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Pfarre Ehrwald
Kirchplatz 30
6632 Ehrwald
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Zu unserer lieben Frau Maria Heimsuchung
1640-48: Bau der ersten Kirche | 15. Aug. 1648: Weihe der Kirche "Zu Unserer Lieben Frau Maria Heimsuchung", des Friedhofes und des Turmes mit zwei Glöckchen durch den Brixner Weihbischof Jesse Perkhofer | 1688 wurde für Ehrwald eine Kuratie gestiftet. Im Jahre 1729 wurde noch unter dem ersten Kuraten Georg Sailer die Kirche von Grund auf erneuert und dieser Neubau 1734 vom Brixner Fürstbischof Graf von Sarnthein eingeweiht. 1739 bekam die Kirche ihre erste Orgel, gespendet vom Ehrwalder Mathias Guem. 1769 wurde der Spitzturm von Zimmermeister Christian Samwöber (Somweber) durch eine Zwiebelhaube ersetzt. 1784 wurde die Kirche noch einmal erweitert und eine Doppelempore errichtet. Der Hochaltar stammt von Ignaz Falbesoner aus Nassereith, die Seitenaltäre stammen von Johann Spielmann aus Ehrwald. Das Hochaltarbild stammt noch vom alten Hochaltar der ersten Kirche und wurde seither mehrmals restauriert. Die Seitenaltarbilder wueden gemalt vom gebürtigen Ehrwalder Josef Anton Hochenegg und vom Tiroler Künstler Joseph Arnold. Die Aufsatzbilder sind ebenfalls Werke von Maler Hochenegg. Auf der Mensa Rechten und Links sind Bilder von Kaspar Jele gezeigt. Die Decke malte im 19. Jahrhundert der Ehrwalder Kirchenmaler Josef Spielmann. Die Bilder sind Gemälden des Brixner Malers Georg Mader nachempfunden. Die heiligen Joachim und Anna (für die Eheleute) fertigte Ignaz Falbesoner aus Nassereith, die Statue der Immaculata Seraphin Eberhart. Die beiden Glasfenster im Altarraum aus der Tiroler Glasmalerei-Anstalt zeigten bis 1939 die Verkündigung des Herrn (rechts) und die Geburt Christi (links). 1868 erhielt die Kirche auf der zweiten Empore eine Brüstungsorgel des Orgelbauers Franz Weber aus Oberperfuss. 1874 erhielt der Kirchturm das Erste große und zusammenklingende Geläute der Glockengießerei Graßmayr. Stifter war der Ehrwalder Josef Anton Schennach. 1891 wurde Ehrwald selbstständige Pfarre. 1916 musste das Glockengeläute für die Waffenproduktion im Ersten Weltkrieg abgeliefert werden. Nur das kleine Sterbeglöcklein blieb erhalten. 1923 wurden vier neue Glocken der Glockengießerei Adler aus Reutte angeschafft und geweiht. 1928 war die neue Friedhofskapelle fertig. In ihren Turm wurde die alte Sterbeglocke gehängt. In den 1920er-Jahren wurde die Weihnachtskrippe, eine Bretterkrippe von Malermeister Pernlocher aus Thaur und Tischlermeister Schretter aus Ehrwald aufgestellt. Von 1939 bis 1941 wurde die Kirche renoviert. 1943 mussten die Glocken abermals für Kriegszwecke abgeliefert werden. Als Ersatz diente die alte Sterbeglocke aus der Friedhofskapelle. 1948 wurden vier neue Glocken der Glockengießerei Graßmayr aus Innsbruck geweiht. Die große Glocke wiegt 940 kg. Von 1960 bis 1967 wurde die Kirche dem modernen Zeitgeist und den Einflüssen des Zweiten Vatikanischen Konzils entsprechend renoviert. Schon 1963 wurde ein marmorner Hauptaltar (damals «Volksaltar» genannt) aufgestellt und 1965 von Bischof DDr. Paulus Rusch konsekriert. Sie ziert seitdem das riesige Einheitsfresko des heimischen Künstlers Roman Fasser aus dem Jahr 1963. Die bunten Glasfenster von 1941 wurden auf Empfehlung des Denkmalamtes entfernt, damit der Kirchenraum durch weißes Glas besser erhellt werden konnte. Auch viele Gemälde, Figuren und Gegenstände des Kircheninventars wurden in dieser Zeit des "Bildersturmes der 1960er-Jahre" aus der Kirche entfernt und verkauft oder hergeschenkt. Nur die Kulissen des barocken Heiligen Grabes waren 1955, nach der letztmaligen Aufstellung, auf dem Dachboden der Aufbahrungskapelle im Friedhof "eingemottet" worden und überdauerten so glücklicherweise die Zeit des Ausräumens. 1984 konnte das schöne Heilige Grab mit seinen über 90 bunten Glaskugeln nach seiner zufälligen Entdeckung seine Wiederauferstehung feiern. Im Zuge dieser Kirchenrenovierung wurde 1966 aus Teilen der alten Franz-Weber-Brüstungsorgel eine neue Orgel von der Orgelbaufirma Reinisch-Pirchner aus Steinach am Brenner mit einem der damaligen Zeit entsprechenden modernen Gehäuse (Entwurf von Landeskonservator Dr. Menardi) gestaltet. Ab 1985 versuchte man durch eine neuerliche Renovierung und diverse Arbeiten in den Folgejahren bis heute, wieder den ursprünglichen Charakter der Kirche, soweit es möglich war, herzustellen.
UNSERE KIRCHE HEUTE: Noch aus alten Zeiten stammen also die Altäre (der Hochaltar mit Altarblatt und Tabernakel sowie die Seitenaltäre) und die Kanzel mit einer Darstellung des Gleichnisses vom Sämann. Die Kirche besitzt Zeiller-Kreuzwegstationen, aber auch einen modernen Kreuzweg des in Ehrwald ansässigen Künstlers Henri Dante Alberti aus den 1960er-Jahren, der unter der Empore zu sehen ist. Der neue Hauptaltar wurde 1985 nach Entwürfen der heimischen Künstler Wolfgang Schennach und Walter Bader unter der Mitwirkung von Tischlermeister Alois Posch gestaltet.