
Petra Astner auf dem Klettersteig „Henne“.
Blick auf den Wildsee und das Wildseeloderhaus.
Tipp 4: Fest der Fieberbrunner Holzschuhdirndl’n
Genagelte Holzschuhe, Mieder, kurze Hose und eine Feder auf dem Hut – das ist die Aufmachung der Fieberbrunner „Holzschuhdirndl’n“, eine Brauchtumsgruppe, in der ich Mitglied sein darf. Wir sind so unterwegs, wie die Frauen einst auf den Almen angezogen waren. Soviel ich weiß, gibt es keine vergleichbare Gruppe in Tirol, weshalb wir oft auswärts eingeladen sind. Aufgrund unserer Holzschuhe werden wir auch oft gefragt, ob wir aus Holland sind.
Die Holzschuhe haben aber tatsächlich eine lange Geschichte in Fieberbrunn. Auch wenn sie nicht besonders bequem aussehen, muss ich sagen: Es gibt keine angenehmeren Schuhe. Im Herbst veranstalten wir immer ein Fest mit traditionellem Handwerk und alter bäuerlicher Küche. Für mich ist es einer der Höhepunkte des Jahres.
Die Hüte der Holzschuhdirndl’n heißen „Gaizerl“ und sind aufwändig bestickt.
Die „Fieberbrunner Holzschuhdirndl’n“ sind in Tirol einzigartig.
Tipp 5: Auf ein Schnapserl in die Schaubrennerei
Als Schlechtwetterprogramm empfehle ich, bei Norbert „Gidi“ Treffer vorbeizuschauen. In seiner Schaubrennerei erlebt man, wie aus der Birne am Baum ein edler Schnaps wird. Zuerst schärft Gidi den Geschmacks- und Geruchssinn der Besucher und dann werden die Brände natürlich verkostet. Ich finde es faszinierend, wie viel Arbeit mit dem Schnapsbrennen verbunden ist. Die Führungen in „Gidis Genusswerkstatt“ finden nach telefonischer Vereinbarung statt.
Ideales Schlechtwetterprogramm: Schaubrennerei in Fieberbrunn.
Gidi Treffer führt in die spannende Welt des Schnapsbrennens ein.
Viel Spaß bei eurem nächsten Ausflug nach Fiawabrunn!