11 Plätze in Tirol, die ihr 2018 unbedingt besuchen müsst
1.
Weitwandern klingt ja eigentlich eher nach einer Sache für Erwachsene, kann aber auch mit der Familie zu einem richtig tollen Urlaub werden – vor allem, wenn man am Lechweg unterwegs ist: Wer sich nämlich am Tempo der Kinder orientiert, lernt beim Wasserfälle bestaunen, Pfützen springen und Rindenboote zu Wasser lassen Achtsamkeit für die Dinge, die ein Weg für jeden bereit hält. Kann man sich auf diese Entschleunigung einlassen, ist der Erholungsfaktor ganz groß. Also lieber ein paar Extratage einplanen! – JULIA KÖNIG
2.
Ich besuche eigentlich nie zweimal dasselbe Hotel. Beim Biohotel Grafenast habe ich eine Ausnahme gemacht, denn auf seiner Terrasse habe ich das vielleicht schönste Sommergewitter meines Lebens erlebt. Besonders schön finde ich den Pool und die gemütlichen Hängematten zum Lesen und Nichtstun im naturbelassenen Garten. Zwischen den Bäumen versteckt sich hier eine Jurte, die eigentlich eine Sauna ist. Besonders verliebt habe ich mich aber ins Zirbenzimmer. Während meines zweiten Aufenthalts gab es auf der Hotelterrasse ein abendliches Livekonzert von Jazzmusikern in 1.300 Meter Höhe, mit Blick über das Inntal. Blitze und Donnergrollen eines aufziehenden Sommergewitters machten die Show perfekt. Erst gegen Ende des Konzerts begann es zu regnen. Da wusste ich: Aller guten Dinge sind drei. – MICHAEL GAMS
3.
Bike & Hike-Tour auf die seit zwei Jahren wieder eröffnete Milderaunalm – von Neustift aus rund 600 Höhenmeter mit dem Bike bis zur Alm, von dort dann zu Fuß weitere 400 Höhenmeter auf einem Wandersteig bis zum „Naturschauplatz Hühnerspiel“. Hier genieße ich immer, wenn ich da bin, den schönen Rundumblick auf die Stubaier Bergwelt und die Gletscher. Nach dem Abstieg gibt’s meist eine gemütliche Einkehr auf der Milderaunalm mit guter Küche beim Almwirt Christian. – CORINNA LANTHALER
Foto: TVB Stubai Tirol/Andre Schönherr
4.
Knapp 100 Tage. So viel Zeit bleibt noch, um das Pop Down Hotel im Zillertal zu besuchen. Pop was? Der schräge Name ist ein Mix aus Pop-Up und Countdown und steht für die Zwischennutzung des ehemaligen „Zillertaler Grillhofs“. Den ganzen Winter über wird dort temporäres Design zelebriert – mit einer komplett weiß gestrichenen Fassade, einem Tisch, der sich über drei Stockwerke zieht, einem Eingangsbereich, der an Wes Anderson erinnert, und einem gefluteten Keller mit eigener Seebar. – INES MAYERL
Foto: un attimo Photographie
5.
Als besonderes Tiroler Naturerlebnis empfehle ich euch einen Ausflug zum großen Ahornboden im Talschluss der Eng, dem hintersten Winkel des Karwendelgebirges. Dort treffen etwa 2.500 bizarre Baumriesen auf die kolossalen Kalkriesen des Karwendels und bilden ein bezauberndes Naturdenkmal. An wenigen Orten kann man den Wechsel der Jahreszeiten derart intensiv erleben! Jedes Mal, wenn ich auf meinem Mountainbike um die letzte Biegung des Engtals fahre, begrüßen mich die Bergahorne in einem anderen Gewand. Und jedes Mal freue ich mich bereits auf eine Brotzeit im nahen Bauernladen der Eng Alm! – JANNIS BRAUN
6.
Ich mag Inseln und abgelegene Orte, ganz egal wo. In Tirol ist der kleine Ort Gramais im Lechtal meine Lieblingsinsel. Ich staune jedes Mal nach den acht kurvenreichen Kilometern Bergstraße. Zuerst erfasst mich Demut: die übermächtigen Berge umkreisen den kleinen Ort und schüchtern mich fast ein bisschen ein. Dann verneige ich mich vor den wenigen Bewohnern, die die steilen Wiesen, Höfe und Häuser hegen und pflegen. Und dann diese Ruhe, an die ich mich erst einmal gewöhnen muss: kein Bespaßungsprogramm, keine großen Hotels, kein Trara. Und im Gasthof Alpenrose esse ich immer Rindsrouladen, die fast so gut wie die von meiner Oma schmecken. – ECKARD SPECKBACHER
7.
Bei mir daheim – fast ums Eck quasi – ist eines der schönsten Hochtäler Tirols: die Pfundser Tschey. Sonntags treffen sich hier Familien mit Kinderwagen und Oma zum Spaziergang, auf den umliegenden Gipfeln ist es aber erholsam ruhig. Spektakulär ist auch die Anfahrt über die schmale Straße bei Greit, im Winter solltet ihr Schneeketten bereithalten. Zu jeder Jahreszeit hat die Pfundser Tschey ihren eigenen Reiz. Aber mir persönlich gefällt es hier im Spätsommer am besten. – EVA THÖNI
8.
Hören, sehen, riechen, schmecken, … hier kann man Tirol mit allen Sinnen genießen. Das Schnapsbrennen ist eine jahrhundertealte Tiroler Tradition, und die Familie Rochelt hält diese penibel aufrecht – mit viel Herzblut und Qualitätsbewusstsein. Denn nur die besten Früchte sind gut genug, um in Fritzens zu edlen Bränden verwandelt zu werden. Und wenn die begehrten grünen Flaschen leergetrunken sind, machen sie immer noch eine gute Figur in der Vitrine. Auf Wunsch führt der Chef persönlich durch die Brennerei und das wohl einzigartige Schnapslager, inklusive Degustation und Tiroler Schmankerl. – FABIENNE KRÖLL
Foto: Brennerei Rochelt
9.
Im Dreiländereck Italien – Schweiz – Österreich kreuzen sich historische Wege. Die alte Wehranlage und Innbrücke bei Altfinstermünz war Teil der Via Claudia, der ersten römischen „Autobahn“, die Germanien mit dem Süden verband. Über die Brücke mit Wehrturm führt heute noch der Weg für Wanderer und Radfahrer. Daneben steht die eigentliche Festung – mit Sorgfalt und Sinn für Details renoviert und zugänglich gemacht. Heute werden im gotischen Saal Ausstellungen und Veranstaltungen angeboten. In der Klausenschenke gibt es für Besucher ein hervorragendes kulinarisches Angebot, für die ein altes Wirtschaftsgebäude mit viel Feingefühl adaptiert wurde. – CHRISTIAN KLINGLER
10.
Für all jene, denen das Aufstehen zum Sonnenaufgang zu früh ist und für jene, die noch nach der Arbeit auf den Berg gehen wollen, kann ich den Sonnenuntergang am Gratlspitz nur wärmstens empfehlen. Hier habt ihr einen traumhaften Ausblick Richtung Inntal, Alpbachtal, Wildschönau und natürlich auf das Rofan sowie das Karwendelgebirge – dort sinkt auch die Sonne ganz langsam hinunter. In der Dämmerung steigt ihr am besten zur Holzalm ab, um dort noch eines der berühmten Schnitzel essen – das ist für mich ein runder Abschluss eines gelungenen Tages. – MICHAEL WALZER
11.
„Kommen Sie zu uns, denn wir haben nichts“. Mit diesen Worten charakterisierten die Osttiroler vor einigen Jahren ihr Tal in einer renommierten deutschen Zeitung. Und tatsächlich: Die Abwesenheit von größeren Liftanlagen und Hotelbauten macht das Villgratental, ein Seitental des Hochpustertales, zu meinem persönlichen Reisetipp. Besonders aussichtsreich ist eine Bergtour auf die Hochalmspitze mit Blick auf Großvenediger, Großglockner und die Dolomiten. Besonders schmackhaft ist eine Einkehr in der Badl Alm, hier unbedingt die Schlipfkrapfen probieren! Einzigartig finde ich die Produkte von Villgrater Natur und Schmiede Alfons Steidl. Besonders heimelig wird es wenn, ihr euch in der Lackenkammer-Alm der Familie Fürhapter einquartiert. Auf jeden Fall sehenswert ist hier im Villgratental auch das Almdorf Oberstaller Alm. – INGRID SCHNEIDER